Momente wie dieser, wenn du ein fremdes Kind flüssig einen Text lesen hörst, während du noch darauf wartest, dass sich dein durchaus älteres Freilernerkind für Buchstaben beginnt zu interessieren. Oder ein deutlich jüngeres Kind Rechenaufgaben im Kopf mit Leichtigkeit löst, während das Mengenverständnis deines Kindes noch nicht ausgereift ist.
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Bringt dich das manchmal noch zum Grübeln übers Freilernen? Erwischt du dich dabei, wie du in den darauf folgenden Tagen innerlich leicht panisch auf viel mehr Buchstaben aufmerksam machst oder Rechenaufgaben in deinen Alltag einbaust, als du es sonst getan hättest? Manchmal kriechen unbewusste Zweifel in dir hoch und du fragst dich:
Ist Freilernen & selbstbestimmte Bildung wirklich der richtige Weg?
Wenn es dir so geht, wie so vielen anderen Freilerner-Familien dann und wann, mach dir keine Sorgen. Du bist selbst durch das Schulsystem gelaufen und sich von diesen Denkweisen zu befreien ist ein Prozess, den du nicht von heute auf morgen abschließt.
Es ist nur natürlich, dass dich diese Situationen herausfordern, denn stell dir mal vor, sie würden es nicht tun! Du würdest weder dich, noch dein Tun regelmäßig hinterfragen und wüsstest nach einiger Zeit gar nicht mehr, ob der Weg, den du eingeschlagen hast, dich noch zu dem Ziel führt, das du angepeilt hast.
Diese Momente kurzer Unsicherheiten darfst du also in Zukunft auch beim Freilernen feiern! 🎉
Doch was kommt nach der Party? Wie findest du Sicherheit und weißt, ob du noch auf dem richtigen Weg bist?
Um das herauszufinden, ist es nötig, dass du ein kleines bisschen Vorarbeit leistest (Fange am besten damit jetzt gleich an!).
Welche Ziele verfolgst du mit dem Freilernen?
Den richtigen Weg für dich und deine Familie erkennst du dann, wenn du weißt, wo du eigentlich hin willst, d.h. wenn du ein konkretes Ziel vor Augen hast. Auf diese Weise kannst du viel leichter erkennen, ob der jetzige Freilerneralltag, so wie du ihn gemeinsam mit deiner Familie lebst, zu dem Ziel führt, das ihr euch wünscht oder ob und wo du Anpassungen vornehmen möchtest.
Du hast Gründe für die Entscheidung zum Freilernen gehabt. Vermutlich nicht nur einen, sondern gleich eine ganze Bandbreite an Gründen, wieso du und deine Kinder euch für das Freilernen entschieden habt.
Welche Ziele hast du für dich, deine Kinder und deine Familie in Bezug auf das Freilernen?
Mehr Selbstbestimmung, Kreativität, mehr Eigenverantwortung (und weniger von ganz vielen anderen Dingen, auf die ich an dieser Stelle nicht den Fokus legen möchte)?
Was es auch ist, schreib es auf!
Nur so bist du nochmal gezwungen, dir ausgiebig und bewusst Gedanken darüber zu machen, warum ihr tut, was ihr tut und du kannst jederzeit zu diesen Aufzeichnungen zurückkehren. Sie geben dir in solchen Momenten der Zweifel neue Kraft, weil du nun genau vor Augen hast, was dich antreibt, was du dir für deine Kinder wünschst und gleichst ab, ob deine Handlungen noch dem entsprechen, was du für richtig und angemessen hältst. Ob es wirklich Grund zur Sorge gibt, erkennst du nun sofort!
Und wie das ganze nicht nur theoretisch aussehen kann, sondern ganz praktisch, das zeige ich dir jetzt hier mit meiner Wertebasis:
Die Wertebasis – effektives Tool für deine Elternschaft von Freilernern
Was ich für mein Privatleben und mein Unternehmen schon erledigt habe, indem ich mir ganz bewusst Zeit genommen habe, um über meine Werte und Ziele im Leben und Business nachzudenken, hatte ich lange 🤯 – aus welchen Gründen auch immer! – noch nicht auf den Bereich des Freilernens übertragen.
Erst mit unserem Ankommen in Dänemark, wo Homeschooling legal ist und wo unsere Kinder an jährlichen Tilsyn (Austauschtreffen mit der Kommune und den Kindern im Homeschooling) teilnehmen, kam ich durch andere Eltern auf die Idee, dass ich solch eine Wertebasis auch für diesen Bereich notieren sollte. Auf diese Weise kann ich unseren Lebensstil nicht nur der Kommune präsentieren, sondern habe auch für mich als Mutter einen „Fahrplan“, an dem ich mich orientieren kann, wenn ich in eine der obigen Situationen komme und mich frage, ob meine Kinder wirklich „mehr von XY“ brauchen.
Ich empfehle dir absolut, dir ebenfalls eine Freilerner-Wertebasis anzulegen, ganz egal, ob für dich selbst, neugierige Angehörige oder auch Ämter und Kommunen, die wissen wollen, was du da eigentlich tust beim Freilernen und vor allen warum und wie.
Die Wertebasis gibt einen Einblick in deine Gründe für die Entscheidung zur selbstbestimmten Bildung. Darüber hinaus informiert sie über pädagogische und lernphilosophische Überlegungen und Ansätze, die dich auf diesen Weg gelenkt haben und die du äußern möchtest. Diese Wertebasis zu formulieren ist ein Prozess, der dir persönlich hilft, deine Sicherheit und dein Vertrauen in deine Entscheidung, dich selbst und deine Kinder zu festigen.
Ich stelle dir hier nun einen Teil meiner Wertebasis vor. Nutze sie gerne als Inspiration für deine eigene Wertebasis, jedoch achte darauf, dass du größtenteils deine eigenen Worte wählst, hinzufügst, was du sagen willst und weglässt, was für dich nicht relevant ist.
Vagabundenliebe – Wertebasis
Warum wir freilernen
Wir sind eine reiselustige Familie und viele Jahre gemeinsam gereist, um u.a. über andere Länder, Menschen und Kulturen nicht nur in Büchern zu lesen, sondern sie selber erfahren zu können. Auf diese Weise möchten wir…
unsere Kindern eine offene Welt zeigen, die keinen Platz für Vorurteile hat,
ihnen ermöglichen, ihren eigenen Interessen in ihrem Tempo zu folgen,
ihnen Zeit für selbstbestimmte Bildung schenken,
sie unterstützen, zu selbstbewussten und kompetenten Menschen heranzuwachsen, die in der Lage sind, eigenverantwortlich Entscheidungen in ihrem Leben zu fällen.
Nicht nur in den Reisejahren haben wir erleben dürfen, wie unsere Kinder spielerisch im Alltag Wissen aufsaugen und Fähigkeiten ausbauen, indem sie gemeinsam mit uns und anderen ähnlich denkenden Familien ihre Umgebung entdeckten. Jeden Tag, den wir nun Eltern sind, zeigen sie uns aufs Neue, dass leben lernen ist und lernen leben.
Nach einigen intensiven Jahren des Reisens wuchsen die Bedürfnisse jedes Einzelnen von uns in unterschiedliche Richtungen, so dass wir uns entschieden, mehr Raum zu schaffen für individuelle Interessen und Hobbys, um diese an einem festen Ort zu vertiefen und unseren Kindern zusätzlich mehr Selbstständigkeit in ihren eigenen Entwicklungsprozessen zu ermöglichen. Das Reisen wird trotz allem auch weiterhin eine nicht wegzudenkende Rolle in unserem Leben spielen.
Wir haben uns gemeinsam für das Freilernen entschieden, um zu gewährleisten, dass die individuellen Interessen unserer Kinder, ihr Rhythmus und ihr Lernstil auch weiterhin Teil unseres Lebensalltags sind. Es unterstützt sie dabei, ihren eigenen Lernprozess in die Hand zu nehmen, um schrittweise Verantwortung für ihre persönliche Entwicklung zu übernehmen.
Was ist Lernen?
Meine Sicht aufs Lernen
Lernen findet immer und überall statt und ist nicht auf einen einzigen Raum und eine bestimmte Zeit begrenzt. Dabei zeigt sich, dass alles, was gelernt wird, am einfachsten und nachhaltigsten durch eine konkrete Anwendung im Alltag erlernt wird.
Fundamental für erfolgreiches Lernen ist die intrinsische Motivation, also eine Motivation, die aus dem Menschen selbst kommt. Auf diese Weise lernen schon ganz junge Menschen sprechen, laufen, malen und vieles mehr. Diese Art zu lernen hört nicht auf, wenn wir uns in diese Lernprozesse nicht einmischen.
Wir folgen keinen festgelegten Lehrplänen, sondern unterstützen unsere Kinder dabei, die Fähigkeiten zu erlangen, die sie brauchen und wollen. Auf diese Weise gehört lebenslanges Lernen ganz natürlich zu ihrem und unserem Alltag; sie bleiben offen, neugierig und lernbegierig und sind sich ihrer Fähigkeit bewusst, sich all das jederzeit anzueignen, was sie benötigen.
Wir haben ein tiefes Vertrauen in die Lernbegierde unserer Kinder, weshalb wir sie nicht kontrollieren, testen oder zwingen. Gleichzeitig tragen wir die Verantwortung, geben ihnen unsere Unterstützung, machen ihnen Angebote und bieten ihnen eine sichere Umgebung zur Entfaltung, die Bildung und ganzheitliches Lernen erst möglich macht.
Die Landkarte des Lernens
Lernen ist kein linearer Prozess, sondern wie das Leben selbst mit einer Landkarte zu vergleichen.
Auf dieser Karte gibt es viele Wege, die zu einem bestimmten Ziel führen und auch Wege, die plötzlich enden, große Wege wie Autobahnen, aber auch Trampelpfade oder gar Querfeldein-Strecken. Keiner dieser Wege ist besser oder wichtiger als ein anderer.
Auf diese Weise kommen wir z. B. in einem Gespräch oder einer Tätigkeit bei einem Thema (Weg) ganz natürlich auch immer an anderen Themen (Abzweigungen und Kreuzungen) vorbei, in die wir abbiegen können und die uns so komplett neue Themengebiete (Wege) zugänglich machen. Manchmal machen wir Pause und verlassen einen Weg (Thema), um einen anderen zu erforschen. Später kann es sein, dass wir zu diesem Weg zurückkehren oder ihn überraschenderweise kreuzen, erkennen Bekanntes wieder und erforschen noch Unbekanntes.
Jeder Weg – egal wie schwer oder einfach er zu gehen ist – und seine möglichen Abzweigungen und Kreuzungen geben uns so immer wieder neuen Stoff für weitere Fragen, Recherchen und Diskussionen.
Je mehr Wege wir auf diese Art im Laufe unseres Lebens gegangen sind, desto größer werden unsere Ortskenntnis und unser Verständnis von unserem eigenen Standpunkt in und von der Welt um uns herum.
Um gewisse Zusammenhänge zu verstehen und Wissen und Fähigkeiten zugänglicher zu machen, sind die kulturellen Werkzeuge wie Lesen, Schreiben und Rechnen essentiell geworden. Sie bilden eine stabile Basis, um die weitere individuelle Lebensgestaltung zu ermöglichen und erwünschte Fertigkeiten auszubilden. Wie diese Lebensgestaltung aussieht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und sie kann nach den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Gegebenheiten gestaltet werden.
Wie wir lernen und wachsen
Wir lernen freiwillig, interessenorientiert und interdisziplinär, teilen also nicht in Fächer ein, weil wir überzeugt sind, dass Lernen nicht vom Leben getrennt werden kann. Aus diesem Grund haben wir auch keine speziellen Lernmaterialien, die einzig und allein dem Lernen dienen und nichts anderem, sondern nutzen alles, unabhängig von Form und Art.
Wir beachten dabei weder das Alter oder die Schulklasse, sondern gehen das Tempo des Kindes, gemessen an seinen Bedürfnissen und Wünschen.
Bewertungen, Tests und Prüfungen sind kein Bestandteil unserer Lernprozesse. Wissen und Kompetenzen werden nicht angeeignet, damit andere sie überprüfen, sondern um eigene gesteckte Ziele zu erreichen und sinnvolle Zwecke zu erfüllen. Als Eltern begleiten und unterstützen wir unsere Kinder stattdessen dabei, sich einschätzen zu lernen und herauszufinden, was sie noch brauchen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Wir leben und lernen gemeinsam und auf Augenhöhe; es gibt keine Hierarchie, in der Kinder nur von Erwachsenen lernen.
Neue Fähigkeiten oder Wissen finden wir daher nicht nur auf Lernblättern, sondern auch in Dokumentationen, Gesprächen, Kochbüchern, Spielen und überall in unserem Alltag.
Wir nutzen das Internet mit Suchmaschinen, Apps, lesen Bücher und leihen passende aus, wir fragen, diskutieren mit und hören anderen Menschen zu, besuchen Museen, Kurse und Konzerte, reisen, probieren aus, denken aus, reparieren, bauen auf, untersuchen und beobachten, toben und spielen.
Um uns zu organisieren, nutzen wir einen Wochenplan, den wir nach Bedarf flexibel verändern.
Zwei Beispiele aus der Praxis:
Auf Reisen in Griechenland besuchen wir historische Orte wie Mykene, Olympia, Athen, Epidaurus und viele mehr und erfahren mehr über lokale Materialien und Architektur, Akustik in Amphitheatern, Sprache, Schrift & Kultur, Geographie wie Klima, Lokalisation & Naturgewalten wie die Entstehung von Erdbeben, aber auch Flora und Fauna, helfen bei der Olivenernte mit und entdecken die griechische Mythologie. Nicht zuletzt lernen wir über Politik und Wirtschaft, während wir Grenzkontrollen – und übertritte zum Anlass nehmen, um über die EU und das Schengener-Abkommen zu sprechen und auf der Reise durch den Balkan andere Währungen als den Euro oder die dänische Krone in Händen zu halten und umzurechnen. Themen: Erdkunde, Wirtschaft & Politik, Religion, Biologie, Sprachen und Schriften, Kunst
Wir schauen den Film „Madagascar“ in der Originalsprache Englisch. Hierbei verbessern wir nicht nur unser Sprachverständnis der englischen Sprache und ihrer unterschiedlichen Dialekte, sondern befassen uns zudem mit Madagaskar und seiner geographischen Lage, sprechen und lernen mehr über Ethik in Bezug auf Tierhaltung in Zoos und überhaupt in Gefangenschaft, sowie die in vielen Ländern Afrikas beheimateten Tierarten. Themen: Englisch, Ethik, Erdkunde, Biologie
Wir als Eltern sehen uns in der Verantwortung, ein ansprechendes Umfeld für unsere Kinder zu schaffen. Wir beobachten, welche Themen für sie gerade interessant sind und ermöglichen den Zugang zu weiteren, tieferen Informationen und Materialien. Um neue Interessensgebiete zu schaffen, machen wir Angebote in Form von Veranstaltungen, Projekten und Tätigkeiten zuhause oder draußen.
Der soziale Aspekt
Die Freilerner-Gemeinschaft ist sehr gut vernetzt, so dass uns viele Optionen für Austausch, Spielen, Reden, Kennenlernen sowohl in Dänemark als auch auf Reisen im Ausland zur Verfügung stehen. Neben organisierten Treffen und Veranstaltungen sehen wir im Alltag auch regelmäßig Freunde aus der direkten Nachbarschaft und unserer Umgebung in der Kommune. Darüber hinaus besuchen wir Vereine und gehen Freizeitaktivitäten nach, die zu engen Freundschaften führen und die sozialen Fähigkeiten entwickeln.
Vielfalt, Verständnis und Offenheit für andere Menschen und Kulturen sind ein ebenso wichtiger Bestandteil der Sozialisation, wie auch altersdurchmischte Kontakte, damit ein angemessener Umgang mit allen Altersgruppen erlernt werden kann.
Familienwerte
Selbstbestimmung: Jeder Mensch bestimmt selbst über seinen Körper. Auch Kinder wissen genau, wann sie Hunger haben, ob ihnen kalt ist oder welche Klamotten ihnen gefallen.
Gleichwertigkeit: Alle Menschen, egal welchen Alters, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit oder Geschlechts, haben denselben Wert von Geburt an inne.
Emotionale Begleitung: Emotionen sind wichtig und richtig, egal, wie unangenehm sie sich anfühlen. Wir unterstützen unsere Kinder darin, einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden und an ihnen zu wachsen.
Bedingungslosigkeit: Unsere Liebe muss nicht verdient werden und untersteht keinen Konditionen.
Bedürfnisorientierung: Alle Bedürfnisse der Familienmitglieder sind gleich viel wert und jedes Familienmitglied ist richtig, wie es ist.
Wie sieht deine Wertebasis aus? Mein Dank geht an RitaHillen und Luna Maj, deren Texte mir als Inspiration dienten.
Willst du mehr über Freilernen, Reisen mit Kindern und den Aufbau deines eigenen Online Business lernen, folge mir auf Instagram und trage dich in meinen Newsletter, die Vagabundenpost, ein, um keine neuen Artikel und kostenlose Give-Aways zu diesen Themen zu verpassen.
Wenn du mich auf Instagram begleitest, hast du vielleicht mitbekommen, dass ich ein paar sturmfreie Tage alleine im Wohnmobil genießen durfte, in denen ich nur meinen Interessen und Launen nachgehen durfte. Nach über 4 Jahren ohne Verschnaufpause (den letzten „freien“ Tag hatte ich 2019 vor unserer Abreise) war das bitter nötig.
Ich habe das erste Mal seit Jahren wieder Netflix aufgerufen, um mir Dokus reinzuziehen. Okay, die meiste Zeit habe ich gelesen und Podcasts gehört, denn in meinem normalen Alltag sehe ich Fernsehen eher als Zeitverschwendung. Jetzt, wo ich gefühlt so viel davon hatte (von Zeit und Verschwendung), wollte ich meiner Lust auf Dokumentationen frönen.
Dabei ist mir eine ganz bestimmte Dokumentation ins Auge gefallen:
In „The Social Dilemma“ (deutscher Titel: „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ geht es darum, wie uns Social Media durch die AI – artificial intelligence, zu deutsch: die künstliche Intelligenz – als Gesellschaft in den letzten 10+ Jahren verändert hat und welche absehbaren Auswirkungen diese Veränderung auf unser Leben heute und auf unsere Zukunft hat.
Nicht nur die bekannten Gefahren wie, dass
wir süchtig werden,
sich unser Körperbild und unsere Sucht nach Anerkennung verstärken,
unsere Kinder depressiv und mental instabil werden oder
wir den Blick nicht von dem schwarzen Rechteck in unserer Hand reißen können,
sondern noch viel mehr steckt hinter der Gefahr durch Social Media und seine AI, was mir gar nicht in dieser Klarheit zuvor bewusst war.
Die AI: Die „artificial intelligence“, die in Social Media steckt
Da ist sie wieder. Momentan in aller Munde und gehypt von allen: die AI oder zu deutsch: KI, die künstliche Intelligenz, die uns unser Leben so stark erleichtert.
Doch diese AI bzw. KI ist gar nicht so neu, wie du jetzt vielleicht meinst. Ich rede hier nicht von ChatGPT und dergleichen. Durch ChatGPT & Co. haben wir erstmals selber die Möglichkeit eine AI zu nutzen, doch sie ist schon lange zuvor in unser Leben eingezogen und zwar ganz einfach als künstliche Intelligenz, die wir in Bezug auf Social Media „Algorithmus“ nennen.
Algorithmen stecken in all den bekannten Big Tech Firmen wie Meta (Facebook, Instagram), Youtube, Pinterest, LinkedIn, Twitter/X, aber auch in leicht anderer Form in vielen Suchmaschinen. Google natürlich vorneweg.
Und wo liegt jetzt das Problem mit Social Media?
Vielleicht ist dir dieser Spruch schon mal zu Ohren gekommen:
“Wenn es kein Produkt gibt, bist du das Produkt.”
Das bedeutet, wir als User dieser Plattformen sind die Ware. Die meisten von uns können damit leben, dass sie die sozialen Medien nutzen und dafür eben durch die AI mit Werbung vollgespült werden. Wir sind es gewohnt, wir nehmen es in Kauf.
Doch das ist nicht alles. Was in deinem Gehirn passiert, ist eine ganz andere Sache und die möchte ich hier anschneiden:
Was Social Media mit deinem Gehirn macht
Wenn du jetzt denkst, es ginge in erster Linie um deine Daten, kann ich dich erleichtern: Es sind nicht deine Daten, um die es hier geht.
Es geht um etwas viel subtileres, nämlich: deine Aufmerksamkeit.
Noch konkreter: die permanente Aufrechterhaltung und Steigerung deiner Aufmerksamkeit. Deine Daten werden von der AI nur dafür benutzt, sie werden nicht verkauft.
Doch von vorne: Unsere Aufmerksamkeit gewinnt Social Media dann, wenn sie gemessen an all den erhobenen Daten (nicht unbedingt: „Wie lautet deine genaue Adresse?“, sondern „Wie lange starrst du auf das lustige Katzenreel?“, „An welcher Werbung scrollst du vorbei?“, „Welche Themen fesseln dich an den Bildschirm“ usw.), uns genau das ausspuckt, was wir sehen wollen.
Was wollen wir sehen? Posts, Bilder, Videos, die uns dazu veranlassen, immer mehr unserer Zeit auf der Plattform zu verbringen, immer weiter zu scrollen bis zum nächsten Dopaminkick (kein Scherz), wenn das nächste unterhaltsame Reel oder Meme auftaucht, zu klicken, zu liken und letztendlich zu kaufen (Werbung).
Dein Hirn wird durch den den Algorithmus der AI darauf trainiert, immer und immer wieder auf die Plattformen zurückzukehren, dort viel Zeit deines Lebens zu lassen und letztendlich zu konsumieren.
Wie oft wolltest du nur kurz was eine Benachrichtigung ansehen und plötzlich waren 20min deiner Lebenszeit weg?
Doch auch das ist noch nicht das eigentliche Problem mit der AI. Aber lies weiter. Wir arbeiten uns hier Stück für Stück an den Kern heran.
Das Ziel der AI: Wozu künstliche Intelligenz auf Social Media?
Das Ziel der AI bzw. KI ist, dass du klickst und kaufst. So weit so gut. Auch ich verkaufe etwas (allerdings nicht über Social Media) und das ist an sich nicht verwerflicher als ein Bäcker, der Brötchen verkauft.
Über Klicks und abgeschlossene Käufe finanziert sich die Plattform, also ist ihr daran gelegen, dass du auf Werbung klickst und bestenfalls auch kaufst. Das ist mit Hilfe des Algorithmus‘, der AI, zu einer Geldmaschine geworden, denn zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit, war es so einfach eine ganz bestimmte und präzise ausgewählte Gruppe an Menschen anzusprechen und ihnen ein Produkt oder eine Dienstleistung anzubieten, die sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch interessiert!
Werbung an Littfaßsäulen, in Zeitungen & Zeitschriften oder auch auf großen Leinwänden und Werbetafeln können nicht so genau auf all die unterschiedlichen Menschen zugeschnitten werden, die sie zu sehen bekommen, weil es so gesehen öffentliche Orte sind.
Dein ganz persönlicher Newsfeed auf einer Social Media Plattform deiner Wahl ist es nicht. Er existiert nur für dich und sieht bei jedem Menschen komplett unterschiedlich aus.
Wenn der Algorithmus dich kennt, deine Vorlieben, deine Sorgen, deine Leidenschaften, deine Freunde und einfach alles über dich, dann ist es ein leichtes für die AI dir genau das vorzuschlagen, was dich bewegt.
Die Monetarisierung dieser Plattformen alleine ist es aber auch noch nicht, die die Sache problematisch macht. Sie müssen sich auch finanzieren, also geht es wie immer um Geld – wie überall. Doch was ist dann das Problem?
Die unbekannte Gefahr durch Social Media
Parallel zu all dem oben Genannten geschieht etwas, das so aus meiner Sicht nicht beabsichtigt war. Denn das Anzeigen von relevanten Inhalten auf deine Person zugeschnitten macht noch viel mehr mit dir:
Es macht, dass wir nur sehen, was bereits unserer Meinung entspricht oder zukünftig entsprechen könnte (meinungsbildend).
Wieso ist das schlimm? Ist doch schön, passende Inhalte von der AI bzw. KI angezeigt zu bekommen oder nicht?
Die Folge aus der ganzen Personalisierung, dem Zuschneiden der Welt auf deine Person ist, dass wir als Menschen separiert, getrennt werden. Wir leben nur noch in unseren eigenen, unterschiedlichen Bubbles und sind überhaupt nicht mehr gezwungen, uns mit gegensätzlichen Meinungen und Inhalten auseinanderzusetzen.
Wir sehen nur noch einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit. Nur unseren einseitigen Newsfeed. Und der sieht komplett anders aus als der deines Nachbarn oder gar besten Freundes!
Das führt dazu, dass wir alles, was wir denken, für die absolute Wahrheit halten (die Menschen mit gegenteiliger Denke im Übrigen auch), weil wir kaum andere Menschen sehen oder hören, die anderer Meinung wären.
„Sind doch alle meiner Meinung hier, dann müssen “die anderen” ja einfach Idioten sein.“
Mit dieser meist vollkommen unbewussten Denke, ziehen wir die Gräben zwischen uns Menschen so richtig tief. Wir verlieren die Verbindung zu unseren Familien, Freunden und Nachbarn, nur weil sie eine andere Meinung haben. Weil ihr Newsfeed bei Facebook & Co. anders aussieht als unserer.
Dieses Phänomen kennst du mit Sicherheit, denn es ist dir vielleicht noch aus der Zeit von 2020-2022 bewusst, als alle plötzlich “N@zis” geschimpft wurden, die einen anderen Umgang als man selbst mit der Pandemie hatten. Egal wie gegensätzlich oder ähnlich ihre politischen Meinungen eigentlich waren.
Familien wurden zerstört, Freundschaften sind zerbrochen, ganze Menschengruppen wurden diffamiert. Social Media hat’s möglich gemacht. Ohne die AI in Social Media wäre diese gesellschaftliche Spaltung mit Sicherheit nicht so einfach und schnell möglich gewesen.
Überhaupt ist es schon fast schick geworden, andere als N@zi zu betiteln, wenn einem deren Meinung nicht passt.
Bei Social Media werden wir also mit News versorgt, die unserer ganz persönlichen Wahrheit Recht geben, damit wir bloß längeraufmerksam sind und am Bildschirm fleißig weiter liken, teilen, taggen und kaufen.
Ob diese News jetzt fake sind oder nicht, können wir nicht sagen und dem Algorithmus der AI ist das auch total egal. Der kennt „die Wahrheit“ eben auch nicht. Das gilt sowohl für “alternative” Medien als auch für offizielle Nachrichten und Regierungsmitteilungen, da diese ebenso Social Media nutzen. Niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet.
Frei nach dem Motto: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Auch wenn diese Entwicklung vielleicht nicht das Ziel von Big Tech war (was manche sicher anders sehen und das ist total okay so), ist es ein Produkt davon.
Begonnen von sinnbefreiten N@zi-Beschimpfungen, weil die Meinung nicht passt, über Straßenkrawalle hin bis bald hin zu Bürgerkriegen? All dies findet schon jetzt weltweit statt und diese Dynamik wird sich mit der weiteren Nutzung von Social Media Plattformen immer weiter verstärken.
Ich denke, wir sind uns nicht wirklich bewusst, was wir tatsächlich opfern für die Verbindung auf Instagram und Co. und dass wir die Entzweiung eigentlich noch befeuern durch unkontrollierten Konsum, auch wenn wir das Gegenteil wünschen.
Wer das ganze Ausmaß begreifen will, denn dies ist nur ein kleiner Abklatsch, schaut sich noch heute die Doku „The Social Dilemma“ an und denkt danach mit Sicherheit anders über den eigenen Konsum.
Achtung: Ich kann diese Doku allerdings nicht uneingeschränkt empfehlen, denn auch sie verfolgt unterschiedliche Ziele:
Sie weist einerseits ganz klar auf die Schwachstellen der menschlichen Psyche hin und wie Big Tech und diverse große Firmen diese für sich nutzen.
Sie drückt andererseits aber auch aus, dass wir wieder unseren (westlichen) Regierungen Glauben schenken sollen, die die “wirkliche Wahrheit” sagen. Und genau das ist der Punkt: Es sind nicht nur die Opposition oder die “bösen Russen und Chinesen”, die z. B. auf Wahlen Einfluss nehmen, indem sie geschickt das nutzen, was Facebook und Co. so bereitwillig zur Verfügung stellen, sondern auch unsere westlichen Regierungen nutzen die AI in Social Media für ihre Zwecke.
Nochmal: Es gibt eben nicht die eine Wahrheit, die eine Quelle, die immer richtig liegt. Überall wo Menschen ihre Finger im Spiel haben, kommt es zu Fehlern, Meinungen & Interpretationen. Weder ich noch du werden jemals wissen, was allgemein wahr ist und was nicht.
Wenn wir das nicht akzeptieren können, dann steht es schlecht um unsere Spezies.
Wie geht es nun mit Social Media weiter?
Auch wenn ich es durchaus für sinnvoll halte, diese Plattformen oder zumindest die AI abzustellen, wird das nicht passieren. Doch nichts auf dieser Welt ist nur schwarz oder nur weiß.
Verbindung ist eines der größten Ziele, die ich mit Vagabundenliebe habe. Denn ich helfe mit meinen Angeboten Familien wie deinen, endlich in ihr ortsunabhängiges Leben zu starten. Sei es durch eines meiner eBooks, durch einen Kurs, meine Blogbeiträge oder einfach nur, indem ich Raum geschaffen habe für Austausch & Verbindung in Gruppen auf Facebook und Telegram.
Bisher hielt ich Instagram für einen sinnvollen Baustein dafür, um in Kontakt zu treten mit dir und all den Familien und Menschen, die ähnlich leben oder leben wollen wie wir es tun oder vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Ich nutzte Instagram auch, um dich und alle da draußen, die ihr ähnliches plant oder lebt, mit all euren Herausforderungen besser zu begreifen.
Ohne Verbindung zueinander sind wir nichts. Nun wird mir das zerstörerische Ausmaß von Social Media durch die AI noch bewusster und ich möchte mein persönliches Handeln und meinen Umgang mit Social Media anpassen und fordere dich auf es mir gleich zu tun.
Dieser Schritt ist nur der nächste logische, nachdem mir und Marc schon auf Business-Ebene sehr früh bewusst wurde, wie riskant es eigentlich ist, ein Online Business mit Social Media aufzubauen. Wir taten es glücklicherweise nicht und setzten von Anfang an auf unabhängige Mittel wie unsere Websites wie diese hier, über die die meisten von euch auch auf uns aufmerksam geworden sind.
Die bisherigen Gründe dafür habe ich letztes Jahr mal zusammen geschrieben.
Auch in meinem Kurs erkläre ich dir, wie du Social Media nutzen kannst, wenn du es unbedingt willst (ohne dass du es brauchst oder musst), ohne dabei selbst vor die Hunde zu gehen. Doch auch hier werde ich in Zukunft Anpassungen vornehmen und auf die darüber hinausgehenden Gefahren durch die AI bzw. KI aufmerksam machen. Persönlicher Konsum und geschäftlicher sind unterschiedlich anzugehen, wenn sie nicht zum Fluch werden sollen.
Wie sieht Verbindung für mich und Vagabundenliebe in Zukunft aus?
Zum Einen lade ich dich ein, dich in meinen Newsletter einzutragen, hier direkt unter dem Beitrag zu kommentieren oder in meine Telegram-Gruppe zu kommen. Denn für Verbindung brauchen wir kein Social Media.
Zum anderen bleiben meine Accounts vorerst weiter bestehen, ebenso werde ich die Telegramgruppe an freilernenden Familien vorerst erhalten. Auch wenn Telegram & andere Messenger Services irgendwie auch zu Social Media gehört, sind sie noch nicht so stark von der Monetarisierung und dadurch Steuerung unserer Aufmerksamkeit betroffen, wie die großen Plattformen wie Instagram, Facebook, Pinterest, Twitter und Co. Der Unterschied wird dir klar, wenn du die oben genannte Doku gesehen hast.
Ich kann nicht steuern, was du tun wirst. Aber ich kann steuern, was ich selbst tun werde und wie ich in Zukunft mit diesem Thema umgehen möchte. Dies ist für mich wirklich ein überaus wichtiges Thema und großes Anliegen, denn nichts fühlt sich beschissener an, als entgegen der eigenen Werte zu handeln.
So sehr uns die AI in Social Media das Leben auch vereinfacht hat, ebenso krass führt es uns in die komplett falsche Richtung für unsere Gesellschaft, unsere Welt und unseren Planeten. Wie krass dieser Einfluss tatsächlich ist und wie der aussieht, solltest du definitiv wissen, wenn du das nächste mal dort postest.
Zitat aus der Doku: „Wie wachst du aus der Matrix auf, wenn du nicht weißt, dass du drin steckst?“
Wie kannst du in Zukunft mit der AI in Social Media umgehen?
Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Mein Ziel ist es, über kurz oder lang ohne Social Media zu leben. Doch ich werde das nicht von heute auf morgen tun. Die Rückfallwahrscheinlichkeit wäre vermutlich enorm groß.
Stattdessen gehe ich privat einige dieser Schritte, die ich dir auch vorschlagen will:
Lösch die Apps von deinem Handy und setze dich nur zu bestimmten, festen Zeiten an deinen Computer oder
deaktiviere alle Benachrichtigungen (außer Nachrichten von für dich wichtigen Menschen, für die du erreichbar sein willst).
Meine Erfahrungen mit diesen zwei Steps: Als ich das getan habe, hat sich meine Bildschirmzeit nach ein paar Tagen rapide gesenkt. Ich bin konzentrierter, wenn ich am Telefon zum Arbeiten bin und kann meinen Aufgaben daran ungestört nachgehen, weil nicht ständig eine andere App oder eine andere Plattform mich animieren will doch schnell auf die Neuigkeit zu klicken, die mich direkt in ihren Orbit zieht.
Eine weitere Folge daraus ist, dass ich nicht wie oft unbewusst passiert, ständig einen Blick auf mein Handy werfe, um neue angezeigte Benachrichtigungen zu sehen. Da dort nun eh nichts mehr steht, ließ der Druck – die Sucht aufs Display zu sehen – nach circa 14 Tagen (ganz schön lang!) nach und nun liegt mein Smartphone stundenlang rum, ohne dass ich es beachte oder dran denke.
Wie befreiend!
Weitere Vorschläge:
Informiere all deine liebsten Menschen darüber, wie sie dich von nun an am Besten kontaktieren können, wenn es dringend ist. Nimm in Kauf, dass Menschen von nun einfach länger auf eine Antwort von dir warten müssen. Das ist total okay und nichts verwerfliches.
Was für deine Darmbakterien gilt, gilt auch für Social Media: Diversität ist alles! Folge bewusst Menschen, die gegenteilige Meinungen haben und nicht alles teilen, was du gut findest. So wird es für die AI schwer, dich einzuordnen und du erhältst dir ein möglicherweise ausgewogeneres Bild auf die Welt, ihre Nachrichten und Zustände. Allerdings musst du damit rechnen, dass die Nutzung dann auch weniger Spaß macht, weil nicht mehr alle deiner Meinung sind, richtig? 😉 Die Folge: Du nutzt es weniger, was wiederum gut ist. Erkennst du das Problem nun noch besser?
Informiere so viele Menschen, wie du kannst, über die unbekannten Gefahren durch die AI bzw. KI in Social Media und weiteren Plattformen.
Halte deine Kids so lang wie möglich fern von Social Media. Meine Kinder werden keinen Zugang zu den gängigen Social Media Plattformen erhalten bevor sie nicht alt genug sind, um zu verstehen, wo drin die Gefahren liegen.
Geh mit mir gemeinsam durch den Entzug und finde neue (alte) Wege, mit Menschen in Verbindung zu treten. Real Life und so.
Um auch ohne Instagram & Co. auf dem Laufenden zu bleiben und mehr Tipps zum Reisen mit Kindern, Vanlife, Bildung unterwegs und ortsunabhängig arbeiten, trag dich in meinen Newsletter ein. Denn in dein Postfach kommt nur, was du dort haben willst (mit gutem Spam-Filter).
Erzähl mir gern hier in den Kommentaren wie du die Dokumentation findest und ob sich dein Umgang mit Social Media danach oder sogar schon nach diesem Artikel verändert hat. Du hast ganz andere Gedanken dazu? Sehr gerne auch her damit!
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Schon wieder Sand im Mund. Den Tränen nahe rappele ich mich zum dritten Mal in dieser Reitstunde vom Boden auf und nehme Benny, das Reitschulpony, erneut im Empfang, der mich schon wieder mit gezielten Bocksprüngen abgesetzt hat. Er ist unglücklich über sein Dasein als geschundenes Reitschulpony. Ich bin unglücklich über mein Dasein. Vorhang auf: Hallo Selbstzweifel!
„Du bist die schlechteste Reiterin im ganzen Reitstall!“, tönt Bernd, der Reitlehrer alter Schule, vor versammelter Mannschaft durch die Halle. Ich höre das Blut vor Scham in meinen Ohren rauschen, während ich mich erneut in den Sattel ziehe und versuche nun einfach unsichtbar zu werden. Ich bin 9 Jahre alt und kann an nichts anderes mehr denken als daran, dass ich einfach „nicht gut genug“ bin. Nicht mal für die Dinge, die ich liebe.
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fallen mit dem Vorhang.
Selbstzweifel und mangelndes Selbstwertgefühl als Vorbild für deine Kinder
Fast forward 2023: Ich sitze hier in meinem Wohnmobil und habe mir vorgenommen über Selbstzweifel und das Gefühl „nicht gut genug“ zu sein zu schreiben. Wo es meiner Meinung nach herkommt und vor allem auch wie ich es regelmäßig wieder loswerde! Und da ist es schon: „Wer bin ich eigentlich, dass ich über sowas schreiben will?“ und „Ich bin doch keine Therapeutin, das können andere viel besser als ich!“ und „Da haben doch schon so viele Menschen drüber geschrieben und dazu noch viel besser als ich!“.
Und dann ist da noch diese andere Stimme, die ich lange Jahre nicht hören konnte, die regelrecht überschrien wurde von meinem Reitlehrer oder meinem Chorleiter, dem Erdkundelehrer, Mathelehrer und Geschichtslehrer bis nicht zuletzt ich selbst sie stumm geschaltet hatte.
Diese Stimme schaltet sich nun erst ganz vorsichtig, dann immer durchdringender ein und sagt: „Wer sagt das? Wer sagt denn, dass ich nicht genau die Richtige dafür bin, um aus meiner eigenen Perspektive hier zu erzählen? Wo kommen wir denn hin, wenn man für alles ein Zertifikat braucht, was man fühlt?“
Mir als Mama ist es vermutlich genauso wichtig wie dir, dass Kinder nicht von dem Gefühl geleitet werden, nichts richtig zu können und einfach nicht gut genug zu sein für die Dinge, die sie gern erreichen oder können wollen. Du wünschst dir für sie, dass sie ihr volles Potenzial entfalten können und selbstbewusst und mit Selbstvertrauen ihren Weg gehen. Was andere dazu sagen? Schnurzpiepegal.
Vielleicht strugglest du im Alltag so wie ich immer wieder noch mit diesem Gefühl, mit Selbstzweifeln oder deinem Selbstwert? Fühlst dich als schlechte Mama, wenn du wieder nicht zum Saugen gekommen bist, während die Kinder glücklich krümelnd durch die Polster hüpfen und du einfach hoffst, dass jetzt niemand zu Besuch kommt. Oder du bist wieder mal zu laut geworden, weil dich drei Kinder gleichzeitig brauchen und du dich selbst auch noch (!), obwohl du gewaltfreie Kommunikation befürwortest.
Auch wenn es heutzutage hoffentlich nicht mehr solche Reitlehrer gibt, wie ich damals einen hatte, gibt es leider immer noch haufenweise Möglichkeiten als Mensch sein eigenes Können, die eigenen Fähigkeiten und irgendwann auch den eigenen Wert in Frage zu stellen.
Warum fühle ich mich nicht gut genug? Woher kommen die Selbstzweifel?
Sich „nicht gut/intelligent/liebevoll genug“ zu fühlen, bedeutet, dass du einen Maßstab an dein eigenes Können, deine Eigenschaften und Fähigkeiten ansetzt. Was ganz oben bei mir als „gut genug“ stand, ist mir selbst lange gar nicht unbedingt immer ganz klar gewesen. Bist du dir dessen bewusst?
Möglicherweise ist es das Supermodel, mit dem du deinen Körper vergleichst. Die Milliardärin, mit der du deinen Kontostand vergleichst. Die Mutter von nebenan, die aus deiner Sicht immer in sanfter Stimme spricht und unendlich Kraft hat oder auch all die Leute, die auf Reisen gehen oder auswandern und es auch noch irgendwie schaffen, diesen Lebensstil zu finanzieren. Dein Selbstwertgefühl sinkt.
Du selbst bist nicht gut genug dafür.
All diese Punkte haben eines gemeinsam: Du vergleichst dich, dein Können, deine Fähigkeiten mit anderen. Die logische Schlussfolgerung für dein Gehirn: Die haben, machen, können was, was du auch gern hättest, könntest oder machen würdest, also müssen sie einfach besser sein als du in dem, was sie tun.
Das Ergebnis: Du traust dir kaum was Neues zu und akzeptierst dein „nicht genügendes“ Dasein, obwohl es dich unglücklich macht, wobei du möglicherweise einen Groll hegst gegen Menschen, die nach deinem Maßstab „genug“ sind.
Fun Fact: Genau deshalb schauen so viele Menschen gerne TrashTV im Fernsehen, denn bei diesem Vergleich im Gehirn kommen sie aus ihrer Sicht mal richtig gut weg.
Vergleiche sind überall
Jetzt vergleichst du dich als Kleinkind aber ja noch gar nicht mit dem Nachbarskind, denn vergleichen tust du erst, wenn du es gelernt hast.
Das kann schnell passieren, zum Beispiel, wenn du Geschwister hast und das bloße Gefühl hast, dass dein Bruder oder deine Schwester dir gegenüber vorgezogen wird, auch wenn das in der Realität möglicherweise gar nicht der Fall ist.
So richtig geht das Vergleichen und Bewerten aber mit 6 Jahren los und zwar in der Schule. Was eine achtsame und liebevolle Elternschaft grundsätzlich noch hätte auffangen können, ist jetzt nicht mehr zu bremsen.
Das deutsche Schulsystem legt nun den Maßstab an und zwingt dir diesen auf. Hier entscheidest nicht du, mit wem du dich vergleichst, sondern hier entscheidet das System, dass du mit allen Gleichaltrigen aus deinem Umkreis verglichen wirst und dies dann anhand dieses Maßstabs bewertet wird.
Dein Verhalten, deine Fähigkeiten, deine Interessen, einfach alles an deiner Person wird in ein Schema gepresst, nach dem du bewertest wirst. Dass dir diese Noten und Bewertungen, die du erhältst (auch schriftliche Zeugnisse zählen da rein!), auch noch vorgesetzt werden und als Ansporn dienen sollen, dich „zu bessern“ (denn du bist noch nicht gut genug!), setzt dem ganzen noch die Krone auf.
Welche Auswirkung Noten auf deinen Selbstwert und deine Selbstzweifel haben
Glückwunsch, du hast eine 2 in Mathe bekommen! Was? Darüber bist du nicht glücklich?
Eine 2 in Mathe muss nicht bedeuten, dass sich die Betroffnen darüber freuen. Höchstens oberflächlich. Im Gegenteil: Sie kann für sie genauso gut bedeuten, dass da noch Luft nach oben ist und man einfach noch „nicht gut genug“ für eine 1 gewesen ist. Dabei ist es egal, ob man eine 5 oder eine 2 bekommt, denn nur eine 1+ mit Sternchen ist das angelegte Maß aller Dinge, die es theoretisch zu erreichen gilt.
Alles schlechter als das ist „nicht genug“.
Aber Achtung: Meistens läuft dieser Gedanke unbewusst ab. Zu sehr haben wir uns an die Bewertung durch andere gewöhnt, halten sie sogar für notwendig und hinterfragen sie nicht! Doch unbewusst setzt sich mit jeder weiteren Bewertung der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut/schlau/intelligent/schön genug.“ tiefer und tiefer in uns fest.
Die Angst zu versagen oder Angst vor Fehlern wächst auf diese Weise auf ungeahnte Größe, genau wie die Selbstzweifel.
Hallo Perfektionismus & hallo Imposter Syndrome!
Den Glaubenssatz „nicht … genug“ zu sein lösen und Selbstzweifel & mangelndes Selbstwertgefühl überwinden
Nach vielen Jahren in Verhältnissen wie dem deutschen Schulsystem (und vielen anderen) ist es nicht verwunderlich, dass wir aus der Schule heraustreten und brav in dem Rahmen bleiben, den wir kennen. Nur den wenigsten hat die dauerhafte Bewertung so wenig angetan, dass sie nun voller Selbstvertrauen endlich in ihr Leben starten und all die vielen neuen Sachen angehen, für die ihren Mitschülern das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fehlt.
All die anderen kämpfen tagein tagaus mit ihrem Selbstwert und träumen nur von einem Leben, das sie sich wünschen. Bist du eine von ihnen so wie ich es war?
Mein eigener Prozess des Deschooling durch meine Kinder, die als Freilerner aufwachsen können, hat mir enorm geholfen, mich mit dem Glaubenssatz nicht gut/schlau/schön/etc. genug“ zu sein auseinanderzusetzen und ihm etwas entgegen zu setzen zu haben. Bye, bye Selbstzweifel!
Doch auch für diejenigen, die nach deinem Maßstab ganz nach oben geklettert sind, gehen diese Gedanken nicht immer gänzlich vorbei. Versagensängste oder das Imposter Syndrome sind auch unter ihnen wohlbekannt.
Was machen diese Menschen, um sich von diesem Glaubenssatz zu lösen und ihr Selbstvertrauen aufzubauen?
Ich möchte dir hier erzählen, wie ich mit diesem Glaubenssatz umgehe. Ich bin keine Therapeutin, noch super spirituell angehaucht oder will dir hier was von „mit Liebe geht alles“ (obwohl das sicherlich stimmt, hehe)erzählen.
Mein wahnsinniges Interesse gilt den Prozessen im Hirn und wie wir bewusst das Unbewusste lenken können, weshalb ich auch meinen Kurs „Zwischen Freiheit und Festanstellung“, in dem es um den Start deines eigenen Online Business geht, mit einem extra Mindset-Modul ausgestattet habe. Willst du den nächsten Kursstart oder weitere Infos dazu nicht verpassen, meld dich hier in meinem regelmäßigen Newsletter an. Denn ein Unternehmen zu gründen hat immer was mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun. Ohne diese, kein Erfolg.
Jetzt aber zu den 4 Schritten, die ich durchlaufe, wenn ich mich mal wieder nicht genug fühle:
Step-by-Step Anleitung: 4 Schritte, die ich durchlaufe, um negative Glaubenssätze aufzulösen
1. Bewusstwerdung & Ehrlichkeit
Um etwas zu ändern, muss ich erstmal merken, dass ich wieder mit diesem Glaubenssatz zu tun habe. Das findest du i.d.R. ganz schnell raus, indem du dir und deinen Gedanken einfach bewusst zuhörst und lauschst.
„Ich kann das nicht.“, „Nur andere haben dieses Glück.“, „Ich habe das nicht gelernt.“, „Ich bin hässlich.“, „Niemand mag mich.“, „Alle lachen dann über mich.“
So oder so ähnlich klingt dein selbstzerstörerischer Self-Talk. Diese Gedanken übernehmen immer wieder deine innere Stimme und lassen dich bestimmte Situationen suchen oder vermeiden.
Übung: Suche dir ein ruhiges Plätzchen und denke an all die Dinge, die du gerne erleben, erreichen oder mal machen möchtest, ganz egal, wie weit weg etwas für dich scheint, du darfst richtig in die Vollen gehen. Und nun achte auf die Stimme, die sofort Einwände hat und dir sagt, wie bekloppt das alles ist, weil… (was kommt da?). Notiere dir alles, was da kommt. Sei ehrlich dir gegenüber darüber, dass du diese Gedanken hast, denn nur wenn du sie annimmst, kannst du sie auch loslassen.
2. Hinterfrage deine Gedanken
Nimm nun deine in Schritt 1 notierten Sätze und frage dich danach laut: „Aber warum?“ und lausche auf die Antwort, die in dir hoch sprudelt. Auch auf diese Aussage fragst du erneut „Warum?“. Dies wiederholst du so lange es Sinn macht oder sobald du nicht weiter kommst, dann frage dich: „Was könnte eine Lösung sein, um hier voranzukommen?“
Beispiel: Dein Wunsch ist zu reisen wohin du willst.
Die Stimme: „Das geht aber nicht, das ist total bescheuert!“
Aber warum? „Na, ist doch klar, dafür muss man reich sein!“
Warum? „Na, weil alles Geld kostet, Hotels, Flüge, Fahrzeuge. Ich habe kein Geld.“
Warum? „Weil ich eben was gelernt habe, mit dem das nicht geht.“
Warum? „Weil man dafür ja was braucht, was von überall geht und ich kann nichts anderes. Ich kenn mich nicht aus und weiß nicht, wie das geht.“
Warum? „Ich hab halt nichts anderes gelernt! Es ist zu schwierig.“
Warum? „Weil ich keine Ahnung davon habe, woher soll ich denn wissen, wie das geht?“
Warum? „Dafür bin ich zu alt/hab doch nicht umsonst was anderes studiert/dafür bin ich nicht schlau genug, das können nur andere.“
Warum? oder auch: Stimmt das wirklich?* „Warum bin ich nicht schlau genug bin/Warum bin ich zu alt? Äh…“ oder „Ob das stimmt? Hm… ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt.“ oder sogar “ Nein, natürlich stimmt das nicht! Ich denke das, weil mir dieser Schritt insgeheim Angst macht, ich mich aus meiner Komfortzone heraus bewege und ich Angst vor Kritik von außen habe.“ oder ähnliches
An dieser Stelle kannst du nun noch ewig weiter mit dir selbst diskutieren, warum das alles nicht geht. Irgendwann kommst du aber zu dem Punkt, an dem du merkst, dass du versuchst etwas zu vermeiden oder dich im Kreise drehst, deshalb nun die Frage:
Was könnte eine Lösung sein, um hier voranzukommen? (Nimm dir Zeit für die Antwort.) „Öhm… vielleicht stimmt es ja gar nicht, dass ich nicht intelligent genug bin oder zu alt oder umsonst studiert habe. Dann stimmt es auch nicht, dass ich nichts anderes lernen könnte und dann könnte ich wiederum auch das Geld verdienen, um meine Träume wahr werden lassen.“
*Tipp: Sobald du an die Kernaussagen auf dich als Menschen bezogen kommst („Ich bin nicht schlau genug“, „Ich bin nicht gut genug“, „Ich kann nichts anderes.“) weitab von deinem Kontostand und deinem Ausbildungsstand, kannst du auch fragen: „Stimmt das wirklich?“
3. Finde kleine Babyschritte
Nachdem du nun zumindest unsicher geworden bist, was deine vorherige negative Einstellung zu deinem Wunsch und zu dir selbst betrifft, finde kleine Babyschritte, die du jetzt beginnen kannst und leicht erreichst.
Brich dazu dein großes Ziel auf viele kleine Zwischenschritte herunter. Schau dazu auch beim Vision Board rein, um dir Inspiration zu holen dafür, wie so ein Vision Board eigentlich aufgebaut ist (nämlich ganz anders als du es kennst!) und wie du deiner Vision näher kommst.
Diese Baby Steps bringen dich nun direkt deinem Ziel ein kleines bisschen näher. Indem du überhaupt beginnst zu handeln, sagst du nämlich deinem Gehirn: „Ich halte es für möglich.“
Je weiter du gehst, desto häufiger wird dir dein Gehirn nun Möglichkeiten aufweisen, die dich deinem Ziel noch näher bringen. Denn indem du deinem Gehirn zeigst, dass du das Erreichen deiner Ziele für möglich hältst, beginnt dein Gehirn seine Umwelt anders wahrzunehmen und dir von nun an Möglichkeiten zu zeigen, die du vorher gar nicht wahrgenommen hast! Einfach deshalb nicht, weil du es für dich eh nicht für möglich gehalten hast. Wahnsinn, oder?
Ein genialer Nebeneffekt: Dein Selbstvertrauen in deine Fähigkeiten, dein Können und in dich selbst wächst mit dem Erreichen jedes neuen Babyschrittes und damit auch dein Selbstwertgefühl.
Um den Prozess zu unterstützen oder zu beschleunigen, kannst du dir natürlich auch die Autosuggestion zu Nutze machen. Hierbei geht es um spezifische, positive Affirmationen, mit deren Hilfe du dein Unterbewusstsein beeinflussen und lenken lernst, um deine Ziele zu erreichen.
4. Wähle dein Umfeld bewusst
Suche dir gezielt Menschen in deinem Umfeld oder auch bei Social Media, die bereits ein positives Mindset haben. Lass den ganzen Hate, negative Nachrichten oder Schlagzeilen und dauerhaft schlecht gelaunte Menschen hinter dir. Je mehr und je häufiger du diesen neuen positiven Gedanken ausgesetzt bist, desto eher wirst du sie selbst in dir hören können.
Fazit & Empfehlung
Du bist nicht alleine. Ich kenne keinen Menschen, der nicht auch mal mindestens unter Selbstzweifeln leidet. Ich kenne hingegen wahnsinnig viele, die unter ihrem Perfektionismus leiden, unter Versagensängsten oder sich selbst einreden, dass alle anderen alles besser können als sie selbst. Und dazu gehörte ich selbst.
Das für sich festzustellen ist das eine, aber nichts dagegen zu unternehmen und die eigenen Träume nicht zu leben, ist das andere. Wo willst du stehen? Was möchtest du deinen Kindern mitgeben auf ihrem Weg in diese Welt?
Glaub nicht alles, was du dir selbst zuflüsterst, wenn alles still ist.
Es war eine spontane Aktion: Lass‘ uns doch den Sommer in Polen verbringen. Ich hatte so viel schönes gehört und so wollten wir uns selbst davon überzeugen. Gesagt, getan. Direkt nach der Grenze auf Höhe Stettin fahren wir ab, um uns zu registrieren für die Maut in Polen.
Was sonst lediglich ein paar Minuten in Anspruch nimmt, dauerte weit über drei Stunden. Warum du aufpassen musst, dass du nicht abgezockt wirst, liest du hier. Aber von vorne…
Maut in Polen: Neuer Name, neues System
Wir lasen vorab im Netz bei polen.travel, dem polnischen Fremdenverkehrsamt nach, wie das Ganze abläuft. Dort stand beschrieben, dass man sich als Wohnmobil die ViaBox ausleiht, eine sog. OBU – On Board Unit, die per GPS die Strecke trackt, die wir auf polnischen Mautstraßen zurücklegen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Diese Informationen sind teilweise veraltet!
Seit 1. Oktober 2021 läuft die Maut in Polen anders ab. Das System heißt nun nicht mehr Via-TOLL, sondern e-TOLL, auch wenn der GoogleMaps-Eintrag an der Grenze noch etwas anderes sagt. Wäre es nur das gewesen…
Der ADAC informiert zwar zur Maut in Polen zum Zeitpunkt (Sommer 2023) über den Wechsel, jedoch nicht darüber, dass die sog. OBU nun zu kaufen und nicht mehr gegen Kaution zu leihen ist! Du wirst weitergeleitet auf die offizielle Website von e-TOLL, musst hier aber ganz genau lesen, dass es sich um einen Kauf handelt (siehe hier).
Achtung: Es gibt auch private Streckenabschnitte, für die gesondert Maut vor Ort entrichtet werden muss.
Wie funktioniert die Maut in Polen?
Um die Maut in Polen zu entrichten gibt es für Fahrzeuge über 3,5t grundsätzlich nun drei Möglichkeiten:
Externes Ortungsgerät (ZSL) (für den regelmäßigen Güterverkehr wohl nützlicher)
Kauf eines Sendegeräts (OBU) für 150 Euro (für den nicht so regelmäßigen Güterverkehr)
kostenlose App (möglicherweise für Touristen, aber auch für den Güterverkehr)
Um die App oder die OBU zu nutzen, ist es notwendig, dass man sich im System registriert. Das geht entweder über die App selbst, aber auch an einer Mautstelle in Grenznähe bei e-TOLL. Du bekommst eine Business-ID zugewiesen, die mit deinem Benutzerkonto verknüpft ist. Über die App sollst du in der Lage sein, deine Kosten einzusehen und auch zu zahlen.
Für Reisende im Wohnmobil oder Gespann über 3,5t ist immer dringend zu empfehlen, die kostenlose mobile App für die Maut in Polen zu nutzen! Hier ist natürlich sicherzustellen, dass die App auf deinem Smartphone während der Fahrt läuft und du GPS und Internet herstellen kannst (obwohl ich denke, dass GPS reicht).
Viel mehr kann ich an dieser Stelle zu der App gar nicht sagen, da wir „gezwungenermaßen“ die OBU nutzen, die uns 150 Euro kostete. Wie es dazu kam:
Die Masche, um Touristen abzuzocken, die Maut in Polen bezahlen müssen
Ich muss mit mir ringen hier von „Masche“ zu schreiben, aber nach dem Theater mit der e-TOLL Mitarbeiterin fällt mir dazu nichts anderes mehr ein. Zudem wurde ich von anderen Reisenden darauf hingewiesen, dass eine ähnliches Vorgehen auch in anderen Ländern angewandt wird. Aber lies selbst:
Normalerweise – und so auch die Maut in Polen laut meiner Recherche bis Oktober 2021 üblich – bezahlst du bei Ankunft im Land eine Kaution für die OBU, lädst einen gewissen Geldbetrag auf (Prepaid) und gibst diese On Board Unit bei Verlassen des Landes wieder an einer Mautstelle ab, wo du entweder direkt die Kaution und einen möglicherweise vorab zu viel geleisteten Geldbetrag zurück bekommst oder er dir in den folgenden Tagen auf dein Konto überwiesen wird.
Mit den Informationen des Polnischen Fremdenverkehrsamts (Screenshot siehe unten), dass es sich um eine Verleih-Box handelt und den Erfahrungen, wie es üblicherweise funktioniert (und natürlich auch Sinn macht), ging Marc nun also zur polnischen Mautstelle, um die Maut in Polen zu entrichten. Dass hier nun vor Ort e-toll und nicht Via-Toll dran stand, fiel erstmal nicht weiter auf, da z. B. in Bulgarien das selbe Mautsystem auch mal durch BG Toll und mal durch Tollpass vertreten wird. Mehr dazu hier: Die neue Maut: Durch Bulgarien im 7,5t Wohnmobil
Marc wurde vor die Wahl gestellt, ob er die OBU bezahlt oder die Registrierung für die App macht. Wir dachten, es sei einfacher die OBU zu nutzen, da wir so nicht permanent auf einen geladenen Akku und eine ausreichende Verbindung achten müssten, da es ja nicht unüblich ist, dass eine App mal spackt oder der Ladenstand des Smartphones nicht ständig überprüft wird. Zudem machte die Dame am Schalter auch direkt die Registrierung für uns im System. Super Sache, dachten wir.
„Wo kann ich die Box zurückgeben und wird die Kaution zurück überwiesen oder bar ausgezahlt?“, fragte Marc nach dem abgeschlossenen Bezahlvorgang. Das Gesicht der Dame verfinsterte sich sofort und sie sagte knapp: „Sie haben die Box gekauft, sie wird nicht zurückgegeben.“
Was? Ich habe eine Box für 150 Euro gekauft und ich bekomme auch nicht das möglicherweise zu viel gezahlte Geld für die Mautgebühr selber zurück?
Nein. Sie ließ absolut nicht mit sich sprechen, verschränkte nur die Arme und schien sogar ein kleines bisschen amüsiert darüber, dass wir nicht wussten, dass wir gerade einen Kauf getätigt hatten und keine Kaution bezahlt haben. Ihr sei nicht bekannt, dass es sonst anders üblich sei (und auch in Polen selbst üblich war vor kurzer Zeit). Wir wurden zu keinem Zeitpunkt von ihr darauf hingewiesen, dass sich die Maut in Polen erst vor kurzem geändert hatte und ihr war bekannt, dass wir Touristen sind, die mit Kindern reisen und daher überhaupt gar keine Verwendung haben für eine so teure Box.
Kurz: Ihr war deutlich anzusehen, dass ihr von vornherein klar war, dass es keinen Sinn für uns macht, eine OBU zu kaufen, wenn wir doch einfach die kostenlose App nutzen könnten, anstatt 150 Euro in den Wind zu schießen. Sie war lediglich darüber verärgert, dass uns dies direkt nach dem Kauf aufgefallen war und nicht erst beim Verlassen des Landes beim Versuch die Box zurückzugeben bei einem Kollegen.
Da sie meinte, es gäbe keinen Vorgesetzten und sie sei hier nur angestellt (muss man zwei mal lesen…), riet sie uns das mit der Service-Line von e-Toll zu klären. Also riefen wir dort an und hatten einen sehr verständnisvollen und hilfsbereiten Mitarbeiter am Telefon, der sich auch noch mit seinen Kollegen kurzschloss, um um uns zu beraten. Er bestätigte, dass die Dame die Box sehr wohl zurücknehmen sollte und auch, dass sie einen Vorgesetzten haben müsste. Er teilte ihr dies auch selbst mit, sie diskutierte laut mit ihm am Telefon, so wie sie sich auch uns gegenüber gab.
Trotz allem stellte sie sich weiterhin stur und meinte sowas wie „gekauft ist gekauft“ und tat so, als würden wir fordern, dass sie uns die 150 Euro aus ihrer eigenen Tasche zurückzahlen sollte. Es wirkte alles so unglaublich theatralisch und einstudiert und einfach absolut bescheuert. Auch die dazu gerufene Polizei (sorry, typisch Deutsch, aber um 150 Euro wollte Marc sich nicht bescheißen lassen) meinte nichts machen zu können, als sie darauf hinzuweisen, dass sie die Box zurücknehmen soll, was sie nicht tat.
Ende vom Lied: Wir sollen eine Beschwerde gegen die Mitarbeiterin bei e-toll einreichen. Unser Geld werden wir wohl nie wieder sehen. Zudem haben wir nie Zugangsdaten bekommen, um online irgendwo einsehen zu können, wieviel wir von dem im Voraus gezahlten Geld schon verbraucht haben, was laut sehr knapper und nur in polnisch verfasster Anleitung jedoch irgendwo möglich sein soll.
Im Nachhinein haben wir dann auch mal die Google Maps Bewertungen der Mautstelle angesehen und festgestellt, dass wir nicht die einzigen sind, die nicht auf diesen Umstand hingewiesen wurden.
Fazit zur Maut in Polen für Wohnmobile über 3,5t
Du kaufst eine OBU in Polen und leihst sie nicht nur, wie in anderen Staaten mit OBU-Systemen, zu denen Polen selbst bis Ende 2021 gehörte. Auf diesen Umstand wirst du bei der Zahlung möglicherweise nicht hingewiesen. Ein Zurückgeben ist nicht vorgesehen.
Benutze auf jeden Fall die mobile App oder suche dir mautfreie Strecken durch Polen. Letzteres ist für kinderlose Reisende sicherlich eine entspannte Variante. Mit Kindern macht es einfach keinen Spaß große Umwege in Kauf zu nehmen, nur weil man die Maut sparen will.
Gibt es das wirklich? Den „perfekten“ Remote Job oder das perfekte Online Business? Am Besten noch sich unterwegs ein Einkommen aufbauen, wozu ausnahmslos jeder Mensch mit links in der Lage ist, das so gut wie keine Mühe kostet, kein Vorwissen und kein Kapital benötigt und ruckzuck zu einem bequemen, bestenfalls passivem Einkommen führt?
Immerhin wird uns doch genau das ständig von diversen Menschen in der Werbung im Netz, auf Social Media Plattformen weisgemacht. Du musst nur 2,80 Euro hier hin senden und nach spätestens 48 Stunden hast du tausende Dollar (oder Euro?) auf deinem Konto.
Welches Remote Business sich aber wirklich lohnt und warum, bleibt für viele Menschen ein Mysterium. Hier schlüssele ich das Ganze auf, so dass du am Ende genauer weißt, wohin deine Reise gehen soll. Und wohin nicht.
Definition: Ich benutze „remote“ in diesem Artikel gleichbedeutend mit „ortsunabhängig“. Ein Remote Job wird i.d.R. „aus der Ferne“ gemacht, doch nicht notgedrungen ist dafür ein Arbeitgeber notwendig, auch wenn das häufig der Fall sein kann.
Was du brauchst, um remote zu arbeiten
„Von nichts kommt nichts.“: Was für ein blöder Spruch, dachte ich lange. Wird er doch häufig mit einem eher verächtlichen Unterton vorgetragen. Ist vielleicht doch mehr daran, als wir oft wahrhaben wollen?
Doch von was kommt denn dann was? Was ist es, das du brauchst, das ich brauche, wenn du oder ich remote arbeiten oder im Online Business durchstarten wollen?
Die drei Schlüsselfaktoren
Ich habe die drei Faktoren ausgemacht, von denen du mindestens zwei brauchst, um remote zu arbeiten oder dein eigenes lohnendes Online Business zu starten, damit du ortsunabhängig Geld verdienen kannst.
Diese drei Faktoren sind Wissen/Know-How, Zeit/Kapazität und Kapital/Geld.
Wissen
Wissen ist Kapital. Du benötigst Wissen auf dem Gebiet, auf dem du Geld verdienen möchtest. Ohne das Wissen über das „Was?“ hast du nichts, was du (irgendwem) anbieten könntest. Zusätzlich benötigst du das Wissen über das „Wie?“, denn einfach nur zu wissen, was du anbieten kannst, reicht nicht aus. Du musst u.a. auch wissen, wie du es anbietest und wie die Umsetzung funktioniert.
Zeit ist Geld. Du benötigst Zeit, entweder um dein Was umzusetzen oder aber auch, um dir das nötige „Was & Wie“ anzueignen. So kann Zeit zu Geld werden. Ohne Zeit geht gar nichts, es sei denn, du hast schon…
Kapital
Zeit ist nicht nur Geld bzw. Kapital, sondern logischerweise ist Geld auch Zeit. Hast du schon Kapital, kannst du es entweder dafür einsetzen, dass du andere dafür bezahlst, sich um das Was & Wie zu kümmern (wobei du schon eine Vorstellung des Was haben solltest) oder aber du setzt es ein, um selber in kürzerer Zeit dir das Was & Wie anzueignen. Je mehr Kapital du hast, desto weniger musst du dich selber kümmern. Aber auch ein kleines bisschen Kapital kann dich schon ein paar große Schritte voranbringen!
Long story short:
Wissen ist Kapital und Kapital ist Zeit und Zeit kann zu Wissen werden. Mit Zeit kannst du dir Wissen alleine aneignen, mit etwas Kapital kannst du dir Wissen „kaufen“, mit viel Kapital „kaufst“ du zeitgleich Zeit und mit Wissen kannst du dir Kapital erwirtschaften.
Es macht also gar nichts, wenn du nicht alle drei Faktoren abhaken kannst, denn zwei sind völlig ausreichend. Hast du Wissen und etwas Kapital, kaufst du dir Zeit. Hast du Wissen und Zeit, wird daraus Kapital. Hast du Zeit und Kapital, wird daraus Wissen.
Was davon bringst du mit?
Ein kleines bisschen von allem? Und in Gedanken fügst du noch hinzu „aber nicht genug“? Dann bist du damit nicht alleine und hier am richtigen Ort! Denn genau dort stand ich vor ein paar Jahren auch. Doch jetzt gibt’s erstmal noch mehr zu bedenken:
Wie willst du eigentlich remote Geld verdienen?
Bevor du loslegen kannst, ist es wichtig zu wissen, wie du dir remote Geld verdienen überhaupt vorstellst. Welche Gedanken hast du dir bisher dazu gemacht? Wie wäre es mit diesen?
Für wen willst du arbeiten?
Möchtest du für dich oder für andere remote arbeiten? Möchtest du „einfach nur“ regelmäßig Geld auf dem Konto haben, ohne einen für dich tieferen Sinn dabei zu verspüren (was durchaus legitim ist!) oder möchtest du an deinen eigenen Träumen und Visionen feilen und dich nur noch mit Themen beschäftigen, die dich selber wirklich interessieren?
Wieviel kannst du tragen?
Wie steht es um Verantwortung?Magst du sie selber ganz alleine tragen oder bist du froh, wenn du nur einen kleinen Teil für das Gesamtbild trägst? Bist du bereit auch Teile davon abzugeben oder vereinst du gern alles in dir selbst?
Spoiler: Du trägst die Verantwortung immer ganz alleine für dich, dein Leben, deine Entscheidungen. Doch manche remote Jobs lassen uns das deutlicher spüren als andere. Dazu gleich mehr.
In welcher Lebensphase befindest du dich?
Auch deine Lebensphase spielt hier rein. Bist du alleinbegleitend hast du vermutlich weniger Zeit übrig als Alleinstehende direkt nach dem Schulabschluss und suchst daher nach anderen Möglichkeiten als dem 16h Arbeitstag. Vielleicht hast du so aber auch schon eine Menge Wissen durch Erfahrung gesammelt und hattest Zeit zu erforschen, was dich wirklich bewegt?
Unterschiedliche Lebensphasen führen zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten.
3 Arten ortsunabhängig / remote zu arbeiten
Ortsunabhängig arbeiten ist nicht gleich ortsunabhängig arbeiten. Deine Arbeit kann so facettenreich wie du selbst sein oder so langweilig öde, wie eh und je. Das hast du komplett selbst in der Hand. Ich teile remote bzw. ortsunabhängige Arbeit gerne in die folgenden 3 Arten ein, die dir jeweils zeigen, was du von jeder Art erwarten kannst:
1. Selbstständig für sich selbst und die eigenen Träume mit dem eigenen ortsunabhängigen Online Business
Hier startet du mit voller Verantwortung auf deine eigene Reise in dein eigenes Online Business. Dir steht alles offen, du entscheidest wann, wie, wieviel und wo du arbeitest. Du erstellst deine eigenen (möglicherweise virtuellen) Produkte oder bietest Dienstleistungen an. Du präsentierst dich oder deine Produkte & Dienstleistungen auf unterschiedlichen Plattformen und deiner eigenen Website. Unabhängiger geht kaum und du hast alles in der Hand, um auch Krisenzeiten gut zu überstehen.
Transparenz & Klartext: In den ersten Monaten wirst du je nach Tätigkeitsfeld viel zu tun haben (z. B. Businessidee finden, Erstellung einer Website, Texte schreiben, Produkte erstellen und nicht zuletzt das Marketing) und im Verhältnis zur Arbeit möglicherweise nicht sofort viel verdienen, wenn natürlich noch niemand von deinen Angeboten weiß. Doch schon bald dreht sich der Spieß um und deine Arbeit trägt die ersten Früchte. Nun arbeitest du Stück für Stück weniger, vieles wird automatisiert und dein Einkommen erhöht sich auch noch und das ohne Limit, wenn du das so willst! Booyaaaah!
Dir fehlt noch der Faktor „Wissen“, also Was & Wie, von oben?
Dann setz dich bei uns auf die Warteliste, nimm dir ’nen Tee und verpasse nicht, wenn ich wieder in die nächste Runde gehe mit dem Videokurs „Zwischen Freiheit und Festanstellung“.
Im Kurs bekommst du in deinem eigenen Tempo,
Anleitung: wie du deine Businessidee findest,
Klarheit: wie du deine Businessidee ausarbeitest und zum Leben erweckst,
Wissen: wie du deine suchmaschinenoptimierte Website baust (auch wenn dir bei dem Gedanken jetzt noch die Schweißperlen über die Stirn laufen!),
Durchblick: welche Möglichkeiten du mit deiner individuellen Idee hast, eigene Produkte oder Dienstleistungen zu kreieren und welche Plattformen dir dabei behilflich sind,
Struktur: wie du planvoll online sichtbar wirst (muss nicht persönliche Sichtbarkeit sein), das Marketing selbst in die Hand nehmen lernst und deine Arbeit so strukturierst, dass du mit weniger Aufwand viel erreichst,
Authentizität: wie du easy Texte schreiben lernst, die zu dir passen und die andere gerne lesen,
Motivation: wie du motiviert bleibst mit neurowissenschaftlich bestätigten Brain Hacks und dein Mindset auf nachhaltiges Business einstellst und
Melde dich (unverbindlich) bei der Vagabundenpost an und erfahre als Erste, wann sich der nächste Kursstart anbahnt. Gerade jetzt kannst du dir dort zusätzlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein Online Business sichern, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.
2. Selbstständig für andere, z. B. als Freelancer, Virtual Assistent etc.
Als selbstständige Freelancerin startest du ebenfalls mit viel Verantwortung auf deine Reise. Du arbeitest möglicherweise freiberuflich oder gewerblich für andere Firmen und hilfst ihnen von unterwegs mit deinen Kenntnissen bei z. B. Bürotätigkeiten, Datenverarbeitung, Kundenbetreuung und -beratung oder auch beim Texten, Übersetzen, erledigst ihr Social Media Marketing für sie wie z. B. Instagram oder Pinterest Marketing.
Dich erwartet zwar kein fester Paycheck am Ende des Monats, aber du machst deine Preise und kannst dich durch deine Dienst- oder Werkverträge so viele Monate im Voraus absichern.
Social Media Marketing
Beim Social Media Marketing pflegst du die Accounts (z. B. Instagram, Facebook, LinkedIn, Pinterest usw.) deiner Kunden auf die plattformspezifische Art und Weise. Du erstellst je nach Plattform Beiträge, Grafiken, Pins oder Videos, richtest den Account suchmaschinenoptimiert aus und kümmerst dich um alles, was auf dieser Plattform wichtig ist für deinen Kunden. So verhilfst du deinen Kunden zu organischem Wachstum und/oder nutzt deren Werbebudget für sinnvolle & erfolgreiche Ads (Werbeanzeigen).
Mittlerweile gibt es haufenweise Möglichkeiten sich all das Wissen, das du dafür benötigst anzueignen, wenn du nicht sowieso schon ein Pro auf deiner Wunschplattform bist!
Ich finde jedoch, dass wir Reisefamilien, die oftmals auf ortsunabhängige Arbeit angewiesen sind und die den alltäglichen Struggle kennen, die das Reisen mit Kindern so mit sich bringt, uns gegenseitig unterstützen sollten. Deshalb möchte ich dir hier einen Pinterest Marketing Online Kurs vorstellen, der dir all das vermittelt, was du brauchst, um dein Business zu starten, von der Kundengewinnung bis zur Abrechnung.
Wie funktioniert Pinterest? Auch wenn Pinterest keine direkte Social Media Plattform ist, so wächst Pinterest als visuelle Suchmaschine zur drittgrößten Suchmaschine immer weiter und bringt deinen Kunden Traffic durch von dir gestaltete sog. Pins auf ihre Websites, direkt in ihren Shop oder mittlerweile auch durch Direktverkäufe noch auf Pinterest selbst.
Direkt nach dem Pinterest Marketing Online Kurs* kannst du schon dein erstes Geld verdienen, hast maximal flexible Arbeitszeiten, kannst mit nur wenigen Arbeitsstunden (Zeit für alles, was dir wichtig ist!) pro Monat ein nicht geringes Einkommen aufbauen und startest in deine Ortsunabhängigkeit.
Alle Tätigkeiten, für die du lediglich Laptop, Internet oder Telefon benötigst, kannst du auch in Anstellung ortsunabhängig machen. Hier bist du möglicherweise nicht ganz frei bei der zeitlichen und örtlichen Gestaltung (je nach Absprache ist es notwendig, dass du für bestimmte Events vor Ort sein musst). Auch bist du an Weisungen gebunden, wie du deine Arbeit zu verrichten hast. Am Ende des Monats erwartet dich dafür deine geregelte, allerdings meist gleichbleibende Gehaltsabrechnung.
Um Arbeitgeber zu finden, gib mal die Begriffe „Remote Jobs“, „Anstellung ortsunabhängig“, „Homeoffice“ in deine Suchmaschine und spiele mit Kombinationen daraus.
Und was ist mit Investment & Co.?
In den obigen Beispielen habe ich die Themen Investment, Kryptowährungen & Co. ausgelassen. Hierbei kannst du dir natürlich Einkommen generieren, aber auch dies fällt unter die 3 obigen Faktoren und ganz besonders unter Wissen und Kapital. Kennst du den Markt und weißt, was du tust: Go for it. Hast du genügend Kapital, um es noch zu vergrößern, ist das sicherlich ein Ding, in das du dich reinfuchsen könntest, wenn dir das Wissen noch fehlt.
Bedenke, dass du Wissen benötigst, um das Risiko zu senken, dein Kapital zu verlieren. Kaufe also niemals leichtfertig und planlos irgendwelche Aktien, Krpytowährungen oder investiere dein Geld in Unternehmen, die du nicht kennst und einschätzen kannst!
Fazit: Welche ortsunabhängige Arbeit lohnt sich wirklich?
Jo, jetzt hab ich hier gelabert und du hast möglicherweise das Gefühl, dass du nicht bekommen hast, was die Überschrift versprach? Nämlich Klarheit darüber, was sich lohnt? Du hast genau das Geheimrezept gesucht, das dich reich macht? Morgen bestenfalls?
Dann tut es mir leid, dir mitteilen zu müssen, dass es dieses Geheimrezept nicht gibt, das für alle Menschen gleichermaßen passt. Wie du oben gelesen hast (und hoffentlich auch sowieso selber weißt), befinden sich nicht alle Menschen in der selben Lebensphase und haben haargenau die gleichen Bedürfnisse zur selben Zeit. Daher ist es mir gar nicht möglich, dir diese eine Empfehlung zu geben, die dich garantiert zufrieden stellt.
Was ich dir aber hier gebe, sind Möglichkeiten. Nun liegt es an dir zu überlegen, zu welcher Art von ortsunabhängiger Arbeit du dich am ehesten gezogen fühlst. Die Art, die zu dir und deinen Träumen passt, ist auch die, die sich für dich in vielerlei Hinsicht lohnen wird.
Was bringt es dir in einem festen Job zu sitzen, der dir keine Freude bereitet und mit dem du den Großteil deines Lebens verbringst? Aber auch: Was bringt es dir, ein eigenes Online Business zu starten, wenn du absolut null bereit bist persönlich zu wachsen und auch noch über dich hinaus (denn das ist kaum vermeidbar, wenn du es ernst meinst)? 😉
Frag dich:
Was passt zu deinen aktuellen Umständen?
Wieviel Verantwortung traust du dir bewusst zu zu tragen? (Sind wir mal ehrlich: Wir sind immer für alles verantwortlich, was wir tun, jedoch fühlen sich viele Menschen angestellt vermeintlich sicherer als selbstständig. Mit dieser Denke sind die meisten von uns aufgewachsen… aber stimmt es überhaupt?Online Job: Der ausführliche Vergleich zu Selbstständigkeit vs. Anstellung)
Was darf sich zu etwas anderem hin entwickeln? Möglicherweise kannst du die verschiedenen Arten miteinander vermischen, um so leichte Übergänge von dem einen zum anderen zu schaffen, z. B. neben deiner Anstellung ein eigenes Business starten oder von der Freelancerin zur Unternehmerin werden, die für ihre eigenen Träume und Visionen arbeitet, anstatt für die anderer?
Was fehlt dir noch an Wissen, Kapital oder Zeit?
Mehr Wissen übers digitale Nomadentum und online Geld verdienen, erfährst du in der Vagabundenpost, in der du regelmäßig Wissenswertes & Neuigkeiten auch zum ortsunabhängigen Arbeiten erhältst und immer wieder kleine Guides, Checklisten oder Anleitungen. Gerade jetzt kannst du dir meine Online Business Roadmap sichern. Das ist dein Wegweiser durchs Online Business, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.
Gründe zum Langzeit- oder Weltreise Abbrechen gibt es sicherlich viele. Ob einfach nur reisemüde (kenn ich!) oder wirklich ernsthafte gesundheitliche Probleme, die ein Weiterreisen unmöglich machen. Und alles Grau und Bunt dazwischen.
Unter Familien kommt noch ein zusätzlicher Grund hinzu, der für Alleinreisende oder Pärchen nicht existiert: Wenn Kinder nicht mehr reisen wollen, was die ganze Familie vor die Entscheidung stellt, ob sie die Weltreise abbrechen.
Manchmal wollen Kinder einfach nur nach Hause. Insbesondere dann, wenn sie nicht im Wohnmobil oder generell reisend aufgewachsen sind. Dann ist das Wohnmobil nicht ihr Zuhause, sondern ein Haus oder eine Wohnung irgendwo auf dieser Welt. (Wenn z. B. mein Sohn sagt, er will nach Hause, dann meint er damit das Wohnmobil. Dort fühlt er sich zuhause, denn dort lebt er schon immer laut seiner Erinnerung.)
Ja, passiert. Und nicht umsonst bekomme ich die Frage gestellt: “Und was machst du, wenn deine Kinder mal nicht mehr reisen wollen?“
Also mein erster, unüberlegter Gedanke, der mir so in den Kopf schießt: “Also die wissen gar nicht zu schätzen, was wir ihnen ermögl…” 😛
Ja, wissen sie wirklich nicht. Und das ist auch okay so. Menschen fällt es oft schwer, etwas zu schätzen, das für sie selbstverständlich ist. Aber das ist ein anderes Thema. Mein nächster Gedanke könnte dann dieser sein:
“Natürlich muss ich dann die Weltreise abbrechen und sesshaft werden. Immerhin ist es ihre Kindheit und ich muss ihre Bedürfnisse achten. Versteht sich von selbst. Aus mein Traum.”
Oder ist die Welt gar nicht so schwarz und weiß?
So richtig würde sich der zweite Gedanke auch nicht anfühlen, wenn eines meiner Kinder diesen Wunsch äußern würde. Immerhin hab ich ja auch Bedürfnisse und Wünsche für mein Leben, das ich leben mag. Doch hier spielt dann ein nicht zu unterschätzender Punkt rein:
Weltreise abbrechen: Die gesellschaftliche Meinung
Badum…tzzz!
“Siehst du, die Kids fühlen sich doch gar nicht wohl so beim Umherreisen wie Vagabunden. Das ist doch kein Leben. Mach’ das einfach, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Du zerstörst ihre Kindheit und drückst ihnen einfach deinen Lebensstil auf. Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du Mutter wurdest! Du musst die Weltreise abbrechen, ist doch klar!”
Mit diesen Vorwürfen sehen sich Eltern, die mit ihren Kindern auf Weltreise sind, oft sowieso schon konfrontiert. Noch viel mehr, wenn ihre Kinder dazu äußern, dass sie nicht mehr reisen mögen. Vielleicht denkst du beim Lesen grad auch dasselbe?
Bitte frag dich: Wären deine Eltern damals mit dir auf Weltreise gegangen, nur weil du die Welt sehen wolltest und gerne nicht mehr auf eine normale Schule gegangen wärst?
Meine Eltern sind mit mir leider nicht ausgewandert, obwohl ich das wollte. Hätten deine Eltern alles verkauft und wären mit dir losgezogen, selbst wenn es sie selbst nicht gereizt hätte?Unwahrscheinlich. Sie haben sich, wenn auch unbewusst, für einen Lebensstil entschieden, den du in deiner Kindheit mittragen musstest. Ob du nun wolltest oder nicht.
Was ist da passiert? Sie haben ihre Wünsche und Bedürfnisse über deine gestellt. Zum Beispiel das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung, was sie durch die Erfüllung ihres Wunsches “dazugehören und nicht aus der Reihe tanzen” erfüllen konnten oder das Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit (und Anerkennung), weil sie nicht aus ihrem “gewohnten Job raus wollten” (Wunsch) oder oder oder… Was es auch war, es stand über deinem Bedürfnis zu lernen, entdecken, wachsen, verstehen und erleben der Welt durch die Erfüllung deines Wunsches auf Weltreise zu gehen.
Ich meine das selbstverständlich alles wertfrei, denn wir Menschen sind alle unterschiedlich und haben daher unterschiedliche Werte und Bedürfnisse. Wäre ja auch langweilig, wenn wir alle unsere Bedürfnisse in derselben Reihenfolge und auf die gleiche Art befriedigen würden. Doch wichtig ist, dass wir auch hier unterscheiden zwischen Bedürfnissen, deren Befriedigung für ein erfülltes Leben notwendig sind und Wünschen.Mehr zum Unterschied von Wünschen und Bedürfnissen.
„Ich will nach Hause und die Weltreise abbrechen!“: Hinter jedem Wunsch liegt ein oder mehrere Bedürfnisse.
Jepp, Bedürfnisse. Die Ursache allen Tuns. Wird ein Bedürfnis nicht befriedigt, erwächst daraus ein Wunsch, dessen Erfüllung möglicherweise zur Befriedigung des Bedürfnisses führt. Wie z. B. der Wunsch “nach Hause” zu wollen.
Etwas anschaulicher könnte es so aussehen:
Dein Kind wünscht sich “zurück nach Hause”. Möglicherweise sogar zurück in die Schule, obwohl es so erleichtert war, als du es endlich dort rausnehmen konntest.
Hier können gleich zwei oder mehr Bedürfnisse unbefriedigt sein. Das eine ist: Sozialkontakte. Dein Kind möchte mehr, weniger oder anders sozial interagieren. Das andere ist das Bedürfnis nach “Input”, also Herausforderung, Neues erfahren. Langeweile steht an der Tagesordnung und dein Kind braucht eine Herausforderung, ein Projekt oder ähnliches. Da es aber beides vielleicht nur in Form der Schule “von zuhause” kennt, wünscht es sich dorthin zurück. Doch ist es die Schule, in die sich dein Kind zurück wünscht? Welche Bedürfnisse Schule befriedigt und wieso diese auch woanders befriedigt werden können, liest du in: 4 Gründe, warum kein Kind ernsthaft gern zur Schule geht.
Zusätzlich kennen viele Kinder in Deutschland ihre Freunde schon seit dem Kindergarten. Sie fühlen sich davon überfordert, neue Freunde zu finden (eine Fähigkeit, die sie aber erlernen können und die ihnen ihr Leben lang dienlich ist!). Sie haben Schwierigkeiten sich im neuen Lebensstil zu akklimatisieren und wünschen sich zurück.
Wenn ein Kind also den Wunsch äußert “nach Hause” zu wollen, steht die Frage des Abbrechens der Weltreise oder Langzeitreise sofort im Raum und einige Reisefamilien sind ruckzuck wieder zurück, obwohl Teile der Familie gerne noch weiterreisen würden.
Doch warum ist der Schritt ins alte Leben so schnell vollzogen? Das liegt daran:
Wer sich gegen das Reisen entscheidet, macht sich gesellschaftlich weniger angreifbar.
Als Eltern, die Dinge anders machen als die Mehrheit der Gesellschaft, sieht man sich oft vielen Vorwürfen ausgesetzt. Ob es eine Hausgeburt, langes Stillen & Tragen, der kindergartenfreie Alltag oder eine Kindheit ohne Strafen oder ähnliches ist. Andere haben immer eine Meinung dazu und drücken sie dir liebend gern in dein Gesicht. 😉
Sich nicht angreifbar machen zu wollen vor dem Rest der Gesellschaft kann also dazu führen, Dinge zu tun oder zu akzeptieren, die nicht dir selbst entsprechen.
Denn nur wenn dein Bedürfnis gesellschaftlich anerkannt ist, ist es gesellschaftlich auch anerkannt, es höher zu bewerten als das Bedürfnis deines Kindes. (Ja, den Satz muss man evtl. zweimal lesen.)
Hier wird’s klarer:
Gesellschaftlich anerkannt wäre ein Bedürfnis wie (vermeintliche) “finanzielle Sicherheit”, “Anerkennung” (z. B. durch ein teures Fahrzeug) oder “Selbstverwirklichung” (z. B. durch 12h+ Arbeit pro Tag). Damit ist es kein Problem, das Kind in die 24h Kita zu geben, auch wenn z. B. das Bedürfnis des Kindes nach “mehr Nähe zu den Eltern” vorhanden ist. (Mag etwas zynisch klingen, ist nicht gewollt, doch der Punkt wird klar.)
Wenn Eltern aber ihr (einziges!) Leben leben wollen und sich für das Reisen entscheiden und das Kind nun von ihnen „gezwungen“ wird, andere Erfahrungen zu machen in der Kindheit, als die üblichen, den gesellschaftlich anerkannten Erfahrungen eben (wie Kindergarten, Schule, Spielstraße und 14 Tage Urlaub im Jahr), dann geht das nicht klar! Eh eh. So nicht, meine Damen und Herren! Dann hätten sie eben keine Kinder bekommen dürfen.
Seriously? 😀
Das kann ja nicht die Lösung sein… gibt’s denn eine andere Lösung?
Aus meiner Sicht eindeutig: Ja! Denn um zu einer Entscheidung zu kommen, die zur ganzen Familie passt, sind die Bedürfnisse hinter den Wünschen wichtig.
Was führt denn dazu, dass Kinder nicht (mehr) reisen, die Weltreise abbrechen und nach Hause wollen?
Für die meisten Familien, die ich kennenlernen durfte, gab es nie den einen einzigen Grund. Nicht immer ist es leicht, den Grund (das Bedürfnis, das hinter dem Wunsch die Weltreise abzubrechen) auch herauszufinden. Manchmal ist es eine Mischung aus mehreren und manchmal auch gar keiner davon. Vielleicht kennst du noch mehr und schreibst sie mir?
Hier sind meine Top 5 Gründe, warum Kinder nicht mehr reisen wollen und mögliche Wege da raus:
Sozialkontakte Die No. 1 unten den Gründen zum Abbrechen der Weltreise oder Langzeitreise unter Reisefamilie: Sozialkontakte. Es gibt (vermeintlich) nicht genug davon. Auch das Älterwerden führt nicht selten dazu, dass Kinder aufhören gerne zu reisen. Andere Bedürfnisse rücken in den Vordergrund und so manche Familie hört auf zu reisen. Spätestens wenn die Kids Teenies werden, geht’s zurück ins alte Leben. Lösung: Sorge vor durch genügend Sozialkontakte. Wie ich und die Kids genug Sozialkontakte auf Reisen finden, verrate ich dir im Family Travel Guide.
Akklimatisierungsschwierigkeiten Den Kindern (und nicht selten auch Eltern!) fällt es schwer, sich an den neuen Lebensstil zu gewöhnen. Alles ist neu und ungewohnt und gefällt deshalb erstmal gar nicht. Schon nach wenigen Monaten geht’s zurück. Lösung: Hinterfrage deinen Reisestil (siehe nächster Punkt), schau nicht, was andere tun, sondern passe deinen Reisealltag deiner Familie an, gib euch Zeit und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn das Reisen nichts für dich(!) ist, dann ist das okay. (Manchmal wird hier auch die eigene Unzufriedenheit aufs Kind projiziert.)
Unpassender Reisestil Der Reisestil passt nicht zum Kind (oder dir). Vielleicht benötigt dein Kind mehr Input oder aber auch weniger Input (Reisen kann reizüberflutend sein!), um das Reisen zu genießen. Es geht zurück nach Deutschland, weil “man einfach nicht dafür gemacht” ist. Lösung: Spiele mit verschiedenen Reisestilen. Reise schneller oder langsamer (meist hilft langsamer schon enorm), halte dich länger an den selben Orten auf und triff die selben Kinder und Familien erneut, ziehe in Ferienwohnungen oder in ein Fahrzeug, mach Housesitting oder was auch immer du ausprobieren magst.
Reisemüdigkeit Reisemüdigkeit spielt auch in den vorherigen Grund mit rein. Es geht zurück nach Deutschland, weil einfach alles zu viel ist. Totale Überreizung. Dort angekommen wird den Kids häufig nach zwei bis drei Monaten irre langweilig und sie wünschen sich wieder zurück auf Reisen. Eltern, die aus diesem Grund ihre Reise abgebrochen haben, schlagen jetzt die Hände über dem Kopf zusammen. 😀 Lösung: Reise langsamer, wechsle die Behausung und mach eine Pause von deinem gewohnten Reisealltag. Nach kurzer Zeit zieht es dich zurück raus in die Welt. Dafür musst du nicht ganz nach Deutschland zurück.
Überinterpretation des Gesagten Oh Schreck! Das Kind sagt, es will “nach Hause”, weil es die Oma vermisst. Insbesondere jüngeren Kids kommt dieser Grund eher über die Lippen. Gerne romantisieren wir Eltern diese Vorstellung und wollen natürlich Enkelkind und Großeltern ermöglichen, beieinander zu sein. Wer Kinder hat, weiß i.d.R. aber auch, dass hinter solchen Aussagen nicht selten (natürlich nicht immer!) ganz andere Beweggründe (Bedürfnisse) liegen können, wie z. B. das gewohnte, angenehme Gefühl, von der Oma was geschenkt zu bekommen, die auf diese Art und Weise artikuliert werden. Lösung: Sprich mit deinem Kind genau über seine Erwartungen und Wünsche für die Zeit mit der Oma, um diese Art der Überinterpretation zu entlarven.
Fazit: Was du tun kannst, wenn die Weltreise abbrechen nicht deine einzige Option sein soll
Weltreise abbrechen oder nicht? Diese Situation ist wahrlich keine leichte, doch wenn du das Bedürfnis findest, das zu dem Wunsch nach Hause zu wollen geführt hat, bist du einen großen Schritt weiter. Schau, ob es eine Möglichkeit gibt, es zu befriedigen, ohne dass die gesamte Familie die Weltreise abbrechen muss, obwohl sie es gar nicht will.
Mach dich auch frei von der gesellschaftlichen Meinung zu diesem Thema und mach dir bewusst, dass dein Leben jetzt stattfindet. Lass dir nichts anderes einreden: Auch du als Mama oder Papa darfst dein Leben gestalten und bist nicht gezwungen all den Erwartungen zu entsprechen, die andere an dich stellen.
Warst du schon mal in dieser Situation? Wie hast du sie gelöst?