Mit der Familie um die Welt reisen, neue Länder entdecken, Kulturen und Landschaften. Kaum wer träumt nicht davon, mal eine Weltreise zu machen und raus aus dem Alltag zu kommen und dem gewohnten Alltagstrott zu entfliehen.
Doch mehr als es uns vorstellen, tun wir meist nicht. Denn insgeheim glauben wir gar nicht, dass wir es wirklich machen könnten… denn da ist das Geld. Wer kann schon so eine Weltreise finanzieren? So reisen können sowieso nur die Reichen… oder?
Eine Weltreise finanzieren als Familie muss doch noch schwieriger sein. Wie schaffen es die Reisefamilien?
Doch lass uns von vorne anfangen: Zu allererst ist es wichtig, dass du überlegst, welche Kosten monatlich auf dich zukommen:
Was kostet eine Weltreise mit Kindern?
Die Kosten, die monatlich anfallen können natürlich sehr unterschiedlich sein und hängen ab von
der Größe deiner Familie,
der Reiseart, also ob ihr viel fliegt oder z. B. im Wohnmobil reist,
das Preisniveau der Zielländer
wie teuer die Unterkünfte sind und
den generellen Lebensstil.
Im Schnitt geben die meisten Familien 1500 Euro pro Monat auf Weltreise aus.
Alleinreisende reichen oft schon weniger als 1000 Euro im Monat. Große Familie, die viel fliegen und Unterkünfte bezahlen müssen, haben höhere Kosten.
Hier habe ich dir unsere monatlich anfallenden Weltreise Kosten aufgedröselt und auch gleich noch weitere Familien nach ihren Kosten befragt:
Eine frühzeitige Reiseplanung ermöglicht es dir zudem, zu errechnen, wie viel Geld du ungefähr benötigst, um die Weltreise finanzieren zu können und alle erforderlichen Schritte stressfrei zu gehen, damit euch unterwegs nicht das Geld ausgeht.
Insbesondere bei der Reiseart kannst du massiv einsparen: Mit Housesitting, workaway oder Urlaub-Gegen-Hand (UGH) kannst du deine Reisekosten zusätzlich niedrig halten und bist nicht auf häufig überteuere Hotels oder AirBnbs angewiesen.
Nun geht’s darum, die 3 verschiedenen Möglichkeiten kennenzulernen, mit denen die meisten Familien mit Kindern ihre Weltreise finanzieren:
Tipp 1 zum Weltreise Finanzieren: Passives Einkommen durch Wohneigentum
Weltreise finanzieren für Hausbesitzer. Da dieser Punkt wohl auf die wenigsten Familien zutrifft, nehme ich ihn gleich vorweg: Wohneigentum.
Nur 10% der Deutschen haben wirkliches Eigentum, d.h. ihnen gehört ihr Haus oder ihre Wohnung wirklich komplett und nicht der Bank oder einem Vermieter.
Hast du ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung, muss diese nicht während deiner Abwesenheit leer stehen. Du kannst sie entweder vermieten und so dein monatliches Einkommen durch die Vermietung erhöhen. Dies ist eine Art des passiven Einkommens, also Geld, das monatlich auf dein Konto fließt, ohne, dass du dafür aktiv arbeiten musst.
Die Vermietung deines Wohneigentums bietet sich insbesondere dann an, wenn du vor hast, nach der Reise wieder in dein Eigentum zurückzukehren. Doch eine Weltreise verändert Menschen innerlich oft so stark, so dass nur wenige danach wieder in ihr altes Leben zurück wollen. Dazu liest du am Ende noch ein wenig mehr.
Du kannst also auch dein Haus oder deine Wohnung verkaufen, um deine Weltreise zu finanzieren. Dies kann sich auch schon dann lohnen, wenn du dein noch nicht abbezahltes Haus vorzeitig verkaufst. Wenn du diese Geldsumme auch noch geschickt anlegst, kannst du möglicherweise sogar über deine Weltreise hinaus von diesem Geld leben!
Tipp 2 zum Weltreise Finanzieren: 3 Maßnahmen um Ersparnisse anzulegen oder zu vergrößern
Weltreise finanzieren für Sparer. Auf Weltreise von Erspartem leben ist wohl die häufigste Art. Doch sparen (oder sparen & clever investieren) funktioniert nur, wenn du bereit bist, dein Leben jetzt schon zu verändern und am Anfang des Monats eine bestimmte Summe X beiseite zu legen, die du tatsächlich jetzt nicht anrührst.
Deine Ersparnisse reichen noch nicht aus oder sie sind noch nicht vorhanden? Wenn es dir so geht, dann geht es dir wie den meisten Familien. Auch ich und meine Familie hatten keine sonderlich nennenswerten Ersparnisse, haben es aber mit den folgenden Maßnahmen geschafft, Geld in unsere Reisekasse zu spülen, von dem wir gar nicht wussten, das es da war.
Die Haushaltsauflösung
Eine Haushaltsauflösung bietet sich immer dann an, wenn du nicht nur wenige Monate unterwegs sein magst, sondern über eine längeren Dauerraum. Und natürlich auch, wenn du weißt, dass du nicht zurückkehren willst, zumindest nicht in die selbe Wohnung oder das selbe Haus.
Meine eigene Haushaltsauflösung in 2019 hat mir um die 4000 Euro extra eingebracht (ohne Autoverkauf!). Und ich hatte keinen fancy Stuff überall rumliegen oder teure Möbel, mit denen ich locker eine Weltreise finanzieren könnte.
Zu dem Zeitpunkt waren wir schon recht minimalistisch unterwegs und trotzdem stellte ich mit meinem Ausmistsystem fest, wie viel Geld eigentlich überall herumliegt. Aber Achtung: Das ist nur für Kleinanzeigen Profis, die drölfzig “Was lezte Preis?”– Anfragen pro Tag aushalten können und sich über viele Wochen und Monate täglich mit dem Verkaufen auseinandersetzen möchten.
Das befreiende Gefühl, wenn wieder ein Ding den Haushalt verlässt, gibt’s aber gratis!
Natürlich musst du dich nicht sofort von allem befreien, doch wenn du frühzeitig beginnst, bekommst du sehr schnell ein Auge dafür, welche der Dinge, die du alle besitzt, du wirklich brauchst und welche du getrost zu Geld machen kannst, mit dem du die Weltreise finanzieren kannst.
Geh alle(!) deine Besitztümer durch und entscheide, ob diese wirklich gebraucht werden. Denke hier an alles wie Spielzeug, Technik, Küchenartikel, Bücher (z. B. bei momox.de verkaufen), Klamotten, Schuhe und hinterfrage sogar, ob du das Auto wirklich brauchst, wenn du in einer Stadt lebst oder ob es auch ohne ginge oder mit Car Sharing wenige Male pro Monat. Und hast du mal in deinen Keller oder auf den Dachboden geschaut? 😉
Durch meinen sehr minimalistischen Lebensstil war ich es schon gewohnt, dass ich mich mehr über Dinge freute, die meine Wohnung verließen als solche, die neu hinzukamen. Ein wahnsinnig befreiendes Gefühl, das ich auch dir wünsche!
Doch Kosten zu reduzieren, um die Weltreise finanzieren zu können, bedeutet nicht, dass du nur noch verzichten musst. Es bedeutet viel mehr, dass du bewusst einkaufst. Also Dinge kaufst, die du wirklich benötigst.
Als kleine Hilfe nutze diesen Tipp vom Unternehmer Bodo Schäfer:
Kaufe nicht, wenn du begeistert bist!
Bodo Schäfer
Warte bei kleineren Anschaffungen einen ganzen Tag, bevor du kaufst.
Warte bei größeren Anschaffungen einen ganzen Monat, bevor du kaufst.
Auf diese Weise vermeidest du Impulskäufe, also Käufe, die auf deinen Emotionen basieren. Gibst du dir mehr Zeit als sonst für die Kaufentscheidung, kannst du sie auf sachlicher Ebene treffen und bereust deinen Kauf nicht kurze Zeit später.
Hinterfrage jeden Kauf z. B. mit: Brauch ich das wirklich? Wie lange will ich es nutzen? Wozu will ich es nutzen?
Doch nicht nur Einkäufe zählen zu deinen Kosten, auch laufende Kosten wie dein Auto, Versicherungen, Telefon- und Internetverträge, Mitgliedschaften und Abonnements.
Sogar deine Wohnung! Bist du bereit für 1-2 Jahre in eine günstigere Wohnung zu ziehen, um Kosten einzusparen?
Checke anhand deiner Kontoauszüge des letzten Jahres, für was du dein Geld ausgibst und ob es sinnvollere Wege gibt, dein Geld einzusetzen, um deinem Ziel von einer Weltreise näher zu kommen.
Doch nicht alle haben ein Einkommen, von dem man noch eine relevante Summe weg sparen könnte (obwohl es mehr sind, als du denkst… die meisten geben ihr Geld nur für unnützes Zeug aus). Gehörst du dazu? Dann lies weiter!
Einkommen erhöhen
Richtig gelesen. Wenn du deine Kosten nicht weiter senken kannst, deinen Besitz nicht zu Erspartem, dann ist es Zeit an der Einkommensschraube zu drehen.
Die Gehaltserhöhung
Arbeitest du in Anstellung kannst du alle 1,5-2 Jahre für eine Gehaltserhöhung auf der Matte stehen. Kein Scherz. Die wenigsten von uns trauen sich in regelmäßigen Abständen eine Anpassung unseres Gehalts zu fordern. Vorausgesetzt, du hast dich in der Vergangenheit weiterentwickelt, hast neue oder sogar mehr Aufgaben übernommen als bisher oder du möchtest einfach an einen Ausgleich durch die Inflation erinnern, verlangst du nicht zu viel.
Im Schnitt kannst du bei kleineren Veränderungen mit 3-10% mehr Gehalt rechnen und bei größeren bis zu 20%.
Keine Gehaltserhöhung drin?
Wenn du für eine Gehaltsanpassung momentan nicht in Frage kommst, brauchst du den Kopf trotzdem nicht in den Sand stecken.
Du hast immer mehrere Optionen im Leben und ein Nein, ist ein Ja für etwas anderes. Überlege dir also, ob du dir einen besser bezahlten Job suchst oder ob du dir einen Nebenjob zulegst, der dir beim Sparen hilft.
Alles, was du jetzt gleich im letzten Abschnitt lesen wirst, trifft auch auf diesen Fall zu. Du kannst nämlich direkt jetzt Einfluss darauf nehmen, dass dir die Kohle auf deiner Weltreise nicht ausgeht.
Tipp 3 zum Weltreise finanzieren: Arbeite von unterwegs mit diesen 3 Möglichkeiten
Ja, was vielleicht für manche etwas abwegig klingt, funktioniert durchaus für viele Familien. Denn sehr viele Berufe lassen sich von vielen Orten ausführen, solange eine Internetverbindung möglich ist.
Auf diese Weise arbeitest du von den unterschiedlichsten Orten auf der Welt und sorgst so für ein regelmäßiges Einkommen, mit dem du deine Weltreise finanzieren kannst.
Wenn du bereits während deiner Reiseplanung ein Online Business aufbaust, dass nicht nur deine Ersparnisse vergrößert, sondern auch deine monatlichen Reisekosten abdeckt, kannst du dir sogar eine Open-End Weltreise finanzieren oder musst nach Rückkehr nicht in deinen alten Beruf zurück, wenn du das nicht möchtest.
Hier stelle ich dir 3 Möglichkeiten vor, um von unterwegs zu arbeiten:
Die Anstellung mitnehmen
Hast du einen Job, der von überall aus zu machen ist, sprich mit deinem Arbeitgeber über die Option einer Workation. So kannst du von den unterschiedlichsten Orten weiter in deinem Job arbeiten.
Deine Arbeit kannst du nicht mitnehmen?
Vielleicht arbeitest du als Dachdeckermeisterin oder Krankenpflegerin und denkst jetzt: “Die hat gut reden, mit meinem Job geht das nicht”
Versteh ich, lass ich aber nicht gelten. Wieso? Weil man in fast jedem Bereich von unterwegs arbeiten kann. Selbstverständlich kannst du deine Patienten nicht waschen oder selber aufs Dach klettern (obwohl das natürlich auch im Ausland gebraucht wird), du kannst jedoch trotzdem selbstständig auf diesem Gebiet weiterarbeiten und online Dienstleistungen oder Produkte zu deinem Arbeitsbereich anbieten, wenn du das möchtest.
Ist das nichts für dich, weil du insgeheim sowieso aus deinem Beruf raus willst, findest du hier noch zwei weitere Möglichkeiten zum Weltreise Finanzieren und Einkommen Aufbauen.
Freelancer
Freelancer sind selbstständige Mitarbeiter und werden überall gesucht. Das Freelancertum eignet sich zum Weltreise Finanzieren so gut, dass sich ganze Märkte um das „Digitale Nomadentum“ gebildet haben.
Als Freelancer bietest du eine Dienstleistung an, die ein Unternehmen gerade braucht. Häufig handelt es sich um Virtuelle Assistenz oder Tätigkeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie
Diese Tätigkeiten eignen sich auch sehr gut, um nebenbei ein wenig mehr Geld in deine Kassen zu spielen, während du noch in der Reiseplanung bist.
Wenn du nun aber nicht länger deine Lebenszeit gegen Geld tauschen magst (Überleg mal: Das ist es, was du tust, wenn du dich z. B. pro Stunde bezahlen lässt.) und dir nicht mehr vorstellen kannst, für andere Menschen zu arbeiten, sondern mit deinen eigenen Leidenschaften, Hobbys oder Interessen online Geld verdienen willst, dann kommt der dritte Punkt zum Weltreise Finanzieren für dich in Frage.
Ein eigenes Online Business aufbauen
Viele Weltreisende merken recht schnell, dass sie ihr Job daheim nicht wirklich erfüllt hat. Es fällt ihnen verdammt schwer, sich vorzustellen, das Reisen wieder komplett an den Nagel zu hängen und zurück in ihren oftmals stressigen 9-5 Alltagsjob zu gehen.
Sie haben auf Weltreise gelernt, das vieles auf der Welt eigentlich ganz anders ist, als sie sich das noch zuhause vorgestellt haben, viel offener und freier und mit viel mehr Möglichkeiten, als man sich ausmalen konnte.
Das liegt daran, dass sich der Mensch auf Reisen öffnet. Wir werden immer wieder aus unserer Komfortzonen geschmissen durch neue Kulturen, Sprachen und Erfahrungen, einfach alles ist ungewohnt und unsere gewohnten Denkweisen funktionieren nicht mehr.
Das öffnet unser Denken und wir werden flexibler und spüren dabei sehr schnell, was es wirklich ist, was wir vom Leben wollen.
Du kannst nun also abwarten bis du es so selbst erlebt hast oder du wagst dich schon jetzt während deiner Reiseplanung raus aus deiner Komfortzone und kannst deine Weltreise finanzieren und ermöglichst dir damit zugleich ein Leben, das du gestalten kannst, wie du magst.
Hast du Leidenschaften, Hobbys oder Interessen, bei denen du dir wünschen würdest, dass du damit “irgendwie Geld verdienen” könntest, ist das deine Chance, da mal genauer hinzusehen!
Würdest du gerne mit Freude am Morgen an deine Arbeit gehen, deine Arbeitszeit selber entscheiden können und wünscht du dir Erfüllung, Selbstbestimmung und Sinn in deiner Arbeit zu finden, dann ist der Weg in dein eigenes Online Business für dich bestimmt. Deine Weltreise finanzieren wirst du auf diesem Wege.
Was einfach zu gut klingt, um wahr zu sein, wenn man den deutschen Alltagstrott gewohnt ist, ist kein Hexenwerk. Wenn du dir das grad so gar nicht vorstellen kannst, mag das möglicherweise auch daran liegen, dass du blockierende Gedanken in dir trägst, wie z. B.:
“Arbeit muss hart sein.”,
“Arbeit ist anstrengend.”,
“Erst die Arbeit, dann das Vergnügen”,
“Arbeit dauert mindestens 8 Stunden pro Tag.”,
“Ich habe nur XY gelernt, ich kann nix anderes.”,
“Ich bin nicht gut genug.” oder auch Gedanken wie
“Im Online Business muss man Produkte in eine Kamera halten als Influencer.”.
Hast du diese Gedanken mal genau hinterfragt und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft? Meistens tun wir das nämlich nicht, weil diese Gedanken unbewusst in uns ablaufen und unser Handeln lenken. Wie du sie findest und angehen kannst, liest du hier.
Tipps zum Weltreise Finanzieren mit deinem Online Business, bekommst du in der Vagabundenpost, in der es ganz besonders ums ortsunabhängige Leben & Arbeiten geht. Vielleicht steckst du auch schon in deinem eigenen Online Business Aufbau drin oder liebäugelst mit dieser Option? Dann lad dir hier direkt meine Online Business Roadmap für 0-Euro runter: Online Business Roadmap: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung in dein erfüllendes Online Business.
Es war eine spontane Aktion: Lass‘ uns doch den Sommer in Polen verbringen. Ich hatte so viel schönes gehört und so wollten wir uns selbst davon überzeugen. Gesagt, getan. Direkt nach der Grenze auf Höhe Stettin fahren wir ab, um uns zu registrieren für die Maut in Polen.
Was sonst lediglich ein paar Minuten in Anspruch nimmt, dauerte weit über drei Stunden. Warum du aufpassen musst, dass du nicht abgezockt wirst, liest du hier. Aber von vorne…
Maut in Polen: Neuer Name, neues System
Wir lasen vorab im Netz bei polen.travel, dem polnischen Fremdenverkehrsamt nach, wie das Ganze abläuft. Dort stand beschrieben, dass man sich als Wohnmobil die ViaBox ausleiht, eine sog. OBU – On Board Unit, die per GPS die Strecke trackt, die wir auf polnischen Mautstraßen zurücklegen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Diese Informationen sind teilweise veraltet!
Seit 1. Oktober 2021 läuft die Maut in Polen anders ab. Das System heißt nun nicht mehr Via-TOLL, sondern e-TOLL, auch wenn der GoogleMaps-Eintrag an der Grenze noch etwas anderes sagt. Wäre es nur das gewesen…
Der ADAC informiert zwar zur Maut in Polen zum Zeitpunkt (Sommer 2023) über den Wechsel, jedoch nicht darüber, dass die sog. OBU nun zu kaufen und nicht mehr gegen Kaution zu leihen ist! Du wirst weitergeleitet auf die offizielle Website von e-TOLL, musst hier aber ganz genau lesen, dass es sich um einen Kauf handelt (siehe hier).
Achtung: Es gibt auch private Streckenabschnitte, für die gesondert Maut vor Ort entrichtet werden muss.
Wie funktioniert die Maut in Polen?
Um die Maut in Polen zu entrichten gibt es für Fahrzeuge über 3,5t grundsätzlich nun drei Möglichkeiten:
Externes Ortungsgerät (ZSL) (für den regelmäßigen Güterverkehr wohl nützlicher)
Kauf eines Sendegeräts (OBU) für 150 Euro (für den nicht so regelmäßigen Güterverkehr)
kostenlose App (möglicherweise für Touristen, aber auch für den Güterverkehr)
Um die App oder die OBU zu nutzen, ist es notwendig, dass man sich im System registriert. Das geht entweder über die App selbst, aber auch an einer Mautstelle in Grenznähe bei e-TOLL. Du bekommst eine Business-ID zugewiesen, die mit deinem Benutzerkonto verknüpft ist. Über die App sollst du in der Lage sein, deine Kosten einzusehen und auch zu zahlen.
Für Reisende im Wohnmobil oder Gespann über 3,5t ist immer dringend zu empfehlen, die kostenlose mobile App für die Maut in Polen zu nutzen! Hier ist natürlich sicherzustellen, dass die App auf deinem Smartphone während der Fahrt läuft und du GPS und Internet herstellen kannst (obwohl ich denke, dass GPS reicht).
Viel mehr kann ich an dieser Stelle zu der App gar nicht sagen, da wir „gezwungenermaßen“ die OBU nutzen, die uns 150 Euro kostete. Wie es dazu kam:
Die Masche, um Touristen abzuzocken, die Maut in Polen bezahlen müssen
Ich muss mit mir ringen hier von „Masche“ zu schreiben, aber nach dem Theater mit der e-TOLL Mitarbeiterin fällt mir dazu nichts anderes mehr ein. Zudem wurde ich von anderen Reisenden darauf hingewiesen, dass eine ähnliches Vorgehen auch in anderen Ländern angewandt wird. Aber lies selbst:
Normalerweise – und so auch die Maut in Polen laut meiner Recherche bis Oktober 2021 üblich – bezahlst du bei Ankunft im Land eine Kaution für die OBU, lädst einen gewissen Geldbetrag auf (Prepaid) und gibst diese On Board Unit bei Verlassen des Landes wieder an einer Mautstelle ab, wo du entweder direkt die Kaution und einen möglicherweise vorab zu viel geleisteten Geldbetrag zurück bekommst oder er dir in den folgenden Tagen auf dein Konto überwiesen wird.
Mit den Informationen des Polnischen Fremdenverkehrsamts (Screenshot siehe unten), dass es sich um eine Verleih-Box handelt und den Erfahrungen, wie es üblicherweise funktioniert (und natürlich auch Sinn macht), ging Marc nun also zur polnischen Mautstelle, um die Maut in Polen zu entrichten. Dass hier nun vor Ort e-toll und nicht Via-Toll dran stand, fiel erstmal nicht weiter auf, da z. B. in Bulgarien das selbe Mautsystem auch mal durch BG Toll und mal durch Tollpass vertreten wird. Mehr dazu hier: Die neue Maut: Durch Bulgarien im 7,5t Wohnmobil
Marc wurde vor die Wahl gestellt, ob er die OBU bezahlt oder die Registrierung für die App macht. Wir dachten, es sei einfacher die OBU zu nutzen, da wir so nicht permanent auf einen geladenen Akku und eine ausreichende Verbindung achten müssten, da es ja nicht unüblich ist, dass eine App mal spackt oder der Ladenstand des Smartphones nicht ständig überprüft wird. Zudem machte die Dame am Schalter auch direkt die Registrierung für uns im System. Super Sache, dachten wir.
„Wo kann ich die Box zurückgeben und wird die Kaution zurück überwiesen oder bar ausgezahlt?“, fragte Marc nach dem abgeschlossenen Bezahlvorgang. Das Gesicht der Dame verfinsterte sich sofort und sie sagte knapp: „Sie haben die Box gekauft, sie wird nicht zurückgegeben.“
Was? Ich habe eine Box für 150 Euro gekauft und ich bekomme auch nicht das möglicherweise zu viel gezahlte Geld für die Mautgebühr selber zurück?
Nein. Sie ließ absolut nicht mit sich sprechen, verschränkte nur die Arme und schien sogar ein kleines bisschen amüsiert darüber, dass wir nicht wussten, dass wir gerade einen Kauf getätigt hatten und keine Kaution bezahlt haben. Ihr sei nicht bekannt, dass es sonst anders üblich sei (und auch in Polen selbst üblich war vor kurzer Zeit). Wir wurden zu keinem Zeitpunkt von ihr darauf hingewiesen, dass sich die Maut in Polen erst vor kurzem geändert hatte und ihr war bekannt, dass wir Touristen sind, die mit Kindern reisen und daher überhaupt gar keine Verwendung haben für eine so teure Box.
Kurz: Ihr war deutlich anzusehen, dass ihr von vornherein klar war, dass es keinen Sinn für uns macht, eine OBU zu kaufen, wenn wir doch einfach die kostenlose App nutzen könnten, anstatt 150 Euro in den Wind zu schießen. Sie war lediglich darüber verärgert, dass uns dies direkt nach dem Kauf aufgefallen war und nicht erst beim Verlassen des Landes beim Versuch die Box zurückzugeben bei einem Kollegen.
Da sie meinte, es gäbe keinen Vorgesetzten und sie sei hier nur angestellt (muss man zwei mal lesen…), riet sie uns das mit der Service-Line von e-Toll zu klären. Also riefen wir dort an und hatten einen sehr verständnisvollen und hilfsbereiten Mitarbeiter am Telefon, der sich auch noch mit seinen Kollegen kurzschloss, um um uns zu beraten. Er bestätigte, dass die Dame die Box sehr wohl zurücknehmen sollte und auch, dass sie einen Vorgesetzten haben müsste. Er teilte ihr dies auch selbst mit, sie diskutierte laut mit ihm am Telefon, so wie sie sich auch uns gegenüber gab.
Trotz allem stellte sie sich weiterhin stur und meinte sowas wie „gekauft ist gekauft“ und tat so, als würden wir fordern, dass sie uns die 150 Euro aus ihrer eigenen Tasche zurückzahlen sollte. Es wirkte alles so unglaublich theatralisch und einstudiert und einfach absolut bescheuert. Auch die dazu gerufene Polizei (sorry, typisch Deutsch, aber um 150 Euro wollte Marc sich nicht bescheißen lassen) meinte nichts machen zu können, als sie darauf hinzuweisen, dass sie die Box zurücknehmen soll, was sie nicht tat.
Ende vom Lied: Wir sollen eine Beschwerde gegen die Mitarbeiterin bei e-toll einreichen. Unser Geld werden wir wohl nie wieder sehen. Zudem haben wir nie Zugangsdaten bekommen, um online irgendwo einsehen zu können, wieviel wir von dem im Voraus gezahlten Geld schon verbraucht haben, was laut sehr knapper und nur in polnisch verfasster Anleitung jedoch irgendwo möglich sein soll.
Im Nachhinein haben wir dann auch mal die Google Maps Bewertungen der Mautstelle angesehen und festgestellt, dass wir nicht die einzigen sind, die nicht auf diesen Umstand hingewiesen wurden.
Fazit zur Maut in Polen für Wohnmobile über 3,5t
Du kaufst eine OBU in Polen und leihst sie nicht nur, wie in anderen Staaten mit OBU-Systemen, zu denen Polen selbst bis Ende 2021 gehörte. Auf diesen Umstand wirst du bei der Zahlung möglicherweise nicht hingewiesen. Ein Zurückgeben ist nicht vorgesehen.
Benutze auf jeden Fall die mobile App oder suche dir mautfreie Strecken durch Polen. Letzteres ist für kinderlose Reisende sicherlich eine entspannte Variante. Mit Kindern macht es einfach keinen Spaß große Umwege in Kauf zu nehmen, nur weil man die Maut sparen will.
In dem Moment, in dem du in dein Wohnmobil oder Camper steigst, wird alles gut. Du fährst los und all deine Probleme lösen sich in Luft auf und Konflikte im Wohnmobil gibt es sowieso nicht. Die Sonne scheint dir ab jetzt selbstverständlich aus dem Arsch.
So oder so ähnlich könnte man meinen, dass der Reisealltag im Wohnmobil – auch mit Kindern -, sein müsste, schaut man sich in den Sozialen Medien wie Instagram & Co. um. Strahlende Gesichter, Sonne, Strand, Palmen und glückliche Kinder. Alles läuft reibungslos, alle entwickeln sich prächtig.
Was aber hinter diesen häufigen Darstellungen wirklich abläuft, darum soll es nun gehen:
Keine Konflikte im Wohnmobil? Falsche Vorstellungen durch Instagram, die „Fake-Welt“?
Bei einigen Menschen entwickelt sich aufgrund der Positivität vieler Inhalte eine Aversion (Abneigung) gegen Instagram. Weil Instagram eine „Fake-Welt“ sei, wo alles nur dargestellt und unecht sei. Auf so manchen Account mag das zutreffen, doch das sind aus meiner Sicht die wenigsten. Denn das Problem ist nicht Instagram selbst.
Instagram hatte nie Absicht eine Kopie der realen Welt abzubilden mit all ihrem Konfliktpotenzial. Denn Fun Fact: Instagram war ursprünglich ein Treffpunkt für Bourbontrinker und hieß „Burbn“. Doch diese Geschichte wird an anderer Stelle erzählt. Instagram entwickelte sich zu einer Plattform, auf der die Menschen Momente ihres Lebens in Foto und mittlerweile auch Videoform teilen. Aber auch, wo Unternehmer ihre Dienste anbieten und anderen mit neuem Input helfen wollen, Lösungen für Probleme zu finden.
Mach dir also als allererstes richtig bewusst, dass es noch mehr Leben gibt in einem Familienalltag, als den Teil, den du bei Instagram von einer Familie siehst. Überall, wo es Lachen, Glück und Sonnenschein gibt, gibt es auch Tränen, Verzweiflung und Regen. Genau deshalb gibt es auch bei jeder Reisefamilie, die in die Kamera strahlt, Konflikte im Wohnmobil.
Instagram als echtes Abbild des Alltags?
Wäre Instagram nun aber bei vielen Familien ein Abbild ihren ganz realen Alltags, wäre das schon befremdlich. Warum? Ich zumindest würde mich fragen, wer denn das weinende, verzweifelte, wütende Kind auffängt, wenn man grad beschäftigt ist, es zu fotografieren, um die nächste Insta-Story noch anschaulicher zu gestalten? Für mich ist es ein positives Zeichen, keine Wutanfälle von fremden Kindern in den Sozialen Medien zu sehen, weil ich so wenigstens den Eindruck habe, dass man sich während der instafreien Zeit um das Kind kümmert und nicht die Kamera drauf hält. Ein aus meiner Sicht großer Punkt, warum man so wenig Konflikte im Wohnmobil auf Instagram sieht. Denn Instagram ist nicht das Leben.
Erzählungen zu hektischen Alltagen, miesen Übernachtungsspots, Küchenchaos und ähnliches, findet sich auf fast jedem Account in den Stories, dem wir folgen. The Real Vanlife existiert: Achte mal drauf. 😉
Mein ganz persönlicher Blick auf Instagram
Ich nutze Instagram, um mich inspirieren zu lassen, neue Orte zu entdecken und mit anderen reiselustigen Menschen auszutauschen. Wenn ich mir dort jeden Tag ansehen müsste, wie schlecht es XY geht und wie schlimm alles grad ist, würde ich sehr viel seltener diese Plattform betreten.
Ich umgebe mich bewusst auch nicht gern im Real Life mit Menschen, die überall Probleme sehen, sowieso alles kacke finden und täglich über nichts anderes sprechen, als darüber, wie übel ihnen das Leben mitspielt und wie gut es alle anderen haben. (Nicht verwechseln: Ich helfe gerne Menschen ihre Probleme zu lösen, doch Bock aufs Lösen der Probleme müssen sie selbst mitbringen!)
Es würde mir auf Dauer sehr schwer fallen, mich nicht von den fremden, schweren Gedanken und Konflikten runterziehen zu lassen. Das ist für mich wie Nachrichten schauen. Nur Not und Übel zu sehen. Danach fühle ich mich hoffnungslos, ziellos und sinnlos.
Das neue Leben beginnt – Einzug ins Wohnmobil
Inspiriert wurde dieser Beitrag durch einen Post auf Facebook. Eine Mama schrieb sich von der Seele, dass ihnen so gar nicht die Sonne aus dem Hintern scheint, während auf Instagram alles fröhlich am Strand chillt. Viele Familien reagierten darauf und waren sich einig, dass die Online-Welt eben nicht kein reales Abbild des echten Lebens ist, Konflikte im Wohnmobil absolut normal sind und dass es etwas braucht, um sich in das neue Leben einzugewöhnen.
Dunkle Wolken im Paradies
Gib dir Zeit anzukommen
Wieviel Zeit benötigt denn das Ankommen im Wohnmobil? Die Frage lässt sich vermutlich individuell ganz unterschiedlich beantworten, doch im Großen und Ganzen scheinen 3-4 Monate ein häufig genannter Zeitraum zu sein. Interessanterweise auch oft der Zeitraum, den eine Familie benötigt, wenn aus einem Kind zwei werden oder aus einem Paar eine Familie oder auch ein Umzug in eine neue Stadt, um wieder besser klarzukommen. Ist dir das mal aufgefallen? 😉
Dein Umzug ins Wohnmobil ist eine Krise
Richtig gelesen: Du wählst eine Krise, wenn du ins Wohnmobil ziehst. Eine Krise für dein Gehirn. Die entsteht immer, wenn sich grundlegende Dinge verändern, auf die dein Gehirn sicher eingestellt war und die nun einfach nicht mehr gegeben sind. Das passiert eben auch bei Umzügen oder in noch größerem Stil bei Familiengründung, Schwangerschaft usw. Die Folge daraus: Konflikte. Deinem Gehirn ist es egal, ob in einem Haus oder im Wohnmobil. Konflikte im Wohnmobil nimmt es auf die gleiche Art wie in einem Haus. Erstmal!
Nicht nur dein Gehirn erlebt eine Krise, sondern alle Gehirne, die zu deiner Familie zählen. Klingt nach Feuerwerk, oder? Wunderbar 😀
Diese Krisen in verschiedenen Intensitäten kennst du sicher auch von deinen Kindern. Kindergehirne üben diese Krisen auch schon ganz früh, wenn du ihnen nicht den Becher mit der richtigen Farbe gibst. Der Körper nimmt Durst wahr und gleichzeitig taucht eine Vorstellung des Bechers auf, aus dem das Getränk kommen soll oder das letzte Mal kam oder das erste Mal kam etc. Als Eltern wissen wir nicht, welche Farbe sich das Kind vorgestellt hat. Das Kind allerdings schon. Und da es noch nicht weiß, dass du nicht automatisch alles genauso siehst und weißt, wie es selbst, sagt es dir die Farbe nicht unbedingt von selbst. 😀
Ich glaube, wir alle kennen diese Situation und wollten schon so manches Mal an ihr verzweifeln, wenn das Gehirn des Kindes nun einen Plan bzw. eine Vorstellung hatte und dieser Plan im Kopf einfach nicht aufgeht, weil die Becherfarbe eine falsche ist. Genau solche Krisen durchleben wir als Erwachsene nun auch, doch haben wir andere Strategien entwickelt, damit umzugehen und das ganze läuft wesentlich subtiler und leiser ab. Trotz allem, kann es uns gerade am Anfang megamäßig stressen.
Übersetzt auf deine Konflikte im Wohnmobil bedeutet das, dass du dich in deiner neuen Welt erstmal zurechtfinden musst.
5 Krisen, die du überwältigen musst für weniger Konflikte im Wohnmobil:
Krise Nr. 1: Wie funktioniert alles?
Du musst plötzlich an deine Wasserversorgung denken. Viel häufiger als im Leben in einem Haus, in dem dein Wasser höchstwahrscheinlich automatisch aus der Wand kam. Höchstens die Jahresabschlussrechnung hat dich daran erinnert. Ähnliches gilt für Strom. Wird der Strom der Solaranlage reichen? Wo kann ich uns an die nächste Steckdose schließen? Und überhaupt: Wo schlafen wir heute? Finden wir einen schönen Platz? Dürfen wir hier bleiben? Campingplatz oder Freistehen? An all diese neue Themen musst du dich erst gewöhnen und sie in deinen Alltag integrieren. Dieser Mehraufwand kann zu Zeitmangel führen, was wiederum zum Konflikt im Wohnmobil führen mag, weil keiner mehr weiß, wo einem der Kopf steht.
Krise Nr. 2: Wo treffen wir andere Kinder?
Du suchst aktiv nach Spielkontakten für deine Kinder, denn die üblichen Nachbarskinder oder Schulfreunde sind nicht mehr da und die neuen findest du noch nicht. Schau mal in unsere Listen an Freilernerfamilien und Freilernertreffen! Und vielleicht magst du auch zum direkten Vernetzen in unsere „Freilerner unterwegs“-Telegram Themengruppe kommen? Schreibe mir dazu einfach eine Nachricht (@Vagabundenliebe). Auch diese Thematik kann Konflikte im Wohnmobil provozieren. Manchmal sind es aber wir Eltern, die dem Thema mehr Gewicht geben als unsere Kinder selbst. Wie ich das meine? Das erkläre ich in ein paar Tagen in einem weiteren Artikel.
Krise Nr. 3: Wieso kann ich nicht mehr „weglaufen“?
Deine ganze Lebenssituation ist neu und das dazu auf engem Raum, wo du nicht einfach eine Tür hinter dir zuschmeißen kannst und deine Ruhe hast. Du bist nun gezwungen dich deinen Konflikten IM Wohnmobil zu stellen. In einem Alltag in einem Haus mit mehreren Räumen, womöglich auch noch viele Stunden außer Haus getrennt von deinen Kindern und möglicherweise Partner, hast du ganz andere Konfliktstrategien verinnerlicht, die dich hier und jetzt nicht mehr weiterführen. Im Gegenteil: Hier, in deinem neuen Umfeld, wo du Kids und Partner 24/7 um dich hast, bringen sie das Fass zum Explodieren. Übrigens einer der tollsten Gründe für’s Reisen, weil der stetige Wandel, die Veränderung, wie ein Katalysator für dein persönliches Wachstum wirkt. Wenn du es zulässt.
Dicke Luft
Krise Nr. 4: Wo bleib ich?
Du nimmst unterwegs viel mehr Reize auf durch sich immer verändernde Situationen, Orte, Menschen um dich herum. Du bekommst einen Haufen Input und der will erstmal verarbeitet werden. Gerade zu Beginn neigen viele Familien dazu, zu schnell zu reisen. Uns erging zumindest so und wir hören es oft von vielen anderen. Konflikte im Wohnmobil waren so vorprogrammiert, weil wir uns nicht die Zeit zum Verweilen und Ausruhen gaben. Wir hatten noch nicht verinnerlicht, dass wir jetzt so leben und nicht irgendwo „ankommen“ müssen. Dass jetzt tatsächlich der Weg unser Ziel ist. Einfach mal an einem Ort zu bleiben für mehr als 1-2 Nächte und das Erlebte der letzten Tage sacken zu lassen, mussten wir erst üben.
Krise Nr. 5: Wieso lernt das Kind nicht?
Wenn du Kinder im schulpflichtigen Alter dabei hast, die aber keiner Schulpflicht in Deutschland unterliegen, weil ihr ausgewandert seid, dann ist vielleicht auch diese Situation neu für dich.
Vielleicht möchtest du sie selbst unterrichten und merkst, dass es was ganz anderes ist, wenn du anstelle einer Lehrkraft deinem Kind viele Vorgaben machst und es arbeitet nicht wie vorgestellt mit? Hier findet sich sicherlich noch ganz viel Konfliktpotenzial für viele unschöne Stunden im Wohnmobil. Genau deshalb mag ich dir Majka von der Reisefamilie Yafekama vorstellen, die als Ex-Lehrerin einen bedürfnisorientierten Weg zwischen Lehrplänen und Freilernen verfolgt und auch deiner Familie passende Möglichkeiten für euch aufzeigen kann.
Verfolgst du den Weg des Freilernens, dann steckt ihr alle vielleicht auch grad noch in der Deschoolingphase. Diese Phase ist ein möglicherweise anstrengender Prozess und fast schon ein Garant für Konflikte im Wohnmobil, der aber bitternötig ist, um erfolgreich freilernen zu können. Was es mit dem Deschooling auf sich hat, das liest du hier: Deschooling – Essentieller Prozess auf dem Weg zum Freilernen
Und dein ganz normaler Alltag
Dass die erste Zeit im Wohnmobil so manchen ganz schön schlauchen kann, kannst du dir nun sicher gut vorstellen. Das geballte Konfliktpotenzial kommt auf einmal auf dich eingeströmt – zusätzlich zu deinem sonstigen Alltag, den Entwicklungsphasen deiner Kinder und weiteren Sorgen, die du vielleicht grad hast.
Deine Kinder kommen ja trotzdem in die Pubertät oder die Wackelzahnpubertät oder in die Autonomiephase oder tun sich weh oder oder oder. Ob im Haus oder im Wohnmobil. Auch deine Sorgen nimmst du immer mit, egal, wohin du gehst, außer du löst sie auf.
Fazit
Das Vanlife, das Leben im Wohnmobil, ist aus unserer Sicht definitiv nicht geeignet, um vor irgendwas zu fliehen. Wenn du aber Bock hast auf Wandel, nicht nur äußerlich durch neue Orte, neue Menschen, neue Landschaften, neue Erfahrungen, sondern ganz besonders auch innerlich, dann ist es das Beste, das dir wohl passieren kann und du überstehst die ersten Monate unterwegs mit Leichtigkeit (rückwirkend betrachtet 😉 ).
Gönn‘ dir Pausen, bleib‘ einfach mal länger an einem Ort, gesteh dir ein, dass es viele Phasen/Situationen auch im Haus gegeben hätte, atme tief durch und weiter geht’s. Denn es geht immer weiter.
Wie erlebst du die erste Zeit auf Reisen? Wir sind ganz gespannt, ob du auch einige dieser Krisen zu bewältigen hast oder hattest und freuen uns auf deine Worte in den Kommentaren. Vielleicht magst du auch damit der einen oder anderen Familie neuen Mut!
Gammelig am Waldrand abhängen, überall liegt Müll und die Musik ist laut aufgedreht.
oder
Von einer Sehenswürdigkeit zur anderen auf dem Roadtrip des Lebens?
Wie stellst du dir das Leben im Wohnmobil vor? Hier räumen wir mit den größten Irrtümern übers Vanlife auf, dem Leben on the road. Manches widerspricht sich einfach enorm, das macht es aber umso lustiger. 😀
Vanlife Irrtum Nr.1: Wir haben reichlich Geld, weil gut geerbt.
Wie können wir es uns sonst leisten, Vollzeit zu reisen? Zu diesem Irrtum kommt es sehr oft, weil Reisen gerne mit Urlaub gleichgesetzt wird. Für uns ist das Reisen aber nicht wie Urlaub. Wir leben lediglich in einem mobilen Heim, das wir an die verschiedensten Orte fahren, die die Menschen sicherlich auch mal im Urlaub anfahren. So entsteht der Eindruck, wir würden permanent Urlaub machen. Dass wir täglich auch darin arbeiten und einen ganz eigenen Alltag haben, das bleibt den meisten verborgen. Das führt auch gleich zu Irrtum Nr. 2:
Vanlife Irrtum Nr. 2: Wir machen jeden Tag Sight Seeing.
Jeden Tag was Neues!? Obwohl wir wirklich gerne Sight Seeing machen und genau deshalb ja auch diesen Lebensstil gewählt haben, (eben weil er uns ermöglicht mehr von der Welt zu sehen als immer nur den gleichen Ort und einmal im Jahr eine gewählte Urlaubsdestination) machen wir trotzdem nicht jeden Tag Sight Seeing. Auch wir sind nur Menschen und brauchen Zeit das Erlebte und Gesehene zu verarbeiten. Und weil das prozentual mehr ist als bei einem Menschen mit festem Heim, müssen wir auch genau deshalb öfter Pausen machen. Zum Verarbeiten, Erholen, Vor- und Nachbereiten.
Unser Alltag besteht also leider nicht immer nur aus Sight Seeing. An manchen Tagen machen wir gar nichts, an anderen Tagen stehen Ver- und Entsorgungsfahrten an, denn wir kümmern uns nicht nur um das, was in uns und unser Fahrzeug reinkommt, sondern auch um alles, was es besser wieder verlassen sollte ;).
Vanlife Irrtum Nr. 3: Wir sitzen ständig im Fahrzeug, fahren und machen Strecke.
Unser Kilometerstand wächst wie kaum andere?! Auch wenn das Leben im Wohnmobil gerne mal mit den beliebten Roadtrips verglichen wird, fahren wir nicht jeden Tag. Im Gegenteil: Wir fahren sehr gerne Orte an, an denen wir länger als nur eine Nacht bleiben können. Wir fahren auch nur ganz selten mal mehrere hundert Kilometer, so wie es in Filmen oft gezeigt wird. Tatsächlich bewegen wir uns als Slow Traveller, also Langsamreisende, ziemlich nun ja… langsam. Oft brauchen wir für 200km mehrere Wochen, weil es einfach viel zu viel zu sehen und genießen gibt, als nur die üblichen Touristenhotspots.
Vanlife Irrtum Nr. 4: Wir stehen nur an Traumständen und genießen das Leben.
Schön wär’s und irgendwann auch ziemlich langweilig. Tatsächlich stehen wir auch an Shopping Centern, an Flüssen und Seen, in Industriegebieten, auf Parkplätzen, in den Bergen, am Straßenrand und ja.. auch an Stränden. Manche sind traumhaft, andere gleichen einer Müllkippe. Die Stellplatzsuche gestaltet sich mit Kindern auch etwas anders, als für kinderlose Reisende. Warum das so ist? Das liest du in unseren 9+ Tipps für den perfekten Spot mit Kindern im Wohnmobil.
Parkplatz Vanlife
Vanlife Irrtum Nr. 5: Wir können uns nur in Seen oder dem Meer waschen.
Campen wie im Campingurlaub. Obwohl das sicherlich auf so manche Vanlifer zutrifft, ist das nicht bei allen so. Die meisten haben Wasser und Duschen an Bord oder fahren regelmäßig auf Campingplätze, um sich der körperlichen Hygiene zu widmen. Körperpflege bei uns im Womo betreiben wir nachhaltig und bewusst. Tatsächlich hüpfen wir aber nicht täglich unter die Dusche (was sowieso gesünder für Haut & Haar ist), sondern begnügen uns auch mal mit Lappen und Co., denn so ein Wassertank wäre sonst ruckzuck leer.
Vanlife Irrtum Nr. 6: Im Winter müssen wir frieren.
Jein. Zum Einen haben die meisten von uns eine Heizung irgendeiner Art mit an Bord. Ob Holz, Diesel, Strom oder Gas ist dabei zweitrangig. Zum Anderen neigen wir wohl alle dazu, die kalte Jahreszeit im Süden zu verbringen, weil unser Leben hauptsächlich draußen stattfindet. Im Grunde wie Zugvögel, die auch nicht den kaltnassen Winter in Deutschland aussitzen wollen, sondern sich lieber bei ein paar mehr Sonnenstrahlen und Graden im Süden tummeln. Übrigens begleiten wir diese, oft in Form von Störchen, auf unseren Routen tatsächlich. 😉
Vanlife Irrtum Nr. 7: Wir schnorren uns durchs Leben.
Eigenverantwortung?! Obwohl uns auch schon solche Reisende begegnet sind, kann ich nicht sagen, dass es die Mehrheit ist. Im Gegenteil, nur ganz vereinzelt treffen wir auf Menschen, die die Verantwortung für ihr eigenes Leben auf anderen abladen. Versteh‘ mich nicht falsch: Ich bin immer dafür, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind.
Es gibt aber zum Einen Menschen, die durch ihr Verhalten zeigen, dass sie erwarten, dass andere für sie sorgen. Oft wechseln sie ihr Umfeld nach einigen Wochen, wenn dieses nach viel Hilfe nicht mehr gewillt ist weiter zu sorgen, um bei noch unwissenden Menschen weiterzumachen. Zum Anderen gibt es Menschen, die offen und ehrlich zugeben, dass sie gerne so leben und andere anschnorren, weil sie nichts davon halten, für sich selbst zu sorgen, weil sie der Meinung sind, dass das ja auch andere tun können, die „so blöd waren für ihr Geld zu arbeiten“ (kein Witz, schon gehört), kann und will ich nicht mittragen. Das hat für mich nichts mit gemeinschaftlichem Sinn zu tun.
Vanlife Irrtum Nr. 8: Wir lernen ständig neue Sprachen.
„Camper sprechen von vielen Sprachen immer ein bisschen.“ war einer der ersten Sätze, den wir von einem Italiener hörten. Ja, wir schnappen wirklich einiges auf und nach ein paar Wochen im Land, sind wir in der Lage, möglichst unauffällig mit unseren paar Brocken an der Kasse im Supermarkt den angebotenen Plastikbeutel abzulehnen, Bestellungen aufzugebene, zu zählen und die üblichen Floskeln sin duns auch bekannt.
Um eine ganze Sprache zu lernen bedarf es aber dann schon noch ein bisschen mehr und das tun wir erst, wenn wir wissen, dass wir diese Sprache auch wirklich gebrauchen wollen und müssen. Das hat auch nichts mit Arroganz zu tun, sondern schlichtweg damit, dass wir wie alle anderen Menschen auch nur 24h pro Tag haben und leider nicht den ganzen Tag mit Einheimischen quatschen können oder Kurse machen. Schade eigentlich…
Trotz allem lernen wir bewusst die wichtigsten Floskeln, wenn wir vorhaben mehr Zeit ein einem Land zu verbringen. Auch unsere Kinder profitieren von fremden Sprachen, weil sie gar nicht erst Berührungsängste entwickeln und schnell gemerkt haben, dass alle Menschen gleich sind, auch wenn sie eine andere Sprache sprechen.
Vanlife Irrtum Nr. 9: Unsere Kinder wachsen ohne andere Kinder auf.
„Was ist mit der Sozialisation?“ Dieses Vorurteil ist weeeit gefehlt. Denn es gibt eine ganze Community an Reisefamilien, die sich untereinander vernetzen. So fällt es uns meist sehr leicht, andere Familien zu treffen. Es entstehen dabei immer wieder wunderbare Freundschaften, nicht nur für die Kids, auch für uns. Zu diesem Zweck haben wir auch eine Gruppe auf Telegram gegründet. Schreib mir dazu dort einfach über @Vagabundenliebe.
Vanlife Irrtum Nr. 10: Unsere Kinder gehen nicht in die Schule und verblöden daher.
Ich sach mal… teils teils. Ja, sie gehen nicht in die Schule. Sie verblöden deshalb? Hell, no!Nicht zur Schule zu gehen hat nichts mit verblöden zu tun. Sie sind Freilerner, Unschooler, Roadschooler oder Worldschooler. Wie auch immer man es nennen mag. Sie lernen vom Leben in unserem Alltag. Und der ist sehr viel bunter als der Alltag an einem festen Ort. Ja, das darf ich so dreist behaupten, weil ich den Großteil meines Lebens an einem festen Ort gelebt habe ;). Wenn du Fragen zu diesem Bildungsweg hast, schau gern in unser FAQ zum Thema Freilernen.
Von welchen Vorurteilen hast du selbst vielleicht schon gehört? Oder hattest du auch welche davon?
Wie schnell das geht… klick klick und schon liefert der Online-Shop direkt zu dir nach Hause. Es gibt Phasen, da kommen die Pakete nur so reingeflattert, manchmal täglich! Wie funktioniert es aber nun, wenn du dein Paket im Ausland oder auf Reisen zu empfangen magst und du keinen Wohnsitz oder feste Adresse hast, an die die Pakete gesendet werden können?
Hier eine Sammlung an Tipps für dich:
Möglichst vor Ort kaufen
Wenn auch etwas unbequemer, aber trotzdem eine Möglichkeit, die gerne mal vergessen wird (kein Witz, schon oft gehört!): Vieles kann man auch einfach vor Ort kaufen. Nur weil du in einem fremden Land bist, heißt das nicht automatisch, dass es dort keine Möglichkeiten gibt, das Gewünschte zu besorgen und du dir ein Paket auf Reisen senden lassen musst.
Okay, alles haargenau wie gewohnt bekommst du wahrscheinlich nicht. Andere Hersteller, andere Möglichkeiten. Aber nicht unbedingt schlechter.
Du brauchst immer noch was? Alles klar, hier gibt’s die Lösungen, um dein Paket im Ausland ohne eigene Adresse empfangen zu können:
Paket im Ausland postlagernd empfangen
Bei dieser Versandart wird dein Sendung an eine von dir ausgesuchte Poststation direkt versendet und dort für einige Tage gelagert, bis du die Sendung abholst. Du solltest diese Versandmethode je nach Zielland vorab mit den Mitarbeitern vor Ort absprechen und dir die genaue Anschrift geben lassen, unter der dein Paket im Ausland auch sicher eintreffen kann. Nicht nur die staatliche Post der jeweiligen Länder, sondern auch schon einige lokale Serviceunternehmen bieten diesen Service an. Wir finden diese meist über Google Maps, in dem wir dort nach „Post“, „Mail“, dem Begriff in der Landessprache und weiteren Suchbegriffen suchen.
Paket im Ausland an Paketboxen versenden
Möchtest du von Amazon Pakete empfangen (ja, das ist nicht gut) und in deinem Zielland ist diese Firma auch vertreten, dann wirst du seit einigen Jahren vermehrt Amazon Hubs finden. Amazon Hubs sind Paketstationen, an die du bis zu einer gewissen Größe die Ware direkt versenden lassen kannst.
In vielen Ländern Osteuropas ist Amazon noch nicht eingezogen. Dort gibt es allerdings andere Unternehmen, die diesen Platz einnehmen. Gut vertreten ist dort häufig eMAG, die auch Paketstationen (easybox) haben und an diese direkt versenden. Manchmal muss eine Adresse online hinterlegt werden, zu der gesendet wird, wenn es – aus welchen Gründen auch immer -, nicht an die Paketstation gesendet werden kann. Welche Adresse du für dein Paket im Ausland da nehmen kannst, liest du jetzt.
easybox in Rumänien
Paket im Ausland an Campingplätze, Tankstellen oder kleine Läden versenden
Planst du eh einen Besuch auf dem Campingplatz und alles passt vom Timing, kannst du die Adresse des Campingplatzes nutzen, um dein Paket auf Reisen zu empfangen. Auch hier solltest du mit dem Betreiber vorab absprechen, was genau in der Adresszeile stehen muss, damit deine Sendung auch ankommen kann. Auch Tankstellen oder kleine Läden sind manchmal offen dafür. In jedem Fall vorab absprechen und niemals einfach hin senden lassen.
Pakete auf Reisen von Einheimischen empfangen lassen
Das Kennenlernen geht eigentlich ziemlich schnell. Irgendwen lernt man ja immer kennen, gerade in Ländern, wo die Menschen eher gastfreundlich und offen sind, so wie wir es in Osteuropa häufig erfahren. Je nachdem, wie gut ihr euch versteht und euch vertraut, kannst du fragen, ob du dein Paket an ihn oder sie adressiert versenden lassen darfst. Achte darauf, dass du die Gastfreundlichkeit nicht überstrapazierst!
Paket im Ausland mit Freilernerfamilien empfangen
Wenn du noch so gar keine Kontakte hast, kannst du in unserer Freilernerfamilienliste schauen, ob eine Familie in dem Land wohnt, in das du dein Paket senden lassen willst. Ob sie bereit sind oder in der Lage, dein Paket anzunehmen, sprichst du persönlich mit ihnen ab. Sollten sie dazu nicht bereit sein, nimm es nicht persönlich. Bitte frag die Familien auch nur an, wenn ihr eh vor habt, euch zu treffen. Sie dienen an dieser Stelle nicht als Adressoption für völlig Themenfremde, was das Freilernen anbelangt.
Manche Menschen nutzen leider die Hilfsbereitschaft anderer aus und bombardieren die Adresse dann mit Paketen und möchten, dass die, die ihnen ihre Adresse bereit gestellt haben, das Paket im Ausland noch weiter hinterher senden, weil ihnen z. B. „irgendwas dazwischen“ gekommen ist. Das ist natürlich nicht deine Art und du möchtest nicht, dass den Familien, die dir ihre Adresse leihen, damit du dein Paket auf Reisen empfangen kannst, mehr Stress dadurch entsteht. Um das Stresslevel auch bei dir gering zu halten, folgt nun den letzte Tipp:
Keine Einzelbestellungen machen
Lass dir lieber selten eine große Sendung schicken, als oft und viele Einzelsendungen. Wir sammeln über mehrere Wochen, wenn wir wissen, dass wir um einen Paketversand aus Deutschland nicht herumkommen. Mach das aber nicht zu oft, denn auch deine Kontakte im Heimatland wollen nicht ständig deine Pakete annehmen und bei sich lagern. Lieber 1-2x im Jahr als alle 3 Wochen.
Weitere Tipps zum Versand deines Pakets auf Reisen selbst:
Beachte beim Versand deines Pakets dann, dass es bei Nichtzustellung wieder zurück an den Empfänger gesendet werden soll. Dieses Häkchen musst du bei DHLextra setzen. Kann dein Paket, aus welchen Gründen auch immer, nicht an dich zugestellt werden, wird es sonst verschrottet oder versteigert.
Achte auch auf eine wertmäßig ausreichende Versicherung des Pakets, so dass du bei Verlust des Pakets nicht den gesamten Wert verlierst.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Sendungsverfolgung für die deutschsprachige Versandseite nur solange dein Paket trackt, wie es sich in Deutschland befindet. Danach wird üblicherweise das übernehmende Transportunternehmen verlinkt, bei dem du unter Umständen auch eine neue Tracking-ID bekommst und über das du nun dein Paket verfolgen kannst.
Lass deine Telefonnummer (mit Ländervorwahl) zusammen mit der Adresse auf den Versandaufkleber schreiben, damit der Zusteller im Ausland dich im Zweifelsfall anrufen kann, um dir das Paket zuzustellen. Nicht überall wird an die Haustür geliefert, manchmal musst du dein Paket suchen oder der Zusteller findet die Adresse nicht Anhieb. Eine deutsche Telefonnummer wird aus Sorge vor hohen Kosten oder Sprachbarrieren eher nicht angerufen. Hast du eine lokale Nummer, was nicht selten der Fall ist, wenn du Internet über Prepaid Sim-Karten vor Ort besorgst, gib besser diese an oder die eines Bekannten, der der Sprache mächtig ist (wenn du z.B. an Privatpersonen versenden lässt.).
Hast du noch mehr Tipps, um Pakete im Ausland oder auf Reisen zu empfangen, die du hier nicht findest? Schreib sie uns in die Kommentare!
Wer durch den wunderschönen Osten Europas reisen mag, kommt um die Frage nicht herum: Wie läuft das mit der Maut in Tschechien für Wohnmobile über 3,5t? Vielleicht überlegst du auch, wie du auf dem Landweg nach Griechenland oder andere Balkanstaaten reisen kannst und stehst wie wir vor der Entscheidung: Maut in Österreich oder Maut in Tschechien?
Wie du sogar noch durch die Maut in Tschechien Geld verdienen kannst, erfährst du hier am Ende :D! Kein Witz! Keine Falle!
Eigentlich fahren wir liebend gerne mautfreie Landstraßen, weil wir so viel mehr von der Landschaft selbst mitbekommen. Doch in vielen Ländern gibt es nicht nur die Autobahnmaut, auch Landstraßen können zahlungspflichtig sein. Jedes Land hat also sein ganz individuelles System und die Maut in Tschechien ist da keine Ausnahme.
Nachdem wir in Deutschland unsere ganzen Termine und Erledigungen abgehakt hatten, sollte es nun wieder in unser neues Lieblingsland nach Rumänien gehen. Doch welche Route fahren wir denn nun? Tschechien, Slowakei, Ungarn oder über Österreich und Ungarn?
Nach langem Hin und Her haben wir uns (wie es immer so ist) bei Passau, also wirklich direkt vor der österreichischen Grenze doch noch für die Route über Tschechien entschieden. Das Mautsystem in Österreich ist uns durch unsere Reise nach Griechenland über Italien bereits bekannt und wirklich nicht die günstigste Maut in Europa. Zudem zerreißt mich das Piepen der österreichischen GoBox (On Board Unit) bei jedem Systemkontakt dermaßen, dass die Aussicht darauf einfach nicht cool war.
Mautfrei durch Tschechien haben wir direkt sein gelassen, da Tschechien ähnlich wie Frankreich aus lauter 3,5t Begrenzungen durch die Dörfer besteht und eine Umfahrung der vielen Mautstraßen damit sehr erschwert. Zudem hatten wir es eilig. Kommt selten vor, aber soll’s ja geben!
Was wir über die Maut in Tschechien mit einem Fahrzeug über 3,5t hörten, klang stressig. Die On Board Unit (OBU), die wir benötigen, könne nach der Nutzung nur nach Prag gesendet werden und es soll bis zu einem halben Jahr dauern, bis man das vorher aufgeladene Geld auch zurückbezahlt bekommt.
Andere berichteten, dass es total easy sei und so tauchten wir nochmal tiefer ab in die offiziellen Infoseiten zur Maut in Tschechien.
Wo bekomme ich den Tracker (OBU) für die Maut in Tschechien für Fahrzeuge über 3,5t?
Aus der Seite des tschechischen Anbieters MYTOCZ fanden wir nach kurzer Recherche heraus, dass wir die OBU an verschiedenen Stellen (Kontaktbüros, Tankstellen und Mautstellen an den Grenzen) holen und wieder abgeben können. Klingt erstmal nicht so schwer. Wichtig ist zu verstehen, dass man nicht nach den „Kontaktstellen“ sucht, sondern nach den „Distributionsstellen“, auch wenn erstere direkt angezeigt werden.
Quelle: https://mytocz.eu/
Also haben wir uns über folgende Liste (Liste der Geschäftsstellen) eine Tankstelle in Budweis herausgesucht und diese angefahren. Dazu mussten wir von der Grenze allerdings erstmal zwei Stunden über mautfreie Landstraßen nach Budweis kommen. Wenn du über größere Grenzen fährst als wir, dann findest du auch Distributionsstellen direkt am Grenzübergang.
Was kostet die Maut in Tschechien?
In der Tankstelle in Budweis händigte man uns die OBU samt Ladekabel für den Zigarettenanzünder aus. Man muss ein Pfand von umgerechnet 100€ hinterlegen und ein PrePaid-Guthaben auf die Box laden. Da ich keine Ahnung hatte, wieviel ich benötige habe ich mich für 50€ entschieden. Auf der Seite von MYTOCZ gibt es einen Mautkalkulator, um die Maut bereits vorab auszurechnen. Der errechnete Preis von 1,24€ kam mir jedoch viel zu niedrig vor, so dass ich auf Nummer Sicher gehen wollte, um nicht unterwegs nachladen zu müssen. Diese Preise kannten wir nur von der Maut in Bulgarien, aber dort ist das System viel nerviger!
Vorne an der Windschutzscheibe angebracht, ging es für uns nun über sämtliche Mautstraßen nach Brünn und von dort an die slowakische Grenze.
Dass dieses Kästchen, wenn es nicht permanent Strom bekommt, über Nacht piept, ist gewöhnungsbedürftig, lässt sich aber ausstellen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung wirkt Wunder! Achte auch darauf, dass es nicht deine Starterbatterien anzapft über Nacht und du morgens nicht mehr starten kannst;). Wir haben zwar den „Natoknochen“ gezogen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob nicht doch eine der Buchsen Strom zieht.
Diesmal haben wir uns eine Station direkt an der Grenze herausgesucht, über die man das Gerät abgeben kann und siehe da – alles ohne Probleme! Wir haben nach ein paar Tagen die Kaution und das nicht verbrauchte Guthaben wieder auf die Kreditkarte zurück überwiesen bekommen.
Und jetzt kommt der Clou: Wie du mit der Maut in Tschechien sogar Geld verdienen kannst!
Umgerechnet lag die Maut für unsere Strecke von Budweis nach Lanžhot bei sage und schreibe 0,58€! Wenn ich da an wenige Kilometer in Frankreich denke, die uns 75km Autobahn über 50 Euro kostete…
Aber es kommt noch besser: Durch Kursschwankungen der tschechischen Krone haben wir mehr Euro zurück erstattet bekommen als wir ein paar Tage vorher eingezahlt hatten und haben damit nun 0,77€ durch unsere Fahrt durch Tschechien verdient!
Fazit: Bei der Maut in Tschechien kannst du also richtig sparen und sogar ein paar Cents verdienen! Na gut, mit etwas Pech zahlst du bei Kursschwankungen in die andere Richtung ein paar Cents mehr.
Welche Erfahrungen hast du gemacht mit der Maut in Tschechien? Verdient oder verloren? 😉