Freilernen mit Sicherheit: Lernt mein Kind genug? Dieses effektive Tool verwenden Eltern von Freilernern

Freilernen mit Sicherheit: Lernt mein Kind genug? Dieses effektive Tool verwenden Eltern von Freilernern

Momente wie dieser, wenn du ein fremdes Kind flüssig einen Text lesen hörst, während du noch darauf wartest, dass sich dein durchaus älteres Freilernerkind für Buchstaben beginnt zu interessieren. Oder ein deutlich jüngeres Kind Rechenaufgaben im Kopf mit Leichtigkeit löst, während das Mengenverständnis deines Kindes noch nicht ausgereift ist.

Bringt dich das manchmal noch zum Grübeln übers Freilernen? Erwischt du dich dabei, wie du in den darauf folgenden Tagen innerlich leicht panisch auf viel mehr Buchstaben aufmerksam machst oder Rechenaufgaben in deinen Alltag einbaust, als du es sonst getan hättest? Manchmal kriechen unbewusste Zweifel in dir hoch und du fragst dich:

Ist Freilernen & selbstbestimmte Bildung wirklich der richtige Weg?

Wenn es dir so geht, wie so vielen anderen Freilerner-Familien dann und wann, mach dir keine Sorgen. Du bist selbst durch das Schulsystem gelaufen und sich von diesen Denkweisen zu befreien ist ein Prozess, den du nicht von heute auf morgen abschließt.

>>> Mehr zu diesem Prozess liest du hier: Deschooling – Essentieller Prozess auf dem Weg zum Freilernen <<<

Es ist nur natürlich, dass dich diese Situationen herausfordern, denn stell dir mal vor, sie würden es nicht tun! Du würdest weder dich, noch dein Tun regelmäßig hinterfragen und wüsstest nach einiger Zeit gar nicht mehr, ob der Weg, den du eingeschlagen hast, dich noch zu dem Ziel führt, das du angepeilt hast.

Diese Momente kurzer Unsicherheiten darfst du also in Zukunft auch beim Freilernen feiern! 🎉

Doch was kommt nach der Party? Wie findest du Sicherheit und weißt, ob du noch auf dem richtigen Weg bist?

Um das herauszufinden, ist es nötig, dass du ein kleines bisschen Vorarbeit leistest (Fange am besten damit jetzt gleich an!).

Welche Ziele verfolgst du mit dem Freilernen?

Den richtigen Weg für dich und deine Familie erkennst du dann, wenn du weißt, wo du eigentlich hin willst, d.h. wenn du ein konkretes Ziel vor Augen hast. Auf diese Weise kannst du viel leichter erkennen, ob der jetzige Freilerneralltag, so wie du ihn gemeinsam mit deiner Familie lebst, zu dem Ziel führt, das ihr euch wünscht oder ob und wo du Anpassungen vornehmen möchtest.

Du hast Gründe für die Entscheidung zum Freilernen gehabt. Vermutlich nicht nur einen, sondern gleich eine ganze Bandbreite an Gründen, wieso du und deine Kinder euch für das Freilernen entschieden habt.

Welche Ziele hast du für dich, deine Kinder und deine Familie in Bezug auf das Freilernen?

Mehr Selbstbestimmung, Kreativität, mehr Eigenverantwortung (und weniger von ganz vielen anderen Dingen, auf die ich an dieser Stelle nicht den Fokus legen möchte)?

Was es auch ist, schreib es auf!

Nur so bist du nochmal gezwungen, dir ausgiebig und bewusst Gedanken darüber zu machen, warum ihr tut, was ihr tut und du kannst jederzeit zu diesen Aufzeichnungen zurückkehren. Sie geben dir in solchen Momenten der Zweifel neue Kraft, weil du nun genau vor Augen hast, was dich antreibt, was du dir für deine Kinder wünschst und gleichst ab, ob deine Handlungen noch dem entsprechen, was du für richtig und angemessen hältst.
Ob es wirklich Grund zur Sorge gibt, erkennst du nun sofort!

>>> Deschooling für Eltern: Wie du einem Freilerner die Zukunft verbaust (& welche 2 Schritte das vermeiden) <<<

Und wie das ganze nicht nur theoretisch aussehen kann, sondern ganz praktisch, das zeige ich dir jetzt hier mit meiner Wertebasis:

Die Wertebasis – effektives Tool für deine Elternschaft von Freilernern

Was ich für mein Privatleben und mein Unternehmen schon erledigt habe, indem ich mir ganz bewusst Zeit genommen habe, um über meine Werte und Ziele im Leben und Business nachzudenken, hatte ich lange 🤯 – aus welchen Gründen auch immer! – noch nicht auf den Bereich des Freilernens übertragen.

>>> Auch interessant: Ohne Schulabschluss erfolgreich im Leben: Muss mein Kind zur Schule gehen und einen Schulabschluss machen? <<<

Erst mit unserem Ankommen in Dänemark, wo Homeschooling legal ist und wo unsere Kinder an jährlichen Tilsyn (Austauschtreffen mit der Kommune und den Kindern im Homeschooling) teilnehmen, kam ich durch andere Eltern auf die Idee, dass ich solch eine Wertebasis auch für diesen Bereich notieren sollte. Auf diese Weise kann ich unseren Lebensstil nicht nur der Kommune präsentieren, sondern habe auch für mich als Mutter einen „Fahrplan“, an dem ich mich orientieren kann, wenn ich in eine der obigen Situationen komme und mich frage, ob meine Kinder wirklich „mehr von XY“ brauchen.

Ich empfehle dir absolut, dir ebenfalls eine Freilerner-Wertebasis anzulegen, ganz egal, ob für dich selbst, neugierige Angehörige oder auch Ämter und Kommunen, die wissen wollen, was du da eigentlich tust beim Freilernen und vor allen warum und wie.

Die Wertebasis gibt einen Einblick in deine Gründe für die Entscheidung zur selbstbestimmten Bildung. Darüber hinaus informiert sie über pädagogische und lernphilosophische Überlegungen und Ansätze, die dich auf diesen Weg gelenkt haben und die du äußern möchtest. Diese Wertebasis zu formulieren ist ein Prozess, der dir persönlich hilft, deine Sicherheit und dein Vertrauen in deine Entscheidung, dich selbst und deine Kinder zu festigen.

Ich stelle dir hier nun einen Teil meiner Wertebasis vor. Nutze sie gerne als Inspiration für deine eigene Wertebasis, jedoch achte darauf, dass du größtenteils deine eigenen Worte wählst, hinzufügst, was du sagen willst und weglässt, was für dich nicht relevant ist.

Vagabundenliebe – Wertebasis

Warum wir freilernen

Wir sind eine reiselustige Familie und viele Jahre gemeinsam gereist, um u.a. über andere Länder, Menschen und Kulturen nicht nur in Büchern zu lesen, sondern sie selber erfahren zu können.
Auf diese Weise möchten wir…

  • unsere Kindern eine offene Welt zeigen, die keinen Platz für Vorurteile hat,
  • ihnen ermöglichen, ihren eigenen Interessen in ihrem Tempo zu folgen,
  • ihnen Zeit für selbstbestimmte Bildung schenken,
  • sie unterstützen, zu selbstbewussten und kompetenten Menschen heranzuwachsen, die in der Lage sind, eigenverantwortlich Entscheidungen in ihrem Leben zu fällen.

Nicht nur in den Reisejahren haben wir erleben dürfen, wie unsere Kinder spielerisch im Alltag Wissen aufsaugen und Fähigkeiten ausbauen, indem sie gemeinsam mit uns und anderen ähnlich denkenden Familien ihre Umgebung entdeckten. Jeden Tag, den wir nun Eltern sind, zeigen sie uns aufs Neue, dass leben lernen ist und lernen leben. 

Nach einigen intensiven Jahren des Reisens wuchsen die Bedürfnisse jedes Einzelnen von uns in unterschiedliche Richtungen, so dass wir uns entschieden, mehr Raum zu schaffen für individuelle Interessen und Hobbys, um diese an einem festen Ort zu vertiefen und unseren Kindern zusätzlich mehr Selbstständigkeit in ihren eigenen Entwicklungsprozessen zu ermöglichen. Das Reisen wird trotz allem auch weiterhin eine nicht wegzudenkende Rolle in unserem Leben spielen.

Wir haben uns gemeinsam für das Freilernen entschieden, um zu gewährleisten, dass die individuellen Interessen unserer Kinder, ihr Rhythmus und ihr Lernstil auch weiterhin Teil unseres Lebensalltags sind. Es unterstützt sie dabei, ihren eigenen Lernprozess in die Hand zu nehmen, um schrittweise Verantwortung für ihre persönliche Entwicklung zu übernehmen.

“We can best help children learn, not by deciding what we think they should learn and thinking of ingenious ways to teach it to them, but by making the world, as far as we can, accessible to them, paying serious attention to what they do, answering their questions — if they have any — and helping them explore the things they are most interested in.”

John Holt

Was ist Lernen?

Meine Sicht aufs Lernen

Lernen findet immer und überall statt und ist nicht auf einen einzigen Raum und eine bestimmte Zeit begrenzt. Dabei zeigt sich, dass alles, was gelernt wird, am einfachsten und nachhaltigsten durch eine konkrete Anwendung im Alltag erlernt wird.

Fundamental für erfolgreiches Lernen ist die intrinsische Motivation, also eine Motivation, die aus dem Menschen selbst kommt. Auf diese Weise lernen schon ganz junge Menschen sprechen, laufen, malen und vieles mehr. Diese Art zu lernen hört nicht auf, wenn wir uns in diese Lernprozesse nicht einmischen.

Wir folgen keinen festgelegten Lehrplänen, sondern unterstützen unsere Kinder dabei, die Fähigkeiten zu erlangen, die sie brauchen und wollen. Auf diese Weise gehört lebenslanges Lernen ganz natürlich zu ihrem und unserem Alltag; sie bleiben offen, neugierig und lernbegierig und sind sich ihrer Fähigkeit bewusst, sich all das jederzeit anzueignen, was sie benötigen.

Wir haben ein tiefes Vertrauen in die Lernbegierde unserer Kinder, weshalb wir sie nicht kontrollieren, testen oder zwingen. Gleichzeitig tragen wir die Verantwortung, geben ihnen unsere Unterstützung, machen ihnen Angebote und bieten ihnen eine sichere Umgebung zur Entfaltung, die Bildung und ganzheitliches Lernen erst möglich macht.

Die Landkarte des Lernens

Lernen ist kein linearer Prozess, sondern wie das Leben selbst mit einer Landkarte zu vergleichen.

Auf dieser Karte gibt es viele Wege, die zu einem bestimmten Ziel führen und auch Wege, die plötzlich enden, große Wege wie Autobahnen, aber auch Trampelpfade oder gar Querfeldein-Strecken. Keiner dieser Wege ist besser oder wichtiger als ein anderer. 

Auf diese Weise kommen wir z. B. in einem Gespräch oder einer Tätigkeit bei einem Thema (Weg) ganz natürlich auch immer an anderen Themen (Abzweigungen und Kreuzungen) vorbei, in die wir abbiegen können und die uns so komplett neue Themengebiete (Wege) zugänglich machen. Manchmal machen wir Pause und verlassen einen Weg (Thema), um einen anderen zu erforschen. Später kann es sein, dass wir zu diesem Weg zurückkehren oder ihn überraschenderweise kreuzen, erkennen Bekanntes wieder und erforschen noch Unbekanntes.

Jeder Weg – egal wie schwer oder einfach er zu gehen ist – und seine möglichen Abzweigungen und Kreuzungen geben uns so immer wieder neuen Stoff für weitere Fragen, Recherchen und Diskussionen.

Je mehr Wege wir auf diese Art im Laufe unseres Lebens gegangen sind, desto größer werden unsere Ortskenntnis und unser Verständnis von unserem eigenen Standpunkt in und von der Welt um uns herum. 

Um gewisse Zusammenhänge zu verstehen und Wissen und Fähigkeiten zugänglicher zu machen, sind die kulturellen Werkzeuge wie Lesen, Schreiben und Rechnen essentiell geworden. Sie bilden eine stabile Basis, um die weitere individuelle Lebensgestaltung zu ermöglichen und erwünschte Fertigkeiten auszubilden. Wie diese Lebensgestaltung aussieht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und sie kann nach den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Gegebenheiten gestaltet werden.

Wie wir lernen und wachsen

  • Wir lernen freiwillig, interessenorientiert und interdisziplinär, teilen also nicht in Fächer ein, weil wir überzeugt sind, dass Lernen nicht vom Leben getrennt werden kann. Aus diesem Grund haben wir auch keine speziellen Lernmaterialien, die einzig und allein dem Lernen dienen und nichts anderem, sondern nutzen alles, unabhängig von Form und Art.
  • Wir beachten dabei weder das Alter oder die Schulklasse, sondern gehen das Tempo des Kindes, gemessen an seinen Bedürfnissen und Wünschen.
  • Bewertungen, Tests und Prüfungen sind kein Bestandteil unserer Lernprozesse. Wissen und Kompetenzen werden nicht angeeignet, damit andere sie überprüfen, sondern um eigene gesteckte Ziele zu erreichen und sinnvolle Zwecke zu erfüllen. Als Eltern begleiten und unterstützen wir unsere Kinder stattdessen dabei, sich einschätzen zu lernen und herauszufinden, was sie noch brauchen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
  • Wir leben und lernen gemeinsam und auf Augenhöhe; es gibt keine Hierarchie, in der Kinder nur von Erwachsenen lernen.

Neue Fähigkeiten oder Wissen finden wir daher nicht nur auf Lernblättern, sondern auch in Dokumentationen, Gesprächen, Kochbüchern, Spielen und überall in unserem Alltag.

Wir nutzen das Internet mit Suchmaschinen, Apps, lesen Bücher und leihen passende aus, wir fragen, diskutieren mit und hören anderen Menschen zu, besuchen Museen, Kurse und Konzerte, reisen, probieren aus, denken aus, reparieren, bauen auf, untersuchen und beobachten, toben und spielen.

Um uns zu organisieren, nutzen wir einen Wochenplan, den wir nach Bedarf flexibel verändern.

Zwei Beispiele aus der Praxis:

  • Auf Reisen in Griechenland besuchen wir historische Orte wie Mykene, Olympia, Athen, Epidaurus und viele mehr und erfahren mehr über lokale Materialien und Architektur, Akustik in Amphitheatern, Sprache, Schrift & Kultur, Geographie wie Klima, Lokalisation & Naturgewalten wie die Entstehung von Erdbeben, aber auch Flora und Fauna, helfen bei der Olivenernte mit und entdecken die griechische Mythologie. Nicht zuletzt lernen wir über Politik und Wirtschaft, während wir Grenzkontrollen – und übertritte zum Anlass nehmen, um über die EU und das Schengener-Abkommen zu sprechen und auf der Reise durch den Balkan andere Währungen als den Euro oder die dänische Krone in Händen zu halten und umzurechnen.
    Themen: Erdkunde, Wirtschaft & Politik, Religion, Biologie, Sprachen und Schriften, Kunst
  • Wir schauen den Film „Madagascar“ in der Originalsprache Englisch. Hierbei verbessern wir nicht nur unser Sprachverständnis der englischen Sprache und ihrer unterschiedlichen Dialekte, sondern befassen uns zudem mit Madagaskar und seiner geographischen Lage, sprechen und lernen mehr über Ethik in Bezug auf Tierhaltung in Zoos und überhaupt in Gefangenschaft, sowie die in vielen Ländern Afrikas beheimateten Tierarten.
    Themen: Englisch, Ethik, Erdkunde, Biologie

Wir als Eltern sehen uns in der Verantwortung, ein ansprechendes Umfeld für unsere Kinder zu schaffen. Wir beobachten, welche Themen für sie gerade interessant sind und ermöglichen den Zugang zu weiteren, tieferen Informationen und Materialien. Um neue Interessensgebiete zu schaffen, machen wir Angebote in Form von Veranstaltungen, Projekten und Tätigkeiten zuhause oder draußen.

Der soziale Aspekt

Die Freilerner-Gemeinschaft ist sehr gut vernetzt, so dass uns viele Optionen für Austausch, Spielen, Reden, Kennenlernen sowohl in Dänemark als auch auf Reisen im Ausland zur Verfügung stehen. Neben organisierten Treffen und Veranstaltungen sehen wir im Alltag auch regelmäßig Freunde aus der direkten Nachbarschaft und unserer Umgebung in der Kommune. Darüber hinaus besuchen wir Vereine und gehen Freizeitaktivitäten nach, die zu engen Freundschaften führen und die sozialen Fähigkeiten entwickeln.

Vielfalt, Verständnis und Offenheit für andere Menschen und Kulturen sind ein ebenso wichtiger Bestandteil der Sozialisation, wie auch altersdurchmischte Kontakte, damit ein angemessener Umgang mit allen Altersgruppen erlernt werden kann. 

Familienwerte

  • Selbstbestimmung: Jeder Mensch bestimmt selbst über seinen Körper. Auch Kinder wissen genau, wann sie Hunger haben, ob ihnen kalt ist oder welche Klamotten ihnen gefallen.
  • Gleichwertigkeit: Alle Menschen, egal welchen Alters, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit oder Geschlechts, haben denselben Wert von Geburt an inne.
  • Emotionale Begleitung: Emotionen sind wichtig und richtig, egal, wie unangenehm sie sich anfühlen. Wir unterstützen unsere Kinder darin, einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden und an ihnen zu wachsen.
  • Bedingungslosigkeit: Unsere Liebe muss nicht verdient werden und untersteht keinen Konditionen.
  • Bedürfnisorientierung: Alle Bedürfnisse der Familienmitglieder sind gleich viel wert und jedes Familienmitglied ist richtig, wie es ist.

Wie sieht deine Wertebasis aus? Mein Dank geht an Rita Hillen und Luna Maj, deren Texte mir als Inspiration dienten.


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Deschooling für Eltern: Wie du einem Freilerner die Zukunft verbaust (& welche 2 Schritte das vermeiden)

Deschooling für Eltern: Wie du einem Freilerner die Zukunft verbaust (& welche 2 Schritte das vermeiden)

Als du das erste Mal vom Freilernen (vielleicht sogar hier im Blog), also dem Lernen und Leben ohne Schule, gelesen hast, hast du dich sicher insgeheim mindestens einmal gefragt:

Verbau ich meinem Kind die Zukunft, wenn es nicht mehr zur Schule geht?

Wenn ich mein Kind aus dem Schulsystem nehme, wird es…

  • trotzdem ein erfülltes Leben führen können?
  • für sich selbst sorgen können, wenn es sich entscheidet, keinen Schulabschluss zu machen?
  • in dieser Gesellschaft klar kommen?

Auch wenn dir aus sämtlichen Mündern der Freilernerfamilien nur positiv zugesprochen werden wird, mag ich nicht ganz mit einstimmen.

Versteh mich nicht falsch, ich denke durchaus, dass viele Kinder ohne Schule mehr Chancen auf ein erfüllendes Leben als Freilerner haben, als mit 9-13 Jahren Schule.

Doch das Rausnehmen deiner Kinder aus der Schule alleine macht noch nicht alles gut. 

Denn junge Menschen ahmen alles nach, was sie sehen. Aber wem erzähl ich das. Das gilt natürlich nicht nur für unliebsame Verhaltensweisen, sondern ebenso für unsere Denkweisen.

Was zuhause “gedacht” wird, kann sich schnell nachteilig auf die Zukunft deines Kindes auswirken. Gleiches passiert natürlich auch bei Schulkindern und ihren Familien, jedoch in “gesellschaftskompatibleren”-Zügen. Was ich damit genau meine, darum geht’s hier nun.

Was ist Deschooling für Freilerner-Eltern?

Entscheidet sich ein Kind, nicht (mehr) in die Schule zu gehen, also ohne Schule zu leben und seine Familie macht ihm diesen Weg möglich, beginnt ein essentieller Prozess und zwar der des Deschoolings.

War dein Kind noch nie in einer Einrichtung wie Schule oder Kindergarten, wird es ihm meist sehr leicht fallen, denn das Leben geht sehr wahrscheinlich wie gewohnt einfach weiter.

Hat dein Kind bereits Schulerfahrung gesammelt, wird es sich zuerst von diesen Erlebnissen “erholen müssen” und seine bis dahin erlernte Denkweise ablegen. Das kann einige Zeit dauern und du kannst und solltest es darin unterstützen. Dazu gleich mehr.

Der Prozess des Deschoolings betrifft nun aber nicht nur dein Kind, sondern dich als Elternteil ganz besonders. In diesem Prozess geht es darum, dass wir als Eltern ebenfalls unser “verschultes Gehirn” loslassen.

Mit Deschooling ist also die Denkweise gemeint, die wir selbst seit Jahrzehnten mit uns in Bezug auf Schule, Bildung, Beruf, Leben & Arbeit herumtragen. Tun wir das nicht, greifen wir Eltern immer wieder unbewusst negativ in den Bildungsprozess unseres Kindes ein, indem wir ihm z. B. unsere Ängste & negativen Glaubenssätze mitgeben, die wir selbst schon in der Schule gelernt haben.

Wenn sich die Sicht- & Denkweise deines Kindes aufs Lernen und all die Wunder dieser Welt verändern soll, dann muss sich deine Sicht- & Denkweise ebenso ändern. Ihr würdet euch sonst permanent missverstehen, was zu enormen Konflikten innerhalb der Familie führt. So weit, so logisch, richtig?

Es ist daher elementar wichtig, dass Eltern von Freilernern selbst zu Freilernern werden, damit sie mit ihrem eigenen verschulten Gehirn keine Blockaden für ihre Kinder aufbauen, wo keine sein müssten.

Was ist das verschulte Gehirn?

Das verschulte Gehirn ist die Denkweise, die du bereits von deinen eigenen Eltern, deinem Umfeld (das Schulen besucht hat und in Anstellung oder in hart & unsicher empfundener Selbstständigkeit Geld verdient) und aus deiner eigenen Schulzeit erworben hast.

Das verschulte Gehirn denkt (häufig unbewusst) die folgenden Dinge und findet sie dabei ganz normal und/oder kann sie vertreten (ohne Wertung!):

  • Ich habe eine bestimmte Anzahl an Tagen im Jahr, die ich nutzen kann, wie ich will. (Ferien/Urlaub)
  • Ich freue mich auf den Schulschluss/Feierabend.
  • Dieses Thema hatten wir im Unterricht noch nicht./Das ist nicht Teil meines Aufgabenbereichs.
  • Andere mir sagen, welche Aufgaben ich wann zu erledigen habe. (Tagesablauf in einer Firma/Stundenplan in der Schule)
  • Andere sagen mir, wann ich wo zu sein habe. (Arbeitszeitbeginn/Schulbeginn, Arbeitsort/Schule)
  • Andere sagen mir, wie etwas geht, wenn es für mich wichtig wird. 
  • Ich mach doch keine unbezahlte Arbeit/Ich mach doch nicht mehr Hausaufgaben, als ich muss. (Ich arbeite nicht voraus oder lerne freiwillig Dinge, die ich noch nicht muss)
  • Selbstständige Arbeit ist hart. Man arbeitet selbst & ständig.
  • Menschen, die nicht zur Schule gehen, haben keine Bildung und können nichts werden.
  • Andere geben mir eine Beschäftigung/Ich weiß nicht, was ich tun soll.
  • Andere wissen, was gut für mich ist.
  • Ich kann das nicht, das habe ich nicht gelernt.
  • Dafür habe ich nicht den passenden Abschluss.
  • Ich habe nur einen Hauptschulabschluss.
  • Bevor ich das mache, brauche ich erst eine anerkannte Ausbildung.
  • Mein Kind ist hinterher.
  • Ich weiß zu wenig, um mein Kind richtig beim Freilernen zu begleiten.
  • Mein Kind ist anderen voraus: Mein Kind hat bessere Noten als deins. Mein Kind kann schon dies. Mein Kind konnte in dem Alter schon dies oder jenes.
  • Ich kann meinem Kind als Freilerner nicht geben, was es braucht.

Hat einer oder gleich mehrere dieser Sätze ein inneres Nicken in dir ausgelöst, dann hast du sehr wahrscheinlich ein verschultes Gehirn oder wie ich es liebevoll nenne: die Angestelltendenke. Das Mindset eines Arbeitnehmers.

Das liegt daran, dass du diese Art zu denken bereits in der Schule gelernt hast und dein Umfeld sie ebenso lebt in ihren Jobs. Alle fahren morgens selbstverständlich an einen anderen Ort zur Arbeit oder in die Schule und fügen sich fast nahtlos in die Firma bzw. die Klasse ein. Es wird akzeptiert, dass das Arbeitstempo, der Arbeitsstoff etc. in Schule und Arbeitsstätte von anderen bestimmt, organisiert und geleitet wird. Es ist normal, dass Arbeit überwacht und bewertet wird. Bei Feierabend bzw. Schulschluss wird alles stehen und liegen gelassen. Das “Feierabend”-Bier wird gefeiert.

Für Angestellte oder Schulkinder gibt es eine feste Zeitspanne, die gefüllt wird. Für Schulkinder bedeutet das, dass sie bereits in der Kindheit an Arbeitszeiten von 6-10 Stunden täglich gewöhnt werden. Sie lernen, dass sie selbst keinen Einfluss haben, z. B. auf die Dauer oder den Lernstoff selbst. Sie lernen sich über einen großen Teil des Tages an andere anzupassen.

Angestellten oder Schulkindern wird zudem von außen Struktur und Organisation gegeben. Die Schule kaut Schülern 95% des Stoffs vor, kaum etwas muss selbst erarbeitet werden, alles ist vorbereitet. Menschen in Anstellung bleiben in einer ähnlichen Unselbstständigkeit und es fällt ihnen nicht selten schwer, ihr Leben und sich selbst außerhalb der Arbeit zu strukturieren oder sich mit Neuem zu befassen.

Das ist nicht weiter verwerflich, denn so funktioniert unsere Gesellschaft zu großen Teilen.

Hast du jetzt aber einen Freilerner als Kind, kann diese Angestelltendenke negativ Einfluss nehmen auf die Zukunft deines Kindes. Warum ist das so?

>>> Auch interessant: Ohne Schulabschluss erfolgreich <<<

Warum schaden Eltern ihren Freilerner-Kindern, wenn sie sich selbst nicht deschoolen?

In jedem Menschen stecken drei Persönlichkeiten. Richtig gelesen, in jedem Menschen, also auch in dir!

Diese drei Persönlichkeiten sind:

Deschooling der Eltern für Freilerner 3 in 1
  1. der/die innere Arbeiter/in (diejenigen, die Arbeiten ausführen, z. B. Angestellte)
  2. der/die innere Leiter/in (diejenigen, die Arbeiten organisieren, koordinieren, delegieren, planen, strukturieren, überwachen, bewerten etc., z. B der/die Manager/in, aber auch Freelancer, wenn diese und der innere Arbeiter vereint werden)
  3. der/die innere Visionär/in (diejenigen, die ihre Ideen kreativ umsetzen möchten, die einen Sinn benennen können und Ziele & Visionen verfolgen und damit Veränderung in die Welt bringen möchten, z. B.  der/die Unternehmer/in, wenn alle 3 Persönlichkeiten vereint werden)

Ohne diese drei Persönlichkeiten wärst du nicht ganz!

Du brauchst in dir jemanden mit Ideen, Visionen & Zielen, denn in dir drinnen bist du ein kreatives Wesen, das sich ausleben möchte, sonst würdest du nur sinnlos umher vegetieren.
Weiter brauchst du eine innere Leiterin, die in der Lage ist, diese Ziele durch Pläne und Struktur realisierbar zu machen.
Zu guter Letzt brauchst du deinen inneren Arbeiter, der die Arbeit macht, die getan werden muss, um die Vision wahr werden zu lassen.

Ein erfülltes Leben ist nur dann erfüllt, wenn du es an deinen Werten & Visionen ausgerichtet leben kannst.

Wahrscheinlich sind auch dir Menschen bekannt, die “nichts mit ihrem Leben anstellen” oder du kennst Phasen aus deinem eigenen Leben, in denen du selbst nicht weißt, warum du da bist und was du mit deinem Leben machen willst. In ihnen hat die innere Arbeiterin die Oberhand, während die innere Visionärin und innere Leiterin kaum in Erscheinung treten.

Dann gibt es noch Menschen, die haben zwar Visionen, aber kämpfen sehr damit, ihre Ideen zu realisieren, weil ihnen der Plan fehlt, wie man das anstellt. Die innere Leiterin ist hier tief vergraben.

Was aber die meisten Menschen können, ist die Arbeit zu machen, die andere ihnen aufgeben. “Mach xy zu diesem Zeitpunkt an jenem Ort.” – “Geht klar, Boss!”

Oft sind die innere Visionärin und öfters auch die innere Leiterin verkümmert, tief verbuddelt und gefühlt einfach nicht vorhanden. Sie wurden nie gefördert und ausgebildet. Die innere Arbeiterin hingegen ist vollentwickelt.

Wie das mit Wirtschaft & Schulen zusammenhängt:

Seit der Industrialisierung Mitte des 18. Jahrhunderts wurden in unserer Gesellschaft vermehrt Arbeiter an einem Ort benötigt. Also Menschen, deren innerer Arbeiter aktiv ist und die Arbeiten gut ausführen konnten, die ihnen aufgetragen wurden, die nicht jeden Schritt in Frage stellen oder die gegebene Struktur nicht einfach ändern, wie es ihnen passt. Sie wurden somit ein Rädchen im Gesamten und ohne sie war und ist ein Ziel nicht zu erreichen.

Aufzeichnungen zu Schulen datieren natürlich noch viel weiter zurück, doch waren sie kaum zu vergleichen mit dem, was wir heute Schule nennen. Doch mit der Industrialisierung änderte sich das und ein Lehren & Lernen wurde etabliert, das vermehrt Menschen hervorbrachte, deren innerer Arbeiter die Oberhand hat.

Das ist auch der Grund, warum Schulen auch heute noch so sind, wie sie sind, denn sie erschaffen, was die Wirtschaft heute braucht.

Nun hast du aber ja einen Freilerner als Kind, das ohne Schule nicht nur zur reinen Ausführung von Arbeit “abgerichtet” wird, sondern in dem sich alle drei Persönlichkeiten frei entfalten wollen, damit es erfüllt und frei sein Leben führen kann.

Freilerner sind also nicht “der Durchschnitt”, sondern haben oft noch Zugang zu allen drei Persönlichkeiten.

Dieser Aspekt, wenn er unbeachtet gelassen wird und nicht von den Eltern erkannt und gefördert, kann dazu führen, dass Freilerner dadurch weder in der einen Welt wirklich gut klarkommen, noch in der anderen, weil sie die jeweils gegenteiligen Aspekte ihrer Denkweise blockieren.

Welche Zukunft haben Freilerner, deren Eltern sich selbst nie entschult haben?

Wie du ja weißt, ahmen Kinder alles nach, auch die vorherrschende Denkweise in deiner Familie, z B. den inneren Arbeiter. Er wird bei dir vermutlich nicht zu 100% die Oberhand haben, sonst wärst du nicht hier, doch möglicherweise gibt es Teile in dir, die noch nicht vollständig entschult sind.

Deschooling ist und bleibt ein Prozess und kein Kippschalter.

Übernimmt dein Kind als Freilerner nun Teile dieser Angestelltendenke von dir, z.B. den Glauben, dass es eine gute Anstellung braucht, weil dein innerer Arbeiter in dir sehr präsent ist, dann kann es sein, dass dein Kind mit seinen kreativen Ideen des inneren Visionärs und seinen selbstverständlich selbstbestimmten Handlungen und Planungen seines inneren Leiters innerhalb der Gesellschaft, aber auch ganz besonders in einem Anstellungsverhältnis, aneckt.

Auch können erwachsene Freilerner unglücklich werden in all den fremdstrukturierten Umgebungen, in denen sie für ihren Lebensunterhalt sorgen wollen. Wirklich glücklich in einer Anstellung werden sie nur in den Umgebungen, in denen sie ihr eigenes Maß an Selbstbestimmung leben dürfen und davon gibt es aktuell noch nicht sehr viele unter Angestellten.

Menschen mit diesem „Freilerner Mindset“, die kreativ sind und sich selbst strukturieren können, werden dringend gebraucht, aber kaum wer weiß mit ihnen umzugehen.

Sie “funktionieren” anders und sind meist ganz andere Persönlichkeiten, als Menschen, die 9-13 Jahre Schulsystem hinter sich haben.

So ist der Weg in die Selbstständigkeit früher oder später greifbar nah.
Und absolut nichts Schlechtes!

Vielleicht ist dein Kind als frischer Freilerner aber auch gar nicht selbst-strukturiert oder selbstbestimmt, sondern wartet auf Anweisungen und Beschäftigungen, hat aber massiv viele kreative Ideen, die er umsetzen will, weiß aber nicht wie? Auch das kann sein, wenn dein Kind dies so vom Umfeld vorgelebt bekommt.

Ist dein Freilerner also in erster Linie inneren Arbeitern in seinem direkten Umfeld ausgesetzt (durch Eltern, Freunde etc.), hat aber keine inneren Leiter oder inneren Visionäre um sich, hat er zwar gute Voraussetzungen, aber keine Vorbilder, um sie zu vollends zu entwickeln.

Doch wie viel einfacher und erfüllender wäre es für dein Kind, ohne Schule kreativ und selbstbestimmt zu leben, wenn du diesen Punkt nicht ignorierst und du ihm nicht nur Anteile eines inneren Arbeiters (z. B. eines Angestellten) mitgibst, sondern zusätzlich Vorbild bist, um seinen inneren Visionär und inneren Leiter zu entwickeln, die in uns allen stecken?

>>> Auch interessant: Der Vergleich: Anstellung vs. Selbstständigkeit <<<

Wie du dein Freilernerkind in zwei Schritten unterstützt

Schritt 1:

Stell dir vor, du arbeitest in Anstellung und bist es gewohnt, dass andere dir sagen, was du wann zu tun hast und dass ein Job eben Arbeit bedeutet. Vielleicht hast du Arbeit als solches noch nie hinterfragt und denkst dir: “Solange ich am Monatsende bezahlt werde, halte ich das schon aus. Macht halt keinen Spaß und da müssen wir alle durch, denn von irgendwas müssen wir ja leben.”
Dein Kind erlebt, wie du genervt zur Arbeit gehst oder erleichtert wieder nach Hause kommst. Nehmen wir also an, du bist dir des folgenden Konflikts einfach nicht bewusst:

Dieses Mindset, also deine Art und Weise, wie du Arbeit betrachtest, entgeht deinem Kind nicht.
Im Gegenteil: Dein Kind hält, was es wahrnimmt, für wahr und letztendlich normal und übernimmt unbewusst, was es erlebt. Das ist natürlich in allen Lebensbereichen und allen Kindern so, egal ob Schulkind oder Freilerner – doch ganz besonders bei Freilernern kann es zum Konflikt kommen, weil seine Lebenswirklichkeit eigentlich eine andere ist.

Auf der einen Seite erlebt es Selbstbestimmung & Ermutigung und auf der anderen Seite denkt es an Anstellung und einen anstrengenden Job, sobald es daran geht, den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Natürlich geht es hier nicht darum, eine Anstellung an sich schlecht zu reden. Es gibt viele tolle Jobs, die man in Anstellung machen kann und trotzdem vereinen sie nun mal auch ein gewisses Mindset, um sich auch vollends darin wohlzufühlen. 

Schritt 1: Informiere dich über die Bereiche von Selbstständigkeit, Unternehmertum & Anstellung, die dir noch nicht bekannt sind und finde heraus, ob das, was du über Selbstständigkeit & Anstellung glaubst, wirklich wahr ist. 

Es geht also darum, sehr achtsam zu sein mit deinem eigenen Mindset zum Thema Anstellung und Selbstständigkeit! Achte besonders auf deine Gedanken, die du zum Thema Selbstständigkeit hast und hinterfrage sie ebenso wie eine Anstellung!

Schritt 2:

Das System Schule wird sich so lange nicht ändern, wie das heutige Wirtschaftssystem Menschen braucht, die weiter konsumieren, anstatt zu erschaffen (erschaffen kann hier alles sein, nicht nur innovative, neue Technik, sondern z. B. als anderes “Extrem” auch ein Selbstversorgergarten!).

Das bedeutet, Schule hält sich selbst am Leben, in dem sie in frühen Lebensjahren schon den Grundton setzt für die Angestelltendenke, also die Oberhand des inneren Arbeiters.
Schule produziert Angestellte und nur ganz wenige, die sich ihr entziehen können. Die Angestellten sind oftmals die, die sich gar nicht bewusst sind, dass sie überhaupt eine Option haben, weil ihre zwei anderen Persönlichkeitsanteile schon früh tief verbuddelt wurden.

Die, die sich einer Anstellung entziehen wollen, sind häufig die Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, einen oder beide der anderen Persönlichkeiten nicht verbuddelt haben, sich also nicht “angepasst” haben und die deshalb auch oft nicht in den schulischen Rahmen passen. Die Schülerdenke bzw. Angestelltendenke konnte sich in ihnen nie richtig festsetzen, weshalb sie nicht selten viele Umwege auf ihrem Lebensweg gegangen sind und irgendwann in die Selbstständigkeit gehen oder direkt ein Unternehmen gründen.

Schritt 2: Werde Vorbild für deine freilernenden Kids!

Lebe ihnen vor, wie sie sich selbst organisieren lernen, sich selbst strukturieren, Visionen haben & Ziele erreichen und wirklich Verantwortung für sich und ihr Handeln tragen. Dazu musst du nicht selbstständig und zur Unternehmerin werden, aber HELL, ich kann dir das nur empfehlen!

Es wird dich selbst verwandeln in einer Weise, die du für unmöglich gehalten hast und von der deine Kinder in Wegen profitieren werden, an die du kaum zu denken wagst. 

Überleg dir, von wem deine Freilerner Kids einen Einblick in das mitbekommen sollen, was gerne „Unternehmer-Mindset“ (eine Denkweise, bei der alle drei Persönlichkeiten entwickelt sind) genannt wird, wenn du selbst noch in der Angestelltendenke steckst.

Ein Unternehmer Mindset bzw. Freilerner Mindset kann zum Beispiel so klingen:

  • Ich habe das noch nie gemacht, warum soll es nicht gut werden?
  • Ich stehe immer einmal mehr auf, als ich hinfalle. Ich habe viele Wege gefunden, wie etwas nicht funktioniert und einen, wie es klappt.  Wenn ich etwas wirklich lernen will, probiere ich mich aus und halte durch bis ich es schaffe.
  • Meine Arbeit macht mir Spaß und erfüllt mich. / Mein Lernen/Spiel macht mir Spaß und erfüllt mich.
  • Jeder Schritt, den ich gehe, führt mich automatisch zum Nächsten. 
  • Ich arbeite so viel und so lange ich will. / Ich lerne/spiele so viel und so lange wie ich will.
  • Arbeit ist nicht hart und anstrengend. /Lernen muss nicht hart und anstrengend sein
  • Wenn ich etwas nicht weiß, dann finde ich eine Antwort.
  • Ich bin genau da, wo ich grad sein muss.
  • Ich weiß, wie ich meine Ziele erreiche.

In jedem Menschen steckt ein Freilerner. In jedem Menschen steckt auch ein Visonär & Leiter und damit Unternehmer. Wir haben dieses Unternehmer-Mindset nur nie trainiert, weil wir eine seeehr lange und prägende Zeit der Schülerdenke bzw. Angestelltendenke ausgesetzt waren.

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Wird Zeit alle Persönlichkeiten rauszuholen, zu entstauben und zu erleben, zu was sie alles fähig sind, wenn sie erstmal Hand in Hand loslegen!

Zur Vereinfachung habe ich dieses System entwickelt:

Das Freilerner Mindset-Modell

Vorweg: Das eine ist nicht grundsätzlich besser oder schlechter als das andere. Allen drei Persönlichkeiten liegt lediglich eine andere Sicht auf das Leben zugrunde (wenn sie grad die Oberhand haben) und wenn diese Gesellschaft nicht direkt kollabieren soll, benötigen wir alle drei bis wir eine gesunde Gesellschaftsform gefunden haben. 

Selbstverständlich handelt es sich um eine stark vereinfachte Sicht, die individuelle Situationen außen vor lässt. Sie soll als Orientierung dienen.

Das Freilerner Mindset-Modell:

Freilerner Mindset Modell

Schule steht zu Freilernen, wie Anstellung zu Unternehmertum.

Freelancer und Homeschooler sind in diesem Fall Menschen, die sich und ihre Zeit selbstständig managen, aber dabei Arbeiten erledigen, die vorgegeben sind (wie Manager, die ein Unternehmen managen, aber nach Vorgaben arbeiten).

Wichtig ist, dass wir selbst die Denkweise (Mindset) unseren Freilernern vorleben, die ihnen in der Zukunft von Vorteil ist.

Während die einen sich richtig wohl fühlen, wenn das Geld gefühlt sehr sicher jeden Monat kommt, kommen die anderen erst richtig in Fahrt, wenn sie spüren, dass sie alles selber in der Hand haben und es gefühlt keine Grenzen gibt.

Fazit: Wie du deinem Freilerner die Zukunft verbaust

Lebe deinem Kind „das falsche“ Mindset vor und es wird verwirrt versuchen seinen Weg in dieser Gesellschaft zu finden. Ein Freilerner wird mit einer reinen Angestelltendenke wenig erfüllt durchs Leben gehen. Kann er aber alle drei Persönlichkeiten in seinem Mindset vereinen und durch Vorbilder entwickeln, wird sein Weg frei & unbeschwert.

Fest steht: Wir brauchen alle. Wir brauchen Angestellte, Freelancer und Unternehmer. Menschen, die von ihren inneren Visionären, inneren Leitern und inneren Arbeitern geführt werden. Die einen können nicht ohne die anderen.

Wenn du jetzt sagst: “Uff, Unternehmerin sein, stell ich mir zu schwierig vor, das ist absolut nichts für mich!”, dann ist das total okay. Ich will dich dann nicht ermutigen z. B. ein Online Business zu gründen. Sehr wahrscheinlich ist auch Freilernen nichts für dich und das ist ebenso okay. 

Denkst du dir jetzt aber: “Ach deshalb fühl ich mich in meinem Job so blöd/gelangweilt/*younameit*. Ach logisch, dass ich mich manchmal so leer und ziellos fühle mit meinem Leben… “ , dann passt dein Mindset nicht zu deiner Lebenswirklichkeit und dann fühlt sich das Leben einfach auch doof an, wenn Arsch nicht auf Eimer passt.

Bist du gewillt, einen Blick in eine richtige Selbstständigkeit und alle deine drei Persönlichkeiten zu entwickeln, dann will ich dich ermutigen, diesen Schritt zu wagen, denn der ist für dich! Und deine Freilerner Kids.

Mit der Roadmap ins Online Business startest du Schritt-für-Schritt ins deine Selbstständigkeit und behältst den Überblick. Bist du schon losgegangen, schau hier nach, ob du Schritte vergessen hast oder was als nächstes für dran ist!

Home Office mit Kindern organisieren: 5 Tipps für mehr Zeit im Online Business

Home Office mit Kindern organisieren: 5 Tipps für mehr Zeit im Online Business

Mit diesen effektiven Tipps & Strategien managst du Kinder & Online Business im Home Office erfolgreich

Home Office mit Kindern passt nicht zusammen? Deine Zeit reicht vorne bis hinten nicht, weil ständig jemand was von dir will, Hilfe braucht und du nicht mal in der Lage bist für 10min ungestört einer Tätigkeit nachzugehen? Wie zur Hölle soll da bitte noch ein Online Business reinpassen?

Gerade Mütter stehen oft vor der Entscheidung: Kinder oder Beruf? Und möchten sich zu Recht für beides entscheiden!
Trotz enormer Anstrengung es allen Recht zu machen (Spoiler: Das geht gar nicht & ist gar nicht deine Aufgabe!), finden sie sich schnell im Kampf um mehr Zeit für sich selbst, ihre Kinder oder ihre Arbeit.

>>> Schau mal hier: Plötzlich Planvoll – Mehr Zeit & weniger Stress mit Kindern im Home Office <<<

Doch Familie & Beruf erfolgreich vereinbaren erscheint aussichtslos im normalen 9-5 Job.

Den ganzen Tag außer Haus auf Arbeit verbringen und die Kinder nur kurz zu sehen, ist nicht das, was sie sich unter Familienleben vorstellen, weshalb immer mehr Menschen, insbesondere Mütter, ein Online Business gründen und so im Home Office arbeiten.

Doch im Home Office mit Kindern stehen sie schnell vor einem Problem:

Wie kann ich mein Online Business erfolgreich von zuhause aus führen und gleichzeitig für meine Kinder da sein?

Schon recht bald, nämlich direkt nach der ersten, kurzen Euphorie im Business Start, bricht der Alltag mit Kindern über uns Müttern zusammen. Frust baut sich auf, weil gefühlt nichts voran geht und kaum ein paar Minuten am Stück ohne Unterbrechung gearbeitet werden kann. Zusätzlich werden wir geplagt vom schlechten Gewissen den Kindern gegenüber, weil wir gefühlt ständig arbeiten müssen.

“Wann soll ich neben Kindern, Reisen oder dem ganz normalen Wahnsinn im Alltag noch Zeit finden ein Online Business aufzubauen?”, fragst du dich?

Wie schaffen es andere, erfüllt ihrem Online Business nachzugehen?

„Na ganz einfach“, bekomme ich zu hören, „sie vernachlässigen ihre Kinder oder arbeiten nachts und schlafen niemals.“

Denn guck mal: Die Tage sind lang, die Kids brauchen immer etwas. Immer wenn du dich grad mal hingesetzt hast, musst du doch wieder aufstehen.

Nicht mal auf dem Klo hast du deine Ruhe. Du hast ja nicht mal Zeit ein paar Seiten in einem Buch zu lesen, wie sollst du dann ein ganzes Online Business organisieren? Und abends bist du so platt und ausgelaugt vom Tag, da ist nicht mehr an Arbeit zu denken.

Du bist der festen Ansicht, Home Office mit Kindern kann gar nicht funktionieren. Schon gar nicht, wenn deine Kinder nicht fremdbetreut werden oder zur Schule gehen. Oder du alleinbegleitend bist.

Ist das wirklich wahr?

Effektives Zeitmanagement mit Plan für dein Online Business im Home Office

Hast du manchmal das Gefühl, deine Tage wiederholen sich? Einer ist im Grunde wie der andere, Woche um Woche, Monat um Monat… du hast das Gefühl, du trittst irgendwie auf der Stelle, kommst nicht voran und schaffst so gut wie nichts, von dem, was du dir vorgenommen hast?

Oder gar: Du nimmst dir gar nichts mehr vor, weil du es eh nicht schaffen würdest?

Dann hab ich gute Nachrichten für dich: Du hast jetzt die Wahl!

  • Option A: Du machst weiter wie bisher und alles bleibt, wie es ist. So ist es nun mal, an deiner Situation ist nicht zu rütteln… irgendwann, wenn die Kinder größer sind, wird’s schon wieder.

    oder
  • Option B: Du veränderst etwas und kümmerst dich um dein Zeit- und Selbstmanagement. Alles wird anders und du kommst noch heute deinen Zielen einen Schritt näher. Du füllst dein Leben wieder mit mehr Sinn und Freude, fühlst dich abends nicht mehr total kaputt und hast trotzdem geschafft, was du dir vorgenommen hattest.

Wenn du bist wie ich, dann wählst du auch Option B: Das Zeit- und Selbstmanagement mit Plan. Ich wusste ehrlich gesagt vorher nicht, wie das hieß, okay… aber auch ohne den fancy Namen kann man es angehen. 😉

Blöd war nur, dass ich Pläne ziemlich doof fand. Denn ich bin ja so frei und plane nichts, lass mich von den Wellen des Lebens tragen. Und so. Japp, das planlose Leben können wir uns auch weiter rausnehmen, aber nur dort, wo wir es brauchen und können.

Bist du am Abend trotzdem unzufrieden & erschöpft, dann ist es Zeit, etwas Neues auszuprobieren, wenn du mehr Zeit haben willst. Egal für was.

Stunde um Stunde habe ich schon mit Menschen per Facebook, Instagram, WhatsApp, Telegram gequatscht, die Zeit als Mangelware wahrnahmen.

Interessanterweise sind die Menschen, die gefühlt die wenigste Zeit haben, oft diejenigen, die jede Story von anderen Accounts bei Instagram ansehen, aber laut eigener Aussage keine Zeit finden für den Aufbau des eigenen Online Business.

Diese Ironie bringt uns direkt zum ersten Tipp dieses Leitfadens, damit du endlich mehr Zeit für dein Online Business im Home Office mit Kindern findest, ohne auf Zeit mit deinen Kindern und dir selbst zu verzichten.

Home Office mit Kindern Tipp 1: Zeitfresser finden

Soll ich dir mal vorrechnen, wie viel Zeit Menschen im Schnitt verdödeln, ohne es zu merken? 

Im Schnitt verbringen je nach Altersgruppe die Menschen ein bis drei Stunden pro Tag in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram, natürlich inklusive Messenger wie Whats App und Telegram.

Zusätzlich werden im Schnitt noch drei Stunden ferngesehen. Selbst wenn es bei dir nur eine einzige Stunde ist, die du mit Netflix Serien, Youtube Videos, Dokus oder ähnlichem verbringst, kommen wir auf drei bis vier Stunden am Tag, die du auch anders nutzen könntest. Das sind 28 Stunden in der Woche. Im Grunde ein Halbtagsjob. 

Auch wenn du nicht zu den krassen Konsumenten zählst (Check das mal in deiner Bildschirmzeit am Smartphone!), verdödelst du permanent Zeit.

Wo das? In dem du überlegst, was als nächstes dran ist, indem du von Thema zu Thema hüpfst – sog. Task Switching – und am Ende nichts geschafft hast, weil alles nur so halb angefangen wurde, du gar nicht richtig ins Thema reinkamst und wieder abgelenkt wurdest.

Wir brauchen für jeden Themenwechsel im Hirn durchschnittlich 20 Sekunden, um uns in das Thema “einzudenken” und weitere 10-20min, um „in den Flow“ zu kommen, um darin wirklich produktiv zu werden. Und wenn es nur beim Kochen die Schmutzwäsche am Boden sehen ist und sie zur Waschmaschine bringen. Jeder Themenwechsel kostet dich wertvolle Zeit und die summiert ergibt Stunden an ungenutzter und ineffizient genutzter Zeit.

Auch wenn es meist eine harte Pille ist, die wir da schlucken müssen:
Wir haben genug Zeit, um z. B. ein Online Business aufzubauen oder einem Hobby nachzugehen. Auch mit Kindern. Auch alleinbegleitend.

Es ist nur zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. 

“Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

Seneca

Mein Tipp: Finde deine Zeitfresser
Um herauszufinden, wo deine ganze Zeit hin ist, musst du sie erstmal finden, um sie auch nutzen zu können. Finde deine Zeitfresser!

Home Office mit Kindern Tipp 2: Entlarve blockierende Gedanken

“Sorry, da hab ich zu wenig Zeit für.”, war mal mein Lieblingssatz. Damit war die Sache gegessen und ich hab halt nicht gemacht, was ich gern wollte und mich lieber geärgert. Kennst du das vielleicht? Wir Menschen neigen dann dazu, zu schauen, wer oder was jetzt Schuld an unserer wenigen Zeit ist und leiten dann diese Energie weiter.

Doch es ist nichts weiter als ein Glaubenssatz, der blockiert. Ein so mächtiger und gewohnter Gedanke, der so viel Einfluss auf dein Handeln nimmt, dass du viele Dinge gar nicht erst beginnst, weil dir deine Stimme selbst flüstert, dass es sinnfrei ist, denn Zeit ist nun mal Mangelware.

Andere blockierende Gedanken können sein:

  • “Wenn ich mich selbstständig mache, arbeite ich selbst und ständig” oder
  • „Ein Arbeitstag dauert 8 Stunden und so viel Zeit hab ich gar nicht.“
  • „Meine Kinder brauchen mich den ganzen Tag.“

>>> Auch interessant: Online Job: Der ausführliche Vergleich zu Selbstständigkeit vs. Anstellung >>>

Mein Tipp: Überprüfe deine blockierenden Gedanken zu Zeit & Online Business
Warum dauert ein Arbeitstag im Online Business acht Stunden? Wenn du die Freiheit nicht lebst, die du dir durch die Selbstständigkeit erhoffst, wirst du sie nicht bekommen.

Home Office mit Kindern Tipp 3: Entwickle Routinen

Routinen mögen mega langweilig klingen. Aber wusstest du, dass sie dir Zeit schenken können?

Den Alltag mit Kindern und Home Office organisieren, ist nicht immer ganz leicht. Doch indem du Routinen in deinen Alltag einbaust (damit meine ich nicht fancy Yoga & Meditation am Morgen, sondern einfach einen festen Ablauf der Dinge, die du erledigen willst), musst du nicht mehr Zeit verschwenden mit Nachdenken über das, was du noch erledigen musst, bevor du z. B. das Haus verlässt. Hast du auch an alles gedacht?

Und nicht nur dir direkt erleichtern Routinen den Alltag, auch deinen Kids. Erstelle mit ihnen gemeinsam einen Plan zum Abhaken, auf dem alles notiert ist, was sie erledigen wollen. Wenn sie noch nicht lesen, können sie die Tätigkeiten auch malen.

Diesen Zettel könnt ihr gut sichtbar aufhängen, so dass deine Kids immer gucken können, was als nächstes ansteht ohne, dass sie anfangen zu träumen und du sie immer wieder erinnern musst doch jetzt bitte endlich die Haare zu kämmen oder in den Schlafanzug zu wechseln.

Denn auch Kinder lieben Checklisten abhaken. 😀

Mein Tipp: Entwickle Routinen
Erleichterst du deinen Kindern den Alltag, erleichterst du ihn auch dir.
Entwickle Routinen für dich, dein Online Business und deine Kinder, damit du massiv Zeit einsparst.

Homeoffice mit Kindern Tipp 4: Klare Ziele setzen

Wenn du nicht weißt, wo du hin willst mit deinem Online Business, kannst du auch nicht ankommen. Oder nur mit massiver Verspätung.

Menschen sind Meister im Verschwenden von Zeit, indem wir drüber nachdenken, was wir eigentlich heute erledigen möchten/sollten oder was wir vergessen haben könnten. Dabei verlieren wir insbesondere im Home Office mit Kindern zuhause ganz schnell aus den Augen, wo wir hin wollen, während wir der nächsten bequemen Tätigkeit (scrollen, Textnachrichten lesen und beantworten) nachhängen, weil wir vergessen haben, was eigentlich ansteht und uns wichtig ist.

Klare Ziele für unser Leben helfen massiv dabei, unsere Träume und Vorstellungen tatsächlich wahr zu machen.

Frag dich: Was erledige ich heute, um meine Vision wahr werden zu lassen?

Wusstest du, dass der Fortschritt, den du beim Arbeiten an deinen Zielen machst, für ein Glücksgefühl sorgt? Das ist übrigens auch das gute Gefühl am Abend, wenn du sagst: “Wow, heute hab ich echt was geschafft”.

Mein Tipp: Nimm deine klaren Ziele und entwickle daraus konkrete Pläne.
Lad dir hier meinen bewährten Wochenplan (<-*klick*) für meine Woche im Home Office mit Kindern runter, den ich nutze, um anhand meiner Ziele an alles zu denken, was ich und meine Familie diese Woche erledigen wollen, um unsere Träume zu erfüllen.

Wochenplaner und 4 Quick Tips fürs Home Office mit Kindern
Wochenplan downloaden

Home Office mit Kindern Teil 5: Nimm dich selbst ernst.

Bist du in der Vergangenheit für das eingestanden, was du erreichen willst? Hast du vor Familienmitgliedern formuliert und deutlich gemacht, dass dir etwas am Erreichen und Erfüllen deiner Träume liegt? Dass du ernsthaft ein Online Business betreiben möchtest im Home Office?

Ganz oft denken wir einfach, dass der andere schon weiß, wie wichtig uns das ist und sich auch der Intensität unseres Wunsches nach einem erfüllenden eigenen Online Business auf der einen Seite und einem schönen Familienleben mit Kindern auf der anderen Seite, bewusst ist.

Tatsächlich stecken wir aber alle in unseren eigenen Köpfen und wenn wir unsere Bedürfnisse nicht klar äußern, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass kaum wer davon Wind bekommt oder dich deshalb nicht ernst nimmt.

Je klarer du gegenüber deiner Familie wirst, desto eher finden sich zusätzliche Zeitblöcke, die du für dein Vorhaben im Online Business mit Kindern verwenden kannst.

Zeit zu finden, um dein Online Business im Home Office mit Kindern zu organisieren, funktioniert aber nur, wenn du dich selbst ernst nimmst. Das bedeutet, du stehst hinter dem, was du erreichen willst und bist bereit, die möglicherweise anfänglich anfallenden Konflikte zu lösen, wenn sich deine Familienmitglieder noch an die Veränderung anpassen lernen.

Gerade als Mama rutschen wir schnell in ein Muster hinein, in dem wir (manchmal real und nicht nur gefühlt) alles machen und jeder andere Mensch in unserem Umfeld sich einfach Zeit nimmt ohne Rücksicht.

Es liegt in deiner Verantwortung da auszusteigen und dich endlich selbst ernstzunehmen.

Mein Tipp: Nimm deine Pläne und Wünsche für dein Online Business ernst.
Scheu die möglicherweise aufkommenden Konflikte nicht länger, sondern sag, was du brauchst und erarbeite dir mit deiner Familie gemeinsam eine Lösung. Du hast das selbe Recht zur Selbstverwirklichung, wie andere Familienmitglieder.

Fazit zum Online Business mit Kindern von zuhause aus

Ohne einen Plan wäre ich längst im Chaos untergegangen. Ich musste erst lernen, wie ich mich selbst und meine Kinder effektiv im Home Office gut organisiere, wo ich überall Zeit verschwende mit sinnlosen Dingen, die mich nicht weiterbringen und vor allem, wie wichtig klare Ziele in meinem Online Business sind, damit ich erfüllt und enthusiastisch in den Tag starten kann und Familie und Beruf vereinen kann.

Hol dir hier 4 weitere Quick Tips mit praktischen Methoden zum Nachmachen für dein Online Business von zuhause & plane deine Woche mit meinem bewährten Wochenplaner. >>>

Welcher Bereich sorgt bei dir für das Gefühl, du hättest zu wenig Zeit? Und welches ist dein größter Zeitfresser?

Freilernen in Deutschland: 6 Gründe, warum wir nicht in Deutschland freilernen

Freilernen in Deutschland: 6 Gründe, warum wir nicht in Deutschland freilernen

Vorweg: Mein größter Respekt geht an viele Familien, die in Deutschland freilernen. Einige von ihnen kriegen es gut hin und wieder andere sehen sich vor massiven Herausforderungen mit Behörden, Gerichten und dem ganz normalen Alltag als Freilerner in Deutschland.

Nicht selten werde ich gefragt, warum wir denn Deutschland verlassen haben, um freizulernen, wenn es doch so extrem wichtig ist, dass es Menschen in Deutschland gibt, die das Freilernen richtig leben und sich vor Ort dafür einsetzen, dass vielleicht auch in der Zukunft das Freilernen in Deutschland möglich wird.

Meine Antwort lautet dann meist:

Die Kindheit meiner Kinder ist jetzt. Ich opfere sie nicht für eine „größere Sache.

Und so ist es ja auch. Die Kindheit mit all ihren Phasen und Entwicklungsstufen, dem rasanten Wachstum, innerlich wie äußerlich und all die Prozesse drum herum, findet so eben nur jetzt statt.

In dieser wertvollen Zeit möchte ich nicht, dass sie sich durch ihre Umgebung als „anders“, „falsch“ oder „nicht richtig“ empfinden oder dass wegen ihnen (bzw. wegen einiger Gesetze) vor Gericht gestritten werden muss, weil das Freilernen in Deutschland nicht vorgesehen ist.

Auch wenn ich gerne mal angefeindet werde für diese Worte, weil es irgendwer egoistisch finde, dass ich die Kindheit meiner Kinder nicht „der größeren Sache“ opfere (denn so würde es sich für mich wirklich anfühlen): Die Kindheit ist so elementar wichtig, dass ich ein Verkacken vermeiden möchte, was wohl wir Eltern fast alle miteinander gemein haben.

Wir wünschen unseren Kindern eine wunderbare Kindheit und alles, was sie brauchen, um auch ein wunderbares Leben führen zu können. Nur unsere Herangehensweisen unterscheiden sich. Denn wir alle haben unterschiedliche Ängste. Bewusste und unbewusste. Und das ist okay. Das darf so sein. Wär ja sonst langweilig.

Die Entscheidung, Deutschland zu verlassen, zu reisen und auszuwandern, ist also eine sehr persönliche. Auch wenn einige meinen, sie hätten den einzig wahren Weg gefunden: Den einzig wahren Weg gibt es nicht. Weder ist mein Weg der Beste für alle, noch ist es der “Gerichtsweg” in Deutschland oder gar der Schulweg in Deutschland. Familienkonstellationen und -situationen sind nun mal unterschiedlich, ebenso wie unsere Ängste.

Hier geht’s um meine persönlichen Gründe gegen das Freilernen in Deutschland. Sie sollen dir bei der Entscheidung helfen, was das richtige für deine Familie ist.

Grund 1 gegen das Freilernen in Deutschland: Wir wollten reisen.

Unsere Pläne zu reisen und auszuwandern sind älter als unsere Kinder. Schon lange bevor wir Eltern wurden, wünschten wir uns nach Irland auszuwandern und die Welt zu sehen. Ich mein, wer träumt da nicht von? Es gab wenig, was uns in Deutschland hielt, außer die Ungewissheit, wie es sein würde, nicht mehr dort zu sein.

Flucht ist nur selten der richtige Weg, weshalb ich niemandem raten würde zu so lange Zeit reisen, der tief in sich drinnen in Deutschland bleiben möchte. Oder vielleicht dann ganz besonders? Das entscheidest du. 😉

Wir sind nicht geflohen, wie uns so mancher mit unfeinen Gedanken nachsagen mag, sondern haben die Schulpflicht als zeitlichen Anlass genommen, endlich unsere Reisepläne umzusetzen.

Der längst fällig Tritt aus der Tür sozusagen.

>>> Auch interessant: Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule <<<

Grund 2 gegen das Freilernen in Deutschland: Wir waren kigafrei in Deutschland.

Wir hatten eine besonders schöne, kigafreie Zeit. Beide Kinder sind ohne Kita oder Kiga aufgewachsen. Wir trafen uns regelmäßig und häufig mit anderen kigafreien Kindern und es fehlte uns an nichts. Warum ist das dann ein Grund gegen das Freilernen in Deutschland, fragst du dich?

Der Kindergarten ist in Deutschland größtenteils nicht verpflichtend und so war es für uns kein Problem in der großen Stadt, in der wir zu dem Zeitpunkt lebten, andere Familien ausfindig zu machen, die sich ebenfalls auf ein Leben ohne Fremdbetreuung eingerichtet hatten.

Doch wie es so ist, befreunden sich meine Kinder auch mit anderen Kindern, die in Kita & Schule gehen, was mich natürlich ebenso gefreut hat.
Unschön daran war, dass diese Kinder so gut wie nie Zeit hatten zu spielen. Ob Schule, Hausaufgaben, Ballettunterricht oder nach dem Kiga noch in den Hort: Vor 17 Uhr kam kaum ein Kind zum freien Spielen raus im Sommer. Im Winter auch mal gar nicht.

Mir schwante bereits, dass es schwierig werden könnte, Sozialkontakte an einem Ort zu erhalten, die mehr Zeit hatten, wenn der Großteil zur Schule ging.

Dazu kam, dass viele der kigafreien Familien, die anfangs noch sehr viel vom Freilernen hielten, “kurz vor Schluss”, also zum Ende der Kindergartenzeit hin einen Rückzieher machten und ihre Kinder wie gehabt einschulten.
Sie waren, anders als du, nicht an anderen Wegen interessiert, die ihnen das Freilernen trotzdem ermöglichten.

Grund 3 gegen das Freilernen in Deutschland: Mein Kind soll sich nicht “falsch” fühlen.

Freilernen in Deutschland ist illegal. Aus diesem Grund läuft einiges “unterm Radar” ab.

Viele Familien berichten z. B., sie lassen ihre Kinder vormittags nicht raus zum Spielen, weil es einfach zu viele unbeteiligte Menschen neugierig macht. Selbst dann nicht, wenn sie offen mit der Tatsache umgehen, dass sie in Deutschland freilernen und sich mit sämtlichen Behörden und Gerichten deshalb auseinandersetzen.
Denn egal, was man auch tut: Kinder im schulpflichtigen Alter am Vormittag gehören aus Sicht der Deutschen vormittags nicht in die Öffentlichkeit.

Ist dir mal aufgefallen, dass Erwachsene keine Gesprächsthemen haben, wenn sie mal in die Situation kommen und mit einem fremden Kind sprechen? Außer eins: Schule.

Schon in der kitafreien Zeit musste ich erfahren, wie nervig und grenzüberschreitend es sein kann, wenn meine Kinder an der Supermarktkasse vormittags regelmäßig gefragt wurden “Musst du heute gar nicht in den Kindergarten?” oder auch kurz bevor sie schulpflichtig geworden wären “Musst du denn grad gar nicht in der Schule sein”?

6 Gründe gegen das Freilernen in Deutschland

Für meine Kinder ist es nach wie vor unverständlich, wie man die längste Zeit des hellen Tages in einem Gebäude verbringen muss, aus dem man nicht raus darf und in dem man nicht tun darf, was man mag, weshalb sie diese Fragen sehr irritierten.

Ich für meinen Teil möchte, dass meine Kinder in einem Umfeld aufwachsen, in denen sie nicht die “Komischen” sind, die “anders” oder „nicht richtig“ sind, sondern wo es als normal betrachtet wird, dass man auch schon morgens um halb 9 gemeinsam draußen spielen kann.

Grund 4 gegen das Freilernen in Deutschland: Unterwegs ist Bildung vermitteln leichter.

Tatsächlich empfinde ich es so: Halten wir uns länger an einem Ort auf, wird dieser Ort “bekannt” und es gibt nicht mehr so viel Neues zu entdecken. Durch unsere Reisen ist ständig Neues hinter jeder Ecke: Neue Menschen, neue Orte, neue Geschichte, neue Flora und Fauna, neue Kultur usw. Es ist durch das Reisen so einfach, neuen Input zu finden, der die Kids neugierig hält.

Natürlich ist es auch ohne Reisen möglich, den Kindern immer wieder Anlass zur Neugier zu geben, keine Frage! Es bedarf nur einfach mehr Planung und Aktion, die beim Reisen automatisch mit drin ist.

>>> Auch interessant: Reisen und Auswanderung finanzieren: Online Geld verdienen lernen & 5 Gründe, warum es nicht bei allen klappt. <<<

Grund 5 gegen das Freilernen in Deutschland: Die deutsche Kultur

Dieser Punkt kam erst auf Reisen hinzu. Denn wenn ich ehrlich bin, wurde ich ja auch durch diese deutsche Kultur geprägt und ich lernte erst auf Reisen bestimmte Denkweisen oder Eigenschaften abzulegen, die wohl als “typisch deutsch” bezeichnet werden.

Bei jedem Deutschlandbesuch fällt mir allerdings aufs Neue auf, wie wenig Lebensfreude viele Deutsche haben und wie viele von ihnen mit einem grimmigen Gesicht durch die Gegend laufen. Die meisten sehen sich als die Opfer ihrer Umstände, als hilflos und ohnmächtig gegenüber dem, was sie eigentlich gerne für ein Leben hätten. Sie haben keine Träume mehr und ackern sich so durch die Jahre, die sie leben nennen.

In Kinder, die (nicht) zur Schule gehen, sind dumm & asozial und Ohne Schulabschluss erfolgreich im Leben liest du mehr dazu, wie Schule dafür sorgt, dass Deutsche so sind, wie sie nun mal sind.

In einer solchen Kultur, die meist nur am Meckern ist und auf Regeln und Verbote bedacht ist, möchte ich meine Kinder nicht aufwachsen sehen müssen.

Grund 6 gegen das Freilernen in Deutschland: Die deutsche Justiz

Wie du mittlerweile weißt, ist Freilernen in Deutschland illegal. Auch wenn es manche Familien ganz gut schaffen, sich zu “verstecken” (warum ich das nicht mag, weißt du ja aus Punkt 3), viele von ihnen haben früher oder später mit der deutschen Justiz zu tun.

Bis ich selbst Kinder hatte, dachte ich noch, dass man schon grob was falsch machen müsse (und damit meine ich nicht die simple Schulpflichtverletzung, sondern Kindesmisshandlung oder ähnlich schlimmes), damit man ungerechtfertigterweise richtig ernste Probleme mit der Justiz bekommen konnte.

Seit ich Mutter bin, hat sich mir ein anderes Bild gezeigt. Ob es nun das Thema Schwangerschaftsvorsorge, Geburt, Impfen ja oder nein oder Ernährung ist: Plötzlich will da jemand mitreden, der seine Macht auch ausübt. Spätestens seit 2020 ist es auch dem ein oder anderen mehr aufgefallen, dass Recht haben und Recht bekommen einfach Zweierlei sind.

Wir sind also auch deshalb pro Reisen oder Auswanderung, weil – so traurig es auch klingt – das Vertrauen in die deutsche Justiz fehlt.

Freilernen in Deutschland eine gute Idee?

Die Gründe für mich gegen das Freilernen in Deutschland sind so vielfältig und sicherlich gibt es noch ein paar mehr, jedoch müssen es nicht deine sein. Wir treffen alle Entscheidungen aufgrund von Vermutungen, Erfahrungen oder unserer eigenen Werte.

Möchtest du trotzdem freilernen in Deutschland, dann wende dich für Unterstützung und mehr Informationen an den bvnl.de, den Bundesverband Natürlich lernen e.V.

Hast du dich gegen das Freilernen in Deutschland entschieden oder dafür? Welche Erfahrungen hast gemacht (ich freue mich auch über positive in Deutschland) ?

Ohne Schulabschluss erfolgreich im Leben: Muss mein Kind zur Schule gehen und einen Schulabschluss machen?

Ohne Schulabschluss erfolgreich im Leben: Muss mein Kind zur Schule gehen und einen Schulabschluss machen?

„Na klar, ohne Schulabschluss bekommt mein Kind später keine Arbeit, ist doch klar.“

Und obwohl du das oben vielleicht glaubst, bist du trotzdem hier und willst wissen, was es da noch mehr zu sagen gibt.

Vielleicht auch in der Hoffnung, mal eine andere Sichtweise als die übliche zu lesen?

Vielleicht findest du das Schulsystem mittlerweile fragwürdig, möchtest aber wissen, ob dein Kind trotzdem einen Schulabschluss machen kann, wenn es einen außerschulischen Bildungsweg geht oder ohne Schulabschluss bleiben muss?

Vielleicht will dein Kind die Schule abbrechen und du suchst nach Lösungen, weil du dir Sorgen machst, dass es sich ohne Schulabschluss das Leben zerstört?

Egal, was dich hertreibt, ich bitte dich diesen Text mit Offenheit für möglicherweise neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu lesen, die dich und dein Kind auf einen völlig neuen Weg bringen können.

„Menschen ohne Schulabschluss liegen dem Staat auf der Tasche.“

Als Mutter von zwei Freilernern, also Kindern, die nicht zur Schule gehen, sondern sich bewusst frei bilden, taucht in Gesprächen immer wieder das selbe Argument auf:

„Aber ohne Schule haben sie keinen Schulabschluss und liegen später dem Staat auf der Tasche!“

Auch wenn die meisten beruhigt sind, wenn ich erkläre, dass es sehr wohl möglich ist, auch als Freilerner einen Schulabschluss zu machen, bedeutet das nicht, dass alle Freilerner es darauf absehen, tatsächlich einen Schulabschluss zu machen.

>>> Auch interessant: Freilernen: Das große FAQ zum Unschooling / Freilernen <<<

Auch ohne Schulabschluss ein erfülltes & erfolgreiches Leben zu leben, könnte möglicherweise gar nicht so schwer sein:

Denn jetzt mal Klartext: Stellen wir uns hier überhaupt die richtige Frage?

Vorausgesetzt, wir wünschen uns und unseren Kindern nichts mehr als ein erfülltes Leben (das verstehe ich u. A. auch unter „erfolgreich“, also ein Leben, in dem sie haben oder erreichen, was sie brauchen), dann ist die eigentliche Frage, die ich mir stelle:

Warum meinen wir, dass wir oder unsere Kinder überhaupt einen Schulabschluss brauchen?

Warum meinen wir, dass Kinder ohne Schulabschluss schlechte Chancen im Leben haben? Warum stellen wir Eltern den Abschluss selbst nicht in Frage?

Warum wir meinen, dass es unsere Kinder ohne Schulabschluss schwer haben werden:

Dieser Gedanke, dass wir unseren Kindern ihr Leben verbauen (oder sie sich selbst, wenn sie die Schule abbrechen), wenn sie ohne Schulabschluss bleiben, entsteht durch unser Mindset (Überzeugungen & Denkweisen), das wir tatsächlich erst durch die Schule selbst erlernt haben.

In der Schule lernen wir es total normal zu finden, Arbeiten und Aufgaben zu erledigen, die uns aufgetragen werden. Ganz egal, ob wir den Sinn dahinter verstehen oder nicht. Wir fragen kaum oder gar nicht mehr nach. Wir führen aus, was erledigt werden soll.

Aber wieso fragen wir nicht mehr nach?

Indem wir uns in der Schulzeit permanent mit Dingen befassen müssen und Aufgaben aufgetragen bekommen, die uns zu dem Zeitpunkt gar nicht interessieren, gewöhnen wir uns an die für uns empfundene Sinnlosigkeit unseres Tuns. Wir akzeptieren einfach, dass wir sie jetzt ausführen müssen.

Den einzigen Sinn, den wir noch in der Erledigung der Aufgaben erkennen, ist der der Noten, also die Bewertung von außen, die wir für unsere Leistungen oder unser Verhalten bekommen.

Da immer wieder betont wird, wie wichtig gute Noten für einen Schulabschluss und in der Folge für eine gute Anstellung sind (was gerne gleichgesetzt wird mit „Erfolg im Leben“), malen wir uns bei schlechten Noten und ohne Schulabschluss aus, wie unsere Kinder auf der Straße oder drogenabhängig unter der Brücke schlafen müssen.

Dabei machen wir den weitreichenden Fehler, zu glauben, dass Bildung nur in Schulen vermittelt wird (und nirgendwo anders!), weil wir es einfach nicht anders kennen (da Deutschland zu den wenigen Staaten mit Schulpflicht anstatt Bildungspflicht gehört). Im Umkehrschluss bedeutet das für uns dann, dass unsere Kinder keine Bildung erhalten können, wenn sie nicht zur Schule gehen und keinen Schulabschluss haben.

Ohne Schulabschluss und obdachlos
Foto von Jon Tyson auf Unsplash

Doch genau diese Vorstellungen zu einem Leben ohne Schulabschluss ist Konditionierung, die wir durch unsere Beschulung selbst erst erhalten haben.

Krasser und knapper ausgedrückt: Beschulung macht uns zu Befehlsempfängern, die nicht mehr das große Ganze verstehen wollen und wie alles miteinander zusammenhängt, sondern die die Aufgaben und Arbeiten erledigen, die ihnen aufgetragen wurden.

Dieses Mindset, das wir im Laufe der Schulzeit unbewusst erwerben, nenne ich die „Angestelltendenke“.

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Die Angestelltendenke oder auch Arbeitnehmer-Mindset

Die Angestelltendenke bereitet uns darauf vor, dass wir in der Lage sind, Aufgaben ohne nachzufragen und ohne den Sinn verstehen zu müssen, auszuführen. Jahrelang gingen wir so durch die Schulzeit und mussten Informationen aufnehmen und uns bewerten lassen, so dass wir es nun als total normal empfinden, dass sich dies auch in unserem Leben nach der Schule fortsetzt.

Wir akzeptieren sogar, dass wir eine “offizielle” Bescheinigung, einen Schulabschluss zum Beispiel, brauchen, die uns ein bestimmtes Wissen oder Fähigkeiten bescheinigt, damit andere uns einstellen, um für sie zu arbeiten. Ohne Schulanschluss, keine Arbeit.

Doch:

(D)ein Schulabschluss ist wertlos.

„Woah, Hanna, jetzt mal halblang…! Sowas kannst du jetzt auch nicht direkt sagen…! Immerhin habe ich dank meines Abschlusses eine Ausbildung gemacht und verdiene damit Geld für meine Familie.“

Es ist doch so: Ein Schulabschluss bescheinigt dir oder deinen Kindern lediglich einen möglichen Wissensstand nach erfolgreicher Prüfung. (Und sind wir mal ehrlich, das meiste haben wir direkt nach den Prüfungen vergessen.)
Doch das alleine macht weder dich noch sie zu gebildeten Menschen.

Wikipedia sagt dazu: Bildung ist ein vielschichtiger, unterschiedlich definierter Begriff, den man im Kern als Maß für die Übereinstimmung des persönlichen Wissens und Weltbildes eines Menschen mit der Wirklichkeit verstehen kann. Je höher die Bildung ist, desto größer wird die Fähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln und wahre Erkenntnisse zu gewinnen.“

In der Schule wird in erster Linie Wissen verteilt. Wissen allein ist keine Bildung. Damit das erlangte Wissen von Wert ist, muss es auch tatsächlich angewendet werden. Es ist nur in dem Moment von Wert, in dem du es brauchst und es anwendest. Doch das meiste, das du gelernt hast, hast du nie gebraucht, nie anwenden müssen und daher schnell vergessen. Es war tatsächlich wertlos für dich. Somit wird auch dein im Schulabschluss bescheinigter Wissensstand wertlos, wenn du mit dem Wissen selbst nichts anfangen kannst. Du hast tatsächlich nicht mehr als ohne Schulabschluss.

Wusstest du, dass sich die meisten Menschen, wenn man sie fragt, nur an rund 10% des Faktenwissens, das ihnen im Laufe ihrer gesamten Schullaufbahn verabreicht wurde, erinnern?

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Ohne Schulabschluss leben: Wofür steht der Schulabschluss wirklich?

Okay okay, der Schulabschluss selbst ist zwar wertlos für dich, wenn du für das Wissen keine Anwendung hast, aber nicht sinnlos, denn:

Der Schulabschluss zeigt der Grad der Anpassung an, zu der wir fähig sind, um in dieser Gesellschaft zu funktionieren.

Oder um es mit den Worten des renommierten Hirnforschers Gerald Hüther zu sagen: „Ein guter Schulabschluss ist kein Indikator für Intelligenz, sondern von guter Anpassungsfähigkeit.“

Diese Angepasstheit ermöglicht es uns, eine gewisse zeitlang zu funktionieren. So haben wir im Laufe der Schulzeit zur Unterstützung und als Beweis unserer Angepasstheit Glaubenssätze (dazu gleich mehr) entwickelt, die uns immer wieder bestätigen, dass Schule sein muss, man ohne Schulabschluss unter der Brücke landet und wie wir selbst über Anstellung & Arbeit generell denken. So funktionieren wir in diesem System gut und haben die Angestelltendenke verinnerlicht.

Glaubenssätze zum Leben ohne Schulabschluss

Überlegst du nun dein Kind aus dem Schulsystem herauszunehmen, stellst du dir also unweigerlich viele Fragen, wie die nach dem Schulabschluss oder auch wer nun die Betreuung übernimmt, wenn dein Kind nicht zur Schule geht, denn du selbst musst ja arbeiten gehen.

Jepp, du wirst etwas tun müssen, um deine Familie weiterhin finanziell unterhalten zu können und i. d. R. wird das nicht mit einer durchschnittlichen Anstellung vereinbar sein, weil du deine Kinder nun selber betreuen wirst. Du musst also etwas ändern, doch schon kommen dir Gedanken in den Sinn, die dich von einer Veränderung abhalten.

In den folgenden Glaubenssätzen zeigt sich die Angestelltendenke in voller Pracht:

  1. Man muss mindestens 8 Stunden pro Tag arbeiten, um genug zu verdienen.
  2. Ein Einkommen reicht nicht.
  3. Ohne Schulabschluss findet man keine Arbeit.
  4. Als Selbstständige arbeitet man selbst und ständig.
  5. Arbeit findet an einem anderen Ort statt, so dass ich eine Betreuung für die Kinder brauche.
  6. Durch die Arbeit ist man ortsgebunden.
  7. Ich kann nichts, womit ich Geld verdienen könnte, ich hab ja nichts anderes gelernt (Übersetzt: Ich habe keinen offiziellen Wisch für eine andere Tätigkeit.).
  8. Arbeit ist anstrengend/langweilig/kompliziert/nervig/doof/[wähle ein negatives Adjektiv deiner Wahl].
  9. Ohne Schulabschluss macht man keine „richtige Arbeit“ oder nur minderwertige.
  10. Online arbeiten bedeutet bei Instagram Produkte in die Kamera zu halten und das ist, was Menschen ohne Schulabschluss nur machen.

Warum das alles nur Glaubenssätze sind, also Dinge, die du meist unbewusst für wahr hältst, ohne sie jemals hinterfragt zu haben, und keine Tatsachen, erfährst du, wenn du bereit bist, dich der Möglichkeit zu öffnen, dass etwas am Gegenteil dran sein könnte und du beginnst die Angestelltendenke loszulassen.

Was passiert, wenn du die Angestelltendenke loslässt?

Genau diese Angestelltendenke ist es, die dich blockiert und dich an dem Bildungskonzept der Schule festhalten lässt und auch dem Gedanken, dass du oder deine Kinder ohne Schulabschluss oder passende Ausbildung einpacken könnt.

Wirst du aber deine Angestelltendenke los,

  • wirst du den Druck los, den du empfindest, wenn du daran denkst, dass dein Kind ohne Schulabschluss durch’s Leben gehen muss,
  • ermöglichst du deinem Kind frei zu lernen und Freude an Bildung zu bekommen,
  • öffnen sich haufenweise neue Möglichkeiten und Wege für all die Herausforderungen, vor denen du vorher (vielleicht auch genau jetzt!) standest,
  • lernst du selbst, wie du erfüllt sein und trotzdem für deine Familie sorgen kannst,
  • wirst du zum Vorbild und lebst deinen Kindern vor, wie sie ihr Leben gestalten können, um glücklich & erfüllt zu sein.

Ich möchte an dieser Stelle auf einen fundamentalen Aspekt hinaus, der die Angestelltendenke prägt und damit das Bild vom Leben ohne Schulabschluss am Leben erhält:

Wie oben schon beschrieben, werden wir in der Schule darauf trainiert, Aufgaben zu erledigen, die wir für andere erledigen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Genauer gesagt finde ich es sogar für eine Gesellschaft sehr wichtig, sich gegenseitig zu helfen. Doch das Ganze läuft bei uns sehr einseitig ab: Es gibt ein paar wenige, für die wir arbeiten. Diese wenigen sind Menschen, die ein Unternehmen gegründet haben und nun Mitarbeiter brauchen. Das haben sie meist getan, weil sie selbst einen Traum oder eine Vision hatten, die sie gerne wahr werden lassen wollten, um Erfüllung zu erfahren. Und das ist etwas so fundamental wichtiges, das du nicht in der Schule gelernt hast. Warum nicht?

Tatsächlich lernen wir: Arbeiten wir nicht für die Träume anderer (und bleiben sogar ohne Schulabschluss), sind wir nicht von Nutzen, weil wir keine Arbeit haben.

Wäre es anders, würden wir in der Schule unternehmerisches Denken lernen und wie wir unsere eigenen Träume und Visionen erfüllen können. Dies beides ist so eng miteinander verflochten wie die Anstellung und der Schulabschluss.

Moment… eigene Träume? Fehlanzeige. Wir hatten keine Zeit sie zu entwickeln, keinen Mut aus der Reihe zu denken. Haben wir zu viel geträumt, sind wir bestraft worden, ob nun mit Schreien, Ermahnen, Drohen, Augenrollen, Ignorieren oder anderweitiger Gewalt. Wir haben gelernt, dass es Menschen gibt, die ihre Träume verwirklichen. Die hatten halt Glück. Und es gibt uns: Wir müssen hart arbeiten. So ist das Leben eben.

Tatsächlich ist es so, dass die meisten Menschen nicht mehr als ein paar Neujahrsvorsätze fürs nächste Jahr machen, die sie auch schon am 2. Januar wieder vergessen haben.

Wir haben keine große Vision mehr für unser Leben, fühlen uns sogar oft eingeschüchtert, wenn wir nur daran denken oder machen uns laut oder insgeheim lächerlich über andere, die nur davon sprechen oder sich sogar trauen, ihre eigenen Träume anzugehen. Unser Ziel ist dieser oder jener Abschluss, diese oder jene Ausbildung oder Studium, weil sie, wenn wir sie erstmal haben, gutes Geld versprechen. Gleichzeitig fühlen wir uns, als würden wir auf der Stelle treten, nicht vorankommen, wissen am Morgen nicht, wofür wir eigentlich aufstehen (außer für unsere Kinder), fühlen uns verloren oder fragen uns: Ist das schon alles?

Und ganz ehrlich: Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich gehörte auch mal zu ihnen. Ich habe meine Fähigkeit zur Anpassung mit dem Abitur bewiesen und nicht immer wohlwollend über Menschen gedacht, die ihren Träumen folgten. Bis ich erkannte:

Mein Schulabschluss ist wertlos…

…weil er mich meinen Träumen nicht näher brachte. Weil ich Jahre damit verschwendet habe, haufenweise Informationen in mich reinzustopfen, von denen ich damals schon wusste, dass ich sie nicht brauchen werde und wenn doch, ich sie sowieso neu lernen muss, weil ich sie bis dahin vergessen haben werde.

Genauer gesagt hatte ich lange keine Träume, habe lange mit Depressionen und Panikattacken gekämpft, weil mein Leben keinen Sinn ergab und jeder Gedanke an eine Anstellung nur dazu führte, dass ich morgens nicht aus dem Bett kam… bis mir auffiel, dass ich der einzige Mensch bin, der mir selbst Sinn geben kann.

Jetzt arbeite auf einem Gebiet, das ich mir selbst ausgesucht habe, wofür ich kein Abitur (oder irgendeinen Abschluss) brauche, sondern lediglich den Willen zur Bildung. Eine Tätigkeit, mit der ich anderen helfen kann und mit der ich ein Ziel verfolge, das so sinnstiftend für mich ist, dass ich mich täglich erfüllt fühle, wenn ich an die Arbeit gehe.

Doch wir Deutschen denken viel lieber, es sei total normal, dass wir einen offiziellen Wisch benötigen, der uns Wissen bescheinigt, mit dem wir uns fähig fühlen, für anderer Leute Träume arbeiten zu können. Und wie einfach es ist, zu denken, was wir alles nicht für uns verändern können, weil uns ein offizieller Wisch fehlt.

Ja, ein Schulabschluss ist auch ohne Schulbesuch machbar. Aber ein erfülltes, glückliches Leben, das deine Kinder und dich euren Träumen näher bringt, kann er nicht versprechen.

Hör auf für die Träume anderer zu arbeiten und widme dich deinen eigenen Träumen! Nur so kannst du deinem Leben Sinn geben und dich erfüllt fühlen und dies auch deinen Kindern vorleben. Egal, ob mit oder ohne Schulabschluss. Denn, ob du oder deine Kinder ein erfolgreiches Leben führen, darauf hat er keinen Einfluss.

Angestelltendenke adé: Auf der Suche nach deiner Vision

Wenn du magst, dann widme dich jetzt deinen Visionen und Träumen, um deiner Angestelltendenke Lebewohl zu sagen und eine Ahnung davon zu bekommen, was noch alles auf dich und deine Kinder wartet.

Greif zu Zettel & Stift, such dir einen ruhigen Ort für nur 15 Minuten und beginne über deine Vision nachzudenken. Frag dich dabei:

  1. Was möchte ich in dieser Welt anders sehen?
  2. Was ist mir persönlich in meinem Leben absolut wichtig?
  3. Wie kann ich dazu beitragen, dass diese Veränderung eintritt?
  4. Was möchte ich in 30 Jahren dafür erreicht haben?
  5. Welche Zwischenziele muss ich dafür in den nächsten 5-10 Jahren erreichen?
  6. Was kann ich in 2024 tun, um in die Richtung meiner Ziele zu gehen?

Wirst du dich in 2024 von der Angestelltendenke befreien und dein Leben nach deinen Träumen & Visionen ausrichten? Wie wirst du in deiner Vision Geld verdienen, um ein erfülltes Leben zu führen und auch Erfüllung in deiner Arbeit zu finden, um deinen Kindern genau vorleben zu können?

Wenn dich das unabhängige Leben & Arbeiten interessiert, du vielleicht mehr reisen oder auswandern willst, um dir und deinen Kinder eine freie Bildung zu ermöglichen, lade ich dich ein, die Vagabundenpost zu abonnieren, in der du regelmäßig Wissenswertes & Neuigkeiten zum ortsunabhängigen Leben, Lernen & Arbeiten mit Kindern erhältst.

Aktuell erhältst du mit der Vagabundenpost die Online Business Roadmap, mit der du immer weißt, wo du grad auf deiner Reise in ein ortsunabhängiges Business stehst und welche Schritte du noch vor dir hast.

Kinder, die (nicht) zur Schule gehen, sind dumm & asozial: 3 Vorteile durch den Schulbesuch

Kinder, die (nicht) zur Schule gehen, sind dumm & asozial: 3 Vorteile durch den Schulbesuch

Für viele Menschen ist der tägliche Schulbesuch absolut indiskutabel. Zur Schule gehen müssen alle, das gehört nun mal dazu und da muss nun mal jeder Mensch durch.

Doch welche Vorteile bringt der Schulbesuch wirklich mit und schafft er es, am Ende den Menschen „hinten auszuspucken“, den er vorgibt zu erschaffen?

Zur Schule gehen macht schlau & sozial?

Disclaimer: Lies diesen Artikel nur, wenn du wirklich offen bist für Sichtweisen, die möglicherweise etwas mit dir machen. Ob sie dich wütend machen oder entgeistert oder was auch immer in dir geschieht: Horch in dich hinein und versuche herauszufinden, warum du wirklich so fühlst.
Dies hilft dir letztendlich, die beste Lösung für dich und dein Kind zu finden. Am Ende dieses Artikels findest du noch haufenweise Antworten auf deine Fragen.

Gründe für dein Gefühl können sein:

„Irren ist menschlich.“
Möglicherweise fordern dich diese Sichtweisen heraus, weil du dir andernfalls eingestehen müsstest, dass du die ganze Zeit etwas für gut & wertvoll gehalten und verteidigt hast, was es eventuell gar nicht verdient hat. Menschen ändern oft nur ungern ihre Meinung, weil wir gelernt haben, dass das nicht okay ist. Wir haben Sorge als „schwach“ angesehen werden, wenn wir zugeben, dass wir uns geirrt haben. Dabei darf jeder Mensch seine Meinung jederzeit ändern. Dies zeugt davon, dass du Verantwortung für dich und dein Leben übernommen hast.

„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“
Ein weiterer Grund kann sein, dass du Widerstand spürst, weil du gar nicht wüsstest, wie du es in deinem Alltag umsetzen solltest. Du müsstest so viel in deinem Leben verändern und sind wir mal ehrlich: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mag Veränderung nicht.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: Er klammert sich lieber an das alte Schlechte, anstatt für neues Gutes offen zu sein.

Jens Roth

Wer profitiert davon, wenn deine Kinder zur Schule gehen?

Zuerst wirst du vielleicht denken, dass dein Kind natürlich profitiert, wenn es in der Schule etwas lernt, das es für sein späteres Leben braucht. Doch genau betrachtet, ist dies gar nicht der Vorteil, wenn Kinder zur Schule gehen, sondern lediglich der Irrglaube, du müsstest ihnen sonst zuhause alles aus dem Lehrplan mit viel Geduld & Zeit selbst beibringen. So wie damals… 2020. Du erinnerst dich vielleicht, als alle im „Homeschooling“ waren. Doch Überraschung: Das war kein Homeschooling. Das war Distanzunterricht und hatte nichts mit Homeschooling, Freilernen oder Varianten daraus zu tun.

>>> Auch interessant: Freilernen / Unschooling – Weg in die Freiheit <<<

Lass uns das ganze mal anders betrachten: Welche Vorteile entstehen und wer hat sie wirklich, wenn deine Kinder zur Schule gehen?

Zwei Vorteile für den Staat, wenn Kinder zur Schule gehen:

  • Wenn Kinder zur Schule gehen, ermöglicht es den Eltern, dass beide regulär berufstätig sein können. In den meisten Fällen bedeutet das angestellt zwischen 20 und 40 Stunden/Woche. Beide bekommen Gehalt und zahlen Steuern. Hier dient die Schule als – salopp ausgedrückt – Kinderaufbewahrungsanstalt. Doch damit es nicht nur dabei bleibt, dient der Schulbesuch auch noch einem weiteren Zweck:

>>> Auch interessant: Reisen und Auswanderung finanzieren: Online Geld verdienen lernen & 5 Gründe, warum es nicht bei allen klappt. <<<

  • Menschen, die zur Schule gehen, werden direkt auf ihr zukünftiges Leben als Arbeitnehmer, also Angestellte & Arbeiter vorbereitet.
    Was jetzt erstmal positiv klingt, ist ein wenig komplexer:
    Hier lernen sie, dass
    • allzu kritische Fragen nicht erwünscht sind,
    • sie sich nur im vorgegebenen Rahmen bewegen dürfen (sich dämlichen Regeln unterwerfen wie Fragen, ob man auf’s Klo gehen darf und das dann für normal und in Ordnung halten),
    • sie und ihre Leistungen unter ständiger Aufsicht & Bewertung stehen (und das als total okay und normal angesehen ist),
    • sie nur mit guten Noten, einen guten Abschluss machen, um eine gute Anstellung zu bekommen.

Ihre Kreativität, Erfindungsfreude & Neugier wird im Keim erstickt (sogar im Kunst- und Musikunterricht), sie lernen nichts darüber, wie sie sich erfüllt & glücklich im Alltag & Beruf fühlen können, wie sie sich selber strukturieren lernen, wie sie sich richtig Ziele setzen und wie sie selbstständig an Informationen kommen, die sie benötigen.

Lieber bringt man ihnen bei, wie man einen ALG2-Antrag ausfüllt.
(Echt wahr, lies hier.)

Warum lernen sie das alles nicht? Ganz einfach: Weil sie nicht sollen.
Ein System kann sich nur erhalten, wenn es Bürger erschafft, die dieses System, so wie es ist, aufrecht erhalten. Dazu müssen diese Bürger gewisse Eigenschaften & Fähigkeiten mitbringen, die sie, wenn sie zur Schule gehen, erlernen.

Das alles verschlingt so viel Zeit ihrer Kindheit, dass sie keine Zeit mehr haben, Kind zu sein oder herauszufinden, was sie selbst eigentlich für ihr Leben wollen und wohin sie ihr Weg bringen soll. Der Weg ist nämlich schon von anderen definiert worden – andere Wegformen & Lebensweisen werden nicht erkannt.

Zur Schule gehen muss nicht sein

Gerald Hüther, Neurobiologe/Hirnforscher, sagt dazu folgendes:

„Und wenn Schule anders wäre, um es so auf den Punkt zu bringen und aus allen unseren Schulen tolle junge Leute herauskämen, die richtig gebildet wären und wüssten, was sie wollten, müssten wir unser Wirtschaftssystem zumachen. Weil die brauchen den ganzen Schrott nicht. Das heißt, wir brauchen möglichst schlechte Schulen, damit wir genügend Kunden für den Müll haben, den wir hier ihnen andrehen wollen. Das geht bis in die Politik. Wir brauchen möglichst unmündige Wähler, damit die ihre ständigen Diskussionsveranstaltungen im Fernsehen machen können. Die Schule dient sozusagen dazu, das zu produzieren […].“

Gerald Hüther, deutscher Neurobiologe
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Ein Vorteil für Familien, wenn Kinder zur Schule gehen

  • Viele Familien sind heutzutage überfordert damit, ihre Kinder tatsächlich um sich zu haben. Ich finde diese Entwicklung höchst fragwürdig. Insbesondere 2020 hat uns gezeigt, wie aufgeschmissen Familien sind, die plötzlich ihre Kids zuhause haben. Die sich mit Langeweile der Kids konfrontiert sahen und keinen Umgang damit fanden, die ihre Kinder kaum kennen, weil sie sie den Großteil des Tages sonst gar nicht gesehen haben und sie in ganz vielen Situationen einfach nie zusammen zurecht kommen mussten.

    Die Sozialen Medien sind am Ende jeder Ferienzeit voll von lustig gemeinten Reels, die zeigen, wie froh die Eltern sind, wenn die Kinder wieder in die Schule gehen und aus dem Haus sind.

    Klarer Vorteil also: Du hast nicht das Gefühl, du müsstest dich nicht um Beschäftigung kümmern & siehst dich auch nicht in der Verantwortung deinen Kindern Bildung mitzugeben, wenn sie zur Schule gehen. Denn die gibts ja vermeintlich in der Schule.

Ich frage dich: Ist das die Art Familienzeit, die du dir gewünscht hast? Wenn alle ihre Tage an unterschiedlichen Orten verbringen und sich höchstens zum Essen noch treffen und du deine Kinder kaum siehst?

Vorteile – explizit für dein Kind – habe ich noch keine gefunden, wenn du nicht ausgerechnet zu den Eltern zählst, die ihre Kinder psychisch oder körperlich missbrauchen oder du nicht in der Lage wärst, gemeinsam mit deinem Kind nach Antworten auf eure Fragen zu suchen. Da du diese Zeilen hier aber bis hier hin gelesen hast, geh ich davon aus, dass dem nicht so ist. 😉

Jahrelang zur Schule gehen: Hat der Schulbesuch auch langfristige Vorteile?

Dazu frage ich mich, welche Art Mensch wohl am Ende seiner Schullaufbahn da aus dem Ganzen raus kommt, wenn es sich um ein gesundes System handelt.

Meine Erwartungen, die ich an das Schulsystem habe:

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch in der Lage ist, selber kritisch zu denken und nicht nur nachplappern kann oder auswendig gelernte Dinge abrufen.

Doch wo sind die ganzen kritischen Denker, für die sich Deutschland, das Land der Dichter und Denker, so rühmt? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch gelernt hat, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Doch wo sind die ganzen Menschen, die ihr eigenes Handeln hinterfragen und nicht alle Fehler nur bei Anderen sehen? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch höchst kreativ ist und lösungsorientiert denkt.

Doch wo sind all die Selbstständigen, die wirklich erfüllende Unternehmen gründen, die ihren Werten entsprechen und dem Allgemeinwohl dienen, nämlich das Leben auf diesem Planeten wieder in ein Gleichgewicht zu bringen mit ihren Lösungen? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, emotional stabile Menschen zu erleben, die gelernt haben, Konflikte (innere & äußere) auf produktive Weise zu lösen.

Doch wo sind die mental stabilen Kinder & Jugendlichen, die nicht schon mit 11 Jahren an der Kippe hängen und sich mit Energy Drinks vollknallen, weil es cool ist? Die gelernt haben, wie sie mit ihren eigenen Emotionen gesund umgehen und nicht kranke Verhaltensweisen einer kranken Gesellschaft zeigen (z. B. psychische Gewalt, Mobbing, Sucht, Gruppenzwang)? Ich sehe sie nicht.

  • Ich würde erwarten, dass die Menschheit bunt & lebensfroh wäre.

Doch wo sind all die temperamentvolleren Menschen, die mal laut, mal leise sind, die in Bewegung kommen und nicht träge rumsitzen (weil sie das so gelernt haben) und einfach sie selbst sein dürfen? Die wurden als Kind schon mit Medikamenten ruhig gestellt, sind in tiefe Löcher gefallen oder haben aufgegeben.

kind will nicht zur schule gehen

Hilfe, mein Kind will nicht zur Schule gehen!

Keine Sorge, dein Kind ist nicht falsch oder seltsam oder irgendwie schlecht, wenn es nicht zur Schule gehen will. Denn kein Kind geht gern zur Schule.

>>> Auch interessant: „Mein Kind geht (nicht) gern zur Schule“: 4 Gründe, warum kein Kind ernsthaft gern zur Schule geht. <<<

Dein Kind spürt lediglich dieses kranke System, in dem es aufwächst und möchte sich davor schützen, indem es nicht mehr zur Schule gehen will. Nun bist du als Mama oder Papa gefragt: Wie hilfst du deinem Kind?

Machst du dein Kind zum Problem oder das Schulsystem,
in dem es als individueller Mensch nicht gedeiht?
Und wie könnte deine Lösung aussehen?

Vielleicht kommen dir direkt viele Glaubenssätze hoch wie: „Schule gehört nun mal dazu.“, „Jeder muss zur Schule gehen, da müssen alle durch.“, „Dann lernt das Kind ja nichts.“, „Ohne Abschluss kriegt man keinen Job…“ etc.

Hast du diese Gedanken, Sorgen, Ängste, wenn daran denkst, dass dein Kind nicht mehr zu gehen wird? Teile sie auch gerne in den Kommentaren und geh ihnen wirklich auf den Grund. Viele Antworten findest du auch hier: Das große FAQ Unschooling / Freilernen.

Wenn du ernst machen willst: Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule

Gibt es Gründe in deiner familiären Situation, die dich momentan noch davon abhalten, deinem Kind eine freie Bildung zu ermöglichen, so dass es weiter zur Schule gehen muss? Erzähl mir davon in den Kommentaren!