Als digitale Nomaden sind wir jeden Tag aufs Internet angewiesen.
Datenvolumen und mobiles Netz sind plötzlich Thema, weil das Internet nicht mehr selbstverständlich aus der Wand kommt. Aber auch das lässt sie unterwegs lösen!
Da wir viel Online-Arbeit zu erledigen haben, große Dateien hoch- und runterladen müssen, verbrauchen wir im Monat zurückhaltend um die 200-300GB. Nach oben natürlich offen… die Kinder verbrauchen auch für die eine oder andere Lieblingsserie immer wieder Datenvolumen und einmal die Woche machen wir unseren „gemütlichen Abend“, ein Kinoabend mit Popcorn, Kerzen, eingekuschelt in Decken. Ohne ausreichend Datenvolumen geht bei uns daher nichts!
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Bevor wir unsere Reise antraten, dachten wir, dass das niemals nie klappt mit der Arbeit und dem Internet im Wohnmobil. Wir kannten ja das mobile Netz in Deutschland und waren dementsprechend pessimistisch eingestellt. Sobald man in Deutschland ein bisschen ländlicher unterwegs ist, darf man wieder wie früher auf Hügel steigen und in der typischen Haltung mit ausgestrecktem Handy den besten Platz zum Absenden der Mail finden. So kann ja wirklich keiner arbeiten! Zudem hatten wir keine Ahnung, wieviel GigaByte wir wirklich im Monat brauchten und wie viel wir verbrauchen, wenn wir wirklich sparsam sind.
Aus heutiger Sicht können wir sagen: Ja, Internet auf Weltreise ist kein Problem!
Zum Einen ist das mobile Internet in fast allen Ländern, die wir bisher besucht haben, besser ausgebaut als in Deutschland (Überraschung? Not!); zum Anderen gibt es in vielen Ländern durchaus gute Prepaid Angebote mit ausreichend Datenvolumen. Mittlerweile gibt’s da auch für Deutschland ein gutes Angebot, dazu mehr weiter unten.
Smartphone-Hotspot oder LTE-Router?
Wir hörten von vielen anderen Reisenden, dass sie einfach ihr Handy zum Hotspot machten – eine Einstellung im Smartphone, die jedes Smartphone heutzutage besitzt – und sich so auch mit ihren Laptops in die Welt der Daten einloggen. Doch was, wenn der Empfang wirklich mal schlecht ist? Sind die integrierten Antennen in Smartphones stark genug? Zudem kann sich dann derjenige, dessen Handy der Hotspot ist, nie von den anderen entfernen, wenn sie grad Internet brauchen…
Die Lösung kam für uns in Form eines LTE-Routers. Nach kurzer Recherche genauer gesagt in Form von dem aus unserer Sicht zu Recht hochgelobten Nighthawk M1 von Netgear*. Dieser hat uns nun über die Jahre mit wirklich gutem Empfang und leichter Bedienbarkeit überzeugt, der selbst dann noch ein bisschen Empfang findet, wenn unsere Smartphones nur noch „nur Notruf möglich“ anzeigen.
Mittlerweile gibt es sogar einen 5G-Router von Netgear. Zum Einen kommt dieser vielen nicht aufgrund der umstrittenen 5G-Technologie ins Haus, zum Anderen ist das Preis-Leistungsverhältnis des deutlich günstigeren 4G-Routers unschlagbar! Von digitalen Nomaden empfohlen ;).
Wenn man anfänglich nicht den Fehler macht wie wir, sich ein Set externe Antennen dazu zu besorgen, dann kriegt man auch an fast jedem Plätzchen guten Empfang und kann beruhigt in die Arbeitswoche starten. Wieso keine externen Antennen am LTE-Router, fragst du?
Grundsätzlich kannst du natürlich externe Antennen besorgen, aber achte beim Kauf darauf, dass diese einen besseren Empfang liefern können als die ohnehin schon sehr guten internen Antennen des Routers. Ein Punkt, den wir nicht bedacht hatten, weil wir dachten, dass die Externen auf jeden Fall besser sind. Dem ist allerdings nicht so. Sobald externe Antennen am Nighthawk angebracht sind, werden die Internen ausgeschaltet und wir ärgern uns mit schlechtem Empfang herum. Muss man aber auch erstmal drauf kommen…
Damit dir nicht das gleiche passiert, wie uns, kannst du direkt die LTE -Antenne von Netgear verwenden. Als Alternative zum Netgear Router nutzen einige auch den unten aufgeführten LTE-Router von Huawei.
Wo finden wir die besten Tarife für unser Internet im Wohnmobil?
Unser erster Anlaufpunkt, wenn wir in ein neues Land fahren, ist diese Website:
Prepaid Data SIM Card Wiki
Dort werden für fast jedes Land der Welt, so aktuell es eben grad ist, passende Anbieter und Tarife vorgestellt. Der Gang zum nächsten Handyladen bleibt da zwar nicht aus, allerdings tut der Überblick über das grundsätzliche Angebot gut um einschätzen zu können, wie hoch die Kosten pro Monat werden könnten. Lasst euch aber in jedem Fall sagen, ob es derzeit besondere Angebote gibt, von denen ihr profitieren könnt.

In manchen Ländern gibt es Unlimited Datenvolumen zu circa 1 Euro/Tag, darunter zählt mittlerweile sogar freenet FUNK aus Deutschland, bei denen ihr nur 99ct/Tag zahlt, täglich kündbar. Wem das reicht, der bekommt sogar im EU-Roaming 1 GB pro Tag. 30 Tage pausieren ist ebenfalls möglich, wer nicht direkt kündigen mag. Aber auch NOS aus Portugal spielt in dieser Liga.
Ein paar Beispiele (Tarife können aktualisiert worden sein vom Internetanbieter):
- Rumänien: 10 Euro für 100 GB bei Vodafone oder 6 Euro für 60 GB bei orange
- Griechenland: 25 Euro für 200 GB Cosmote / Sonderangebot von Vodafone 13 Euro unlimited Datenvolumen im Lockdown 20/21) / 25 Euro für Unlimited bei WIND
- Portugal: 1 Euro pro Tag für unlimited Datenvolumen bei NOS
- Spanien: 17 Euro für 28 GB bei simyo (doppeltes Datenvolumen geschenkt in der Weihnachtszeit), aber noch viel besser: 35 Euro für 150 GB bei Yoigo (auch 15 Euro für 20 GB) bei Yoigo. Großer Vorteil: Roaming in Frankreich funktioniert mit diesen Karten wunderbar, so dass du dir bei Durchreise durch Frankreich die Fahrt zum Handyladen sparst! In Portugal hat’s leider nicht geklappt, dafür gibts in PT ja aber ein unschlagbares Angebot.
- Frankreich: 19 Euro für 100 GB und 25GB im Roaming (Roaming damit hat bei uns nicht funktioniert.) bei free.
- Dänemark: 15 Euro für 100 GB bei Lebara (benötigt eine Adresse, an die man sich die SIM-Karte schicken lassen kann).
- Bulgarien: 15 Euro für 30 GB bei A1.
Warum nicht mit einem deutschen Tarif ins Ausland?
Wir schauten anfangs nach guten deutschen Tarifen, die wir mit ins Ausland nehmen konnten. Als Bestandskunden wollte man uns nicht die Konditionen zuteil kommen lassen, die Neukunden bekamen oder die Kosten überstiegen maßlos die Kosten, die uns mit einer inländischen Prepaid Sim im Zielland erwartet hätten. Zudem ist das Roaming auf die EU beschränkt und wer weiß denn so genau, wo wir in einem halben Jahr vielleicht sind? Auch die Fair-Use-Policy muss im Auge behalten werden, denn die deutschen Tarife sind von ihren Anbietern nicht dazu gedacht, dass wir sie ununterbrochen im Ausland nutzen. Manch Unlimited Tarif wird auch im Roaming limitiert, ohne dass diese Information, auch nicht bei mehrmaligen Nachfragen, an den Kunden weitergegeben wird.
Natürlich heißt das nicht, dass sich ein deutscher Tarif für euch nicht lohnen kann.
Wie kann ich meine deutsche Handynummer behalten?
Uns ist wichtig, dass wir immer noch für Freunde und Familie, aber auch geschäftlich mit deutscher Handynummer erreichbar sind. Hier kommt die kostenlose App Satellite ins Spiel. Satellite ist eine App, die wie ein Dual Sim Handy funktioniert und mir erlaubt unter meiner deutschen Nummer weiterhin erreichbar zu sein ohne an einen deutschen Handyvertrag zu gebunden zu sein. Telefoniert wird hierbei über die mobilen Daten, die wir uns in jedem Land sowieso besorgen müssen, so dass keinerlei weitere Kosten anfallen. Schaut mal rein: satellite.me
Welche Kosten können auf eurer Weltreise noch auf dich zukommen? Die Antwort findest du hier: Kosten für eine Weltreise.
Schreib uns auch deine Tipps für andere Länder oder Anbieter in die Kommentare und ich werde sie in diese Liste aufnehmen!
Hallo Hanna, danke für diese riesen Hilfestellung.
Ich werde es auf jeden Fall so ausprobieren.
Alles Gute euch
Sehr sehr gerne!