Wenn Kinder (nicht) zur Schule gehen

Kinder, die (nicht) zur Schule gehen, sind dumm & asozial: 3 Vorteile durch den Schulbesuch

Nov 17, 2023 | 8 Kommentare

Für viele Menschen ist der tägliche Schulbesuch absolut indiskutabel. Zur Schule gehen müssen alle, das gehört nun mal dazu und da muss nun mal jeder Mensch durch.

Doch welche Vorteile bringt der Schulbesuch wirklich mit und schafft er es, am Ende den Menschen „hinten auszuspucken“, den er vorgibt zu erschaffen?

Zur Schule gehen macht schlau & sozial?

Disclaimer: Lies diesen Artikel nur, wenn du wirklich offen bist für Sichtweisen, die möglicherweise etwas mit dir machen. Ob sie dich wütend machen oder entgeistert oder was auch immer in dir geschieht: Horch in dich hinein und versuche herauszufinden, warum du wirklich so fühlst.
Dies hilft dir letztendlich, die beste Lösung für dich und dein Kind zu finden. Am Ende dieses Artikels findest du noch haufenweise Antworten auf deine Fragen.

Gründe für dein Gefühl können sein:

„Irren ist menschlich.“
Möglicherweise fordern dich diese Sichtweisen heraus, weil du dir andernfalls eingestehen müsstest, dass du die ganze Zeit etwas für gut & wertvoll gehalten und verteidigt hast, was es eventuell gar nicht verdient hat. Menschen ändern oft nur ungern ihre Meinung, weil wir gelernt haben, dass das nicht okay ist. Wir haben Sorge als „schwach“ angesehen werden, wenn wir zugeben, dass wir uns geirrt haben. Dabei darf jeder Mensch seine Meinung jederzeit ändern. Dies zeugt davon, dass du Verantwortung für dich und dein Leben übernommen hast.

„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“
Ein weiterer Grund kann sein, dass du Widerstand spürst, weil du gar nicht wüsstest, wie du es in deinem Alltag umsetzen solltest. Du müsstest so viel in deinem Leben verändern und sind wir mal ehrlich: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mag Veränderung nicht.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: Er klammert sich lieber an das alte Schlechte, anstatt für neues Gutes offen zu sein.

Jens Roth

Wer profitiert davon, wenn deine Kinder zur Schule gehen?

Zuerst wirst du vielleicht denken, dass dein Kind natürlich profitiert, wenn es in der Schule etwas lernt, das es für sein späteres Leben braucht. Doch genau betrachtet, ist dies gar nicht der Vorteil, wenn Kinder zur Schule gehen, sondern lediglich der Irrglaube, du müsstest ihnen sonst zuhause alles aus dem Lehrplan mit viel Geduld & Zeit selbst beibringen. So wie damals… 2020. Du erinnerst dich vielleicht, als alle im „Homeschooling“ waren. Doch Überraschung: Das war kein Homeschooling. Das war Distanzunterricht und hatte nichts mit Homeschooling, Freilernen oder Varianten daraus zu tun.

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Lass uns das ganze mal anders betrachten: Welche Vorteile entstehen und wer hat sie wirklich, wenn deine Kinder zur Schule gehen?

Zwei Vorteile für den Staat, wenn Kinder zur Schule gehen:

  • Wenn Kinder zur Schule gehen, ermöglicht es den Eltern, dass beide regulär berufstätig sein können. In den meisten Fällen bedeutet das angestellt zwischen 20 und 40 Stunden/Woche. Beide bekommen Gehalt und zahlen Steuern. Hier dient die Schule als – salopp ausgedrückt – Kinderaufbewahrungsanstalt. Doch damit es nicht nur dabei bleibt, dient der Schulbesuch auch noch einem weiteren Zweck:

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  • Menschen, die zur Schule gehen, werden direkt auf ihr zukünftiges Leben als Arbeitnehmer, also Angestellte & Arbeiter vorbereitet.
    Was jetzt erstmal positiv klingt, ist ein wenig komplexer:
    Hier lernen sie, dass
    • allzu kritische Fragen nicht erwünscht sind,
    • sie sich nur im vorgegebenen Rahmen bewegen dürfen (sich dämlichen Regeln unterwerfen wie Fragen, ob man auf’s Klo gehen darf und das dann für normal und in Ordnung halten),
    • sie und ihre Leistungen unter ständiger Aufsicht & Bewertung stehen (und das als total okay und normal angesehen ist),
    • sie nur mit guten Noten, einen guten Abschluss machen, um eine gute Anstellung zu bekommen.

Ihre Kreativität, Erfindungsfreude & Neugier wird im Keim erstickt (sogar im Kunst- und Musikunterricht), sie lernen nichts darüber, wie sie sich erfüllt & glücklich im Alltag & Beruf fühlen können, wie sie sich selber strukturieren lernen, wie sie sich richtig Ziele setzen und wie sie selbstständig an Informationen kommen, die sie benötigen.

Lieber bringt man ihnen bei, wie man einen ALG2-Antrag ausfüllt.
(Echt wahr, lies hier.)

Warum lernen sie das alles nicht? Ganz einfach: Weil sie nicht sollen.
Ein System kann sich nur erhalten, wenn es Bürger erschafft, die dieses System, so wie es ist, aufrecht erhalten. Dazu müssen diese Bürger gewisse Eigenschaften & Fähigkeiten mitbringen, die sie, wenn sie zur Schule gehen, erlernen.

Das alles verschlingt so viel Zeit ihrer Kindheit, dass sie keine Zeit mehr haben, Kind zu sein oder herauszufinden, was sie selbst eigentlich für ihr Leben wollen und wohin sie ihr Weg bringen soll. Der Weg ist nämlich schon von anderen definiert worden – andere Wegformen & Lebensweisen werden nicht erkannt.

Zur Schule gehen muss nicht sein

Gerald Hüther, Neurobiologe/Hirnforscher, sagt dazu folgendes:

„Und wenn Schule anders wäre, um es so auf den Punkt zu bringen und aus allen unseren Schulen tolle junge Leute herauskämen, die richtig gebildet wären und wüssten, was sie wollten, müssten wir unser Wirtschaftssystem zumachen. Weil die brauchen den ganzen Schrott nicht. Das heißt, wir brauchen möglichst schlechte Schulen, damit wir genügend Kunden für den Müll haben, den wir hier ihnen andrehen wollen. Das geht bis in die Politik. Wir brauchen möglichst unmündige Wähler, damit die ihre ständigen Diskussionsveranstaltungen im Fernsehen machen können. Die Schule dient sozusagen dazu, das zu produzieren […].“

Gerald Hüther, deutscher Neurobiologe
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Ein Vorteil für Familien, wenn Kinder zur Schule gehen

  • Viele Familien sind heutzutage überfordert damit, ihre Kinder tatsächlich um sich zu haben. Ich finde diese Entwicklung höchst fragwürdig. Insbesondere 2020 hat uns gezeigt, wie aufgeschmissen Familien sind, die plötzlich ihre Kids zuhause haben. Die sich mit Langeweile der Kids konfrontiert sahen und keinen Umgang damit fanden, die ihre Kinder kaum kennen, weil sie sie den Großteil des Tages sonst gar nicht gesehen haben und sie in ganz vielen Situationen einfach nie zusammen zurecht kommen mussten.

    Die Sozialen Medien sind am Ende jeder Ferienzeit voll von lustig gemeinten Reels, die zeigen, wie froh die Eltern sind, wenn die Kinder wieder in die Schule gehen und aus dem Haus sind.

    Klarer Vorteil also: Du hast nicht das Gefühl, du müsstest dich nicht um Beschäftigung kümmern & siehst dich auch nicht in der Verantwortung deinen Kindern Bildung mitzugeben, wenn sie zur Schule gehen. Denn die gibts ja vermeintlich in der Schule.

Ich frage dich: Ist das die Art Familienzeit, die du dir gewünscht hast? Wenn alle ihre Tage an unterschiedlichen Orten verbringen und sich höchstens zum Essen noch treffen und du deine Kinder kaum siehst?

Vorteile – explizit für dein Kind – habe ich noch keine gefunden, wenn du nicht ausgerechnet zu den Eltern zählst, die ihre Kinder psychisch oder körperlich missbrauchen oder du nicht in der Lage wärst, gemeinsam mit deinem Kind nach Antworten auf eure Fragen zu suchen. Da du diese Zeilen hier aber bis hier hin gelesen hast, geh ich davon aus, dass dem nicht so ist. 😉

Jahrelang zur Schule gehen: Hat der Schulbesuch auch langfristige Vorteile?

Dazu frage ich mich, welche Art Mensch wohl am Ende seiner Schullaufbahn da aus dem Ganzen raus kommt, wenn es sich um ein gesundes System handelt.

Meine Erwartungen, die ich an das Schulsystem habe:

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch in der Lage ist, selber kritisch zu denken und nicht nur nachplappern kann oder auswendig gelernte Dinge abrufen.

Doch wo sind die ganzen kritischen Denker, für die sich Deutschland, das Land der Dichter und Denker, so rühmt? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch gelernt hat, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Doch wo sind die ganzen Menschen, die ihr eigenes Handeln hinterfragen und nicht alle Fehler nur bei Anderen sehen? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, dass dieser Mensch höchst kreativ ist und lösungsorientiert denkt.

Doch wo sind all die Selbstständigen, die wirklich erfüllende Unternehmen gründen, die ihren Werten entsprechen und dem Allgemeinwohl dienen, nämlich das Leben auf diesem Planeten wieder in ein Gleichgewicht zu bringen mit ihren Lösungen? Ich kann sie nicht sehen.

  • Ich würde erwarten, emotional stabile Menschen zu erleben, die gelernt haben, Konflikte (innere & äußere) auf produktive Weise zu lösen.

Doch wo sind die mental stabilen Kinder & Jugendlichen, die nicht schon mit 11 Jahren an der Kippe hängen und sich mit Energy Drinks vollknallen, weil es cool ist? Die gelernt haben, wie sie mit ihren eigenen Emotionen gesund umgehen und nicht kranke Verhaltensweisen einer kranken Gesellschaft zeigen (z. B. psychische Gewalt, Mobbing, Sucht, Gruppenzwang)? Ich sehe sie nicht.

  • Ich würde erwarten, dass die Menschheit bunt & lebensfroh wäre.

Doch wo sind all die temperamentvolleren Menschen, die mal laut, mal leise sind, die in Bewegung kommen und nicht träge rumsitzen (weil sie das so gelernt haben) und einfach sie selbst sein dürfen? Die wurden als Kind schon mit Medikamenten ruhig gestellt, sind in tiefe Löcher gefallen oder haben aufgegeben.

kind will nicht zur schule gehen

Hilfe, mein Kind will nicht zur Schule gehen!

Keine Sorge, dein Kind ist nicht falsch oder seltsam oder irgendwie schlecht, wenn es nicht zur Schule gehen will. Denn kein Kind geht gern zur Schule.

>>> Auch interessant: „Mein Kind geht (nicht) gern zur Schule“: 4 Gründe, warum kein Kind ernsthaft gern zur Schule geht. <<<

Dein Kind spürt lediglich dieses kranke System, in dem es aufwächst und möchte sich davor schützen, indem es nicht mehr zur Schule gehen will. Nun bist du als Mama oder Papa gefragt: Wie hilfst du deinem Kind?

Machst du dein Kind zum Problem oder das Schulsystem,
in dem es als individueller Mensch nicht gedeiht?
Und wie könnte deine Lösung aussehen?

Vielleicht kommen dir direkt viele Glaubenssätze hoch wie: „Schule gehört nun mal dazu.“, „Jeder muss zur Schule gehen, da müssen alle durch.“, „Dann lernt das Kind ja nichts.“, „Ohne Abschluss kriegt man keinen Job…“ etc.

Hast du diese Gedanken, Sorgen, Ängste, wenn daran denkst, dass dein Kind nicht mehr zu gehen wird? Teile sie auch gerne in den Kommentaren und geh ihnen wirklich auf den Grund. Viele Antworten findest du auch hier: Das große FAQ Unschooling / Freilernen.

Wenn du ernst machen willst: Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule

Gibt es Gründe in deiner familiären Situation, die dich momentan noch davon abhalten, deinem Kind eine freie Bildung zu ermöglichen, so dass es weiter zur Schule gehen muss? Erzähl mir davon in den Kommentaren!

Hanna

Hanna

Hanna, Mama von zwei freilernenden Wildfängen, reist seit 2019 Vollzeit mit ihrer Familie im Wohnmobil. Mit Blog, eBooks und Kursen hilft sie als Online Marketing Strategist anderen freiheitsliebenden Familien dabei, ihren eigenen Weg in die Unabhängigkeit zu finden.

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8 Kommentare

  1. Sehr sehr schön geschrieben, liebe Hanna. Wir haben unsere große Tochter 2016 nach dreieinhalb Jahren Grundschule aus dem deutschen System geholt und unsere Zwillingsmädchen waren nur ein halbes Jahr in einer Waldorfschule (die war toll). Wir bereisen seitdem die Welt und dort lernen sie tausendmal mehr ❤️

    Antworten
    • So wahr! Danke, dass du das hier teilst!

      Antworten
  2. Ein Punkt, den wir oft hören: „Aber mein Kind hat dort viele Freunde.“ und man glaubt VIELE Freunde haben, wäre so wichtig und außerhalb solcher Institutionen nicht möglich.

    Und noch ein Punk „Es gibt auch so tolle Schulen, die tolle Projekte mit den Kindern machen“ und das mag ja sogar sein aber rein zeitlich gesehen und aus Sicht auf individuelle Interessen….

    Magst du hier noch ergänzen liebe Hanna?

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    • Hey Anna,

      ja, das sind tatsächlich Aussagen, die oft kommen und davon gibt es tausende Varianten :D. Mir ging es hier darum, die Vorteile zu zeigen, die tatsächlich existieren, aber eben nicht die Bedürfnisse der Kinder ansprechen (denn Vorteile für Kinder sehe ich keine wie oben beschrieben), sondern die von einigen Eltern und vor allem die des Staates. 😉

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  3. Liebe Hanna, danke für deine Energie und die guten kritischen Gedanken die du mit uns teilst!
    Ich selbst habe keine Kinder. Ich finde das Thema so so wichtig und es sind genau die Sätze wie “da mussten wir alle durch” – diese zeigen nur auf, wie sehr manch einer nicht reflektiert hat was alles falsch lief… man muss nirgends durch.
    Das höchste Ziel ist “nur noch wollen und nicht mehr müssen”. Wir wollen von Natur aus lernen, wir wollen von Natur aus entdecken, wachsen, verstehen… produktiv sein. wenn wir uns selbst die Freiheit erlauben auf unser Innerstes zu hören und dann auch danach handeln – dann entfaltet das so viele wunderbare Möglichkeiten.
    Und das Kinder nur in der Schule Freunde finden ist einfach nicht real, jeder Mensch, ob groß oder klein, findet die Menschen in seinem Leben – auf jedem Weg den man beschreitet.

    Danke, dass du laut bist Hanna!

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    • Vielen lieben Dank für deine wunderbaren Worte, die es genau auf den Punkt bringen!

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  4. Super. Vielen Dank. Schön geschrieben.

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    • Danke dir!

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